Aeon Sable - Per Aspera Ad Astra

Aeon Sable – Per Aspera Ad Astra (Review und Kritik)

Aeon Sable - Per Aspera Ad Astra

Da denkt man, die Zeit der nostalgischen Überraschungen musikalischer Art wären lange vorbei… und dann kommen Aeon Sable daher und man wird unweigerlich eines Besseren belehrt. Solche Überraschungen sollte es wirklich öfter geben. „Gothic is not dead!“ Scheint einem Per Aspera Ad Astra mit jeder Note entgegenzuschreien. Also, Freunde der gepflegten Gitarrenmusik, der dichten Patchoulischwaden und der Kalkleisten, es gibt etwas Neues!

Los geht es mit dem Coversong „Darkriders“. Obwohl, ist es auch dann noch ein Coversong, wenn man Stücke aus eigenen Projekten im neuen Gewand veröffentlicht? Auf jeden Fall ist „Darkriders“ deutlich kraftvoller als das Original von Melanculia. 80er Jahre galore! Weiter geht es mit dem eher ruhigen „At the Edge of the World“ und dem fast metalisch anmutenden „Exodus“. Den Auftakt zu Letzterem bilden fast liturgisch anmutende Frauengesänge, die von harten Gitarrenriffs abgelöst werden. Fast schon wie  bei alten  Stücken von Lacrimosa, wo bei der Gesang sich von dem Tilo Wolffs deutlich unterscheidet.

Die Ballade „Monument“ steht mit ihrem ruhigen Gesang und den melancholischen Gitarren im krassen Kontrast dazu. Man fühlt sich in die zeit des ersten Liebeskummers zurückveretzt. Zuerst voller Trauer, dann immer kraftvoller und trotziger, kommt der Song daher. „Morning Sun“ erinnert da mehr an Fields of the Nephilim, die Schreie im Hintergrund geben dem Stück noch zusätzlich eine sehr verzweifelte Atmosphäre. Wieder entsteht durch den nächsten Song, „Agnosia“, ein starker Kontrast zum vorangegangenen. Bass und Gitarre harmonieren bestens, und die Stimme treibt das Stück voran. Wunderbar postpunkig. Vor dem geistigen Auge des Hörers entstehen Bilder einer grauen und trostlosen Plattenbausiedlung an einem verregneten Tag. Ein hervorragendes Stück für düstere Tage.

Der letzte Song, „Sever“, lebt von markanten Drums und schweren Gitarrenriffs, wie gemacht für den Abspann eines Horrorfilms, bei dem es – natürlich – kein happy End gab. Als kleines Schmankerl befindet sich auf der Scheibe noch ein Hidden Track, der zwar überhaupt nicht zu den restlichen Stücken passt, aber trotzdem äußerst hörenswert ist. Stimme und Akustikgitarre heben eine Minute Lang die Stimmung und werfen die Frage auf, warum nicht mehr Musik dieser Art auf der CD zu finden ist. Wer weiß, vielleicht ja auf dem nächsten Album…

Fazit: Mit Per Aspera Ad Astra haben Din-Tah Aeon und n1n0 ein wunderbares Album geschaffen, was nicht nur nostalgische Gefühle aufkommen lässt, sondern einen auch wunderbar durch kalte Wintertage begleitet. Da ist es wirklich schade, dass Aeon Sable laut n1n0 bis auf weiteres ein Studioprojekt bleiben wird. Aber wenn dabei weitere, solch grandiose Werke herauskommen, ist dies sicherlich zu verschmerzen. Hut ab vor so viel „Eightieness“!



Tracklist:

  1. Darkriders
  2. At the Edge of the World
  3. Exodus
  4. Monument
  5. Morning Sun (remix)
  6. Agnosia
  7. Sever

(10 / 10)

Veröffentlichung:
15. Februar 2010

Anspieltipps:
Darkriders, Exodus, Agnosia, Hidden Track

Myspace:
http://www.myspace.com/aeonsable


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