ABSU - ABZU

ABSU – ABZU (Review und Kritik)

ABSU - ABZU

Aus irgendwelch seltsamen Gründen habe ich mich nie so wirklich für ABSU interessieren können und das, obwohl die Amerikaner konzeptuell durchaus interessant für mich persönlich wären. Klar, ich habe mir den selbstbetitelten Vorgänger angehört, auch Tara, das Album vor der Ruhepause ist mir bekannt, doch beides konnte mich nur zum Teil wirklich fesseln. Ob das mit ABZU –  eine andere Schreibweise für die sumerische Gottheit aus dem Bandnamen – schließlich anders geworden ist?

Interessant dabei vorneweg ist, dass ABZU gerade einmal sechs Songs bei einer Spielzeit von 36 Minuten zählt. Da beide Vorgänger mit je dreizehn Songs wesentlich mehr Material zur Verfügung stellten, könnte man vielleicht zum Schluss kommen, dass in den zwei Jahren zwischen ABSU und ABZU nicht viel passiert ist, womöglich hat die Band aber auch einfach nur entschlackt und ihre Stücke möglichst auf den Punkt gebracht. Diesen Eindruck kann man bei den erste fünf, relativ kurzen Stücken durchaus gewinnen, denn diese werden abgeklärt und technisch äußerst versiert heruntergezockt. Besonders der Opener Earth Ripper entführt den Hörer mit Melechesh-Riffing und donnernden Drumsalven nach Mesopotamien. Überhaupt geht es bei Teil zwei ihrer geplanten Alben-Trilogie zunächst richtig zur Sache, präzise wie ein Schweizer Uhrwerk thrasht und blastet das Trio so stimmungsvoll, dass kaum ein Nackenmuskel unberührt bleiben dürfte. Kurze ruhigere Abschnitte, in denen die Akustikklampfe ausgepackt wird, lockern die Stücke auf, ohne, dass diese an Härte verlieren. Ein Übriges liefert die organische Produktion, welche gerade das Schlagzeug perfekt in Szene setzt.

ABSU

Ausfälle gibt es dieses Mal praktisch keine, selbst Song for Ea, ein vierzehn minütiger Longtrack am Schluss, kann über seine ganze Länge die Spannung aufrecht erhalten. Schade ist, dass die einzelnen Abschnitte dieses Stückes manchmal recht krasse Übergänge besitzen, als ob ein neuer Song starten würde, das trübt ein bisschen den Spielfluss, aber das sind Details, die ein ansonsten richtig gutes Album nur marginal treffen können. Dies wiederum ist aber auch das interessante an ABZU, es wirkt progressiv, dennoch nicht verkopft, was das Album jederzeit absolut nachvollziehbar macht. Leider kann ich nicht auf die Texte der Platte eingehen, da wie so üblich nichts dergleichen den Promo-MP3s beigefügt wurde. Eigentlich schade, denn das Konzept hinter ABZU bleibt mir somit zumindest im Detail verborgen, für eine ganzheitliche Rezension wäre dies natürlich wünschenswert gewesen. Eins dürfte aber klar sein, ABSU müssen in der okkulten Musik ernst genommen werden, absolut kein Satanskaspertheater, sondern fundiertes mythologisches Wissen, welches die Atmosphäre der Band ausmacht.

Fazit:

Anders als der Vorgänger fesselt mich ABZU sofort. Man merkt, dass es ABSU gut tat, sich auf wesentliches zu konzentrieren, Ballast über Bord zu werfen. Trotz dieser Entwicklung dürfte kein Fan der Band enttäuscht werden, so würde ich fast behaupten, dass diese sechs Songs die bisher stärksten in der Diskographie der Amerikaner darstellen. Ich für meinen Teil werde mich wohl doch noch einmal intensiver mit den Vorgängern beschäftigen müssen.

Trackliste:

  1. Earth ripper
  2. Circles of the oath
  3. Abraxas connexus
  4. Skrying in the spirit vision
  5. Ontologically, it became time & space
  6. Song for Ea
8/10

Erscheinungstermin:

4. Oktober 2011

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