Aaskereia - Dort, wo das alte Böse ruht
Aaskereia - Dort, wo das alte Böse ruht

Aaskereia – Dort, wo das alte Böse ruht (Review und Kritik)

Aaskereia - Dort, wo das alte Böse ruht
Aaskereia - Dort, wo das alte Böse ruht

Es gibt so Momente, da denke ich man kann es an „Underground“ Gehabe innerhalb des Black Metal auch übertreiben. Kürzlich wurden in diversen Foren Stimmen laut es würde bald ein neues Aaskereia Album erscheinen, in den Metal-Archives tauchte plötzliche eine Titelliste von „Dort, wo das alte Böse ruht“ auf und auf einmal waren dann sogar eine Hand voll Menschen im Besitz dieser ominösen Scheibe. Der Rest der Welt suchte sich dumm und dämlich nach etwaigen Hinweisen auf ein neues Album. Nun, da die Scheibe auch für Normalsterbliche ohne Verbindung oder sonstige unter-der-Hand Geschäfte mit der Band zu erstehen ist, möchten wir euch eine Rezension zum ersten Lebenszeichen der Mannen um Sänger Grim seit sechs Jahren, nicht weiter vorenthalten.

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Das in Eigenproduktion entstandene Werk war, wie bereits erwähnt, für vereinzelte Personen schon an der „Nacht der drohenden Schatten“ erhältlich – ebenso wie die zu dem Zeitpunkt unveröffentlichte Scheibe des früheren Nebenprojektes von Sänger Grim – „Brocken Moon.“ Außerdem hatten Ketzer Records auf ähnlich dubiose Weise schon einige Exemplare über eBay an den Mann gebracht. Bei Aaskereias großen Namen sowie der Tatsache, dass das letzte Album „Mit Raben und Wölfen“ vor gefühlten hundert Jahren erschien, war es kein Wunder dass diese wenigen

Sänger Grim
Sänger Grim

Examplare in extrem kurzer Zeit vergriffen waren. Eines hat sich also schon einmal nicht geändert – bei Aaskereia muss man schnell sein wenn man in den Besitz der oft rar gepressten Veröffentlichungen kommen will.

Hat man es dann aber geschafft sein Exemplar zu ergattern, dürfte es sich trotz aller Widrigkeiten mehr als ausgezahlt haben. Die Band spart sich viel Drumherum und kommt schon mit dem ersten Titel „Die Leichenhexe“ direkt zur Sache. Bedenkt man, dass alle Stück der Scheibe im Zeitraum zwischen 2005 und 2010 geschrieben wurden, ist es dabei nicht sehr verwunderlich, dass sich rein musikalisch nicht viel bei den Mannen aus dem Schwarzwald geändert hat. Noch immer wird viel Wert auf einen satten und vordergründigen Gitarrenklang gelegt. Frontmann Grim beweist besonders in Songs wie „Die Waldteufel“ dass er zurecht zu den besten und facettenreichsten Sängern im deutschen Schwarzmetall zählt. Ständiger Wechsel zwischen balladesken Klargesang und seinem unverwechselbaren „Eulengeheule“ rufen Erinnerungen an Glanzleistungen wie „Der Schwur unserer Ahnen“ wach. Wobei eben jenes Stück meiner Meinung nach einen besonderen Höhepunt der Platte darstellt und sogar über leichten Mitgröhl-Faktor verfügt.

In Verbindung mit einem Stück wie „Winter,“ einem Instrumental dem Samples von heulendem Wind hinterlegt wurden, kommt dann nicht einmal die Atmosphäre zu kurz. Aaskereia schaffen es hier beklemmende Gefühle im direkten Kontrast zu schnellen und kompromisslosen Tracks wie „Pestritt zu Hel“ oder melancholisch angehauchten Momenten im Titelsong zu setzen.

Mag das leicht anbgeänderte Bandlogo auch den ersten Schrecken sähen, Aaskereia würden neue Wege einschlagen, hat man zum Ende des mächtigen „Als der Blick erlosch“ die reine Gewissheit dass man bei den Baden-Würtembergern blind zugreifen darf. Zum Schluss wird einem hier noch mal alles Geboten was der Aaskereia Fan hören möchte. Nach einem melancholischen, mit Waldgeräuschen unterlegten, Einstieg bekommt man hier einen brachialen Song um die Ohren, der sogar mit gekonnten Violinen-Parts punkten kann.

Das neue Logo
Das neue Logo

Ich könnte jetzt ewig weiter mit Lobpreisung um mich werfen, aber da ihr eine objektive Kritik lesen wollt sollte ich euch euch über mögliche Schattenseiten informieren oder? Ich selbst musste das Album mehrfach durchlaufen lassen um mit Bestimmtheit sagen zu können, dass die Songs, ihre Struktur und selbst ihre taktische Anordnung auf der Scheibe mir durchweg zusagen. Sollte ich hier wirklich ein Manko ausmachen müssen, wäre es wohl lediglich die Produktion, die ich von Aaskereia auch schon mal klarer in Erinnerung hatte. Eigentlich ist sie größtenteils recht ordentlich, dafür das alles in Eigenregie entstanden ist. Aber stellenweise ging dann leider z. B. Grims Gesang in „Die Waldteufel“ etwas unter. Sowas ist natürlich beim Lieblingssong der Scheibe schon recht ärgerlich, macht der guten Grundstimmung allerdings wenig Abbruch, so dass es hier höchstens minimalen Punktabzug geben kann. Noch länger als sechs Jahre hätte ich auf so eine klasse Scheibe nicht warten wollen – da nehme ich auch in Kauf dass der Klang nicht ganz mit den alten Werken mithalten kann.

Tobias "Zigeunerjunge" Geers

Fazit: Lang, lang ist´s her, dass ich zum letzten mal eine Scheibe von Aaskereia eingelegt habe. Brocken Moon verfolgen mich ständig, was aber wohl eher mit regelmäßigeren Veröffentlichungen in den letzten Jahren zu tun hatte. Mit „Dort, wo das alte Böse ruht“ dürften wir dann wohl den Grund dafür gefunden haben, dass Grim diesmal keine Zeit hatte seinem Kollegen Humanhater unter die Arme zu greifen. In diesem Fall will ich dann mal nicht meckern, denn dieses Album war seine vollkommene Aufmerksamkeit wert. 54:05 Minuten absolut perfekter Pagan Black Metal mit wenig Pagan, dafür um so mehr Black Metal und Liebe zur Natur. Was lange wärt wird endlich gut, und ich glaube ich übertreibe nicht wenn ich sage dass dies das gelungenste Überraschungsalbum des ohnehin schon spektakulären jungen Musikjahres ist.

Dennis "Bieberpelz" Knoll
Dennis "Bieberpelz" Knoll

Das Jahr der Euphorie: Das Jahr 2011 scheint schon gleich zu Anfang ein Jahr der Euphorie zu werden. Haben wir schon jetzt im Januar einige Alben zum Anwärter des „Album des Jahres“, kommen Aaskereia mit „Dort, wo das alte böse ruht“ her und hauen uns ein weiteres grandioses Werk um die Ohren. Kaum die ersten Lieder angespielt war sofort klar das es eine hohe Punkt-Zahl zu erwarten hat. Was mir gleich gut gefällt ist die Tatsache, das wir es hier mit einer sauberen Produktion und interessanten Entwicklung zu tun haben ohne das man dabei die ursprünglichen Pfade verlässt. Aaskereia klingen so, wie man es erwartet und übertreffen sich dabei sogar noch ein bisschen. So wünsche ich mir die Entwicklung einer Band. Man kommt voran ohne sich dabei von den Wurzeln zu entfernen. Und die beste Entwicklung spielt sich in der Atmosphäre wieder, die dieses mal sogar mit leichten Violinen Parts das ganze aufrundet. Ich bin begeistert. Geil!

Titelliste von „Dort, wo das alte Böse ruht“

  1. Die Leichenhexe
  2. Die Waldteufel
  3. Mein Raum in der Finsternis
  4. Winter
  5. Pestritt zu Hel
  6. Der boshafte Geist
  7. Dort, wo das alte Böse ruht
  8. Der schwarze Wald
  9. Als der Blick erlosch

( 9,5 / 10 )

Anspieltips:
> Die Waldteufel
> Pestritt zu Hel
> Als der Blick erlosch
…eigentlich alle!

Erscheinungstermin:
18.02.2011


http://www.myspace.com/officialAaskereia

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