Death Metal, Hardcore, Metalcore… zwischen all diesen verschiedenen Stilen lassen die amerikanischen Jungs von ALL SHALL PERISH mit ihrem neuem Album „AWAKEN THE DREAMERS“ ordentlich die Grenzen verschwimmen und kombinieren diese und weitere Stile zu ihrem ganz persönlichen Musik-Gulasch.
Wie Gulasch, so hört sich in etwa auch der erste Song der Platte an. Wenn „WHEN LIFE MEANT MORE“ aus den Boxen dröhnt muss sich der Hörer auf eine aggressive aber ungewöhnlich lose Songstruktur einstellen. Zwischen ordenlichem Geshoute, zerrenden Lead-Guitars, harten Riffs kommen noch die ein oder anderen Breaks und fertig ist der Einstiegssong, der Lust auf mehr machen soll.
Ganz so unstrukturiert geht die Truppe dann aber in den restlichen Tracks nicht vor, doch auch hier warten die ein oder anderen Überraschungen. Immer im Vordergrund bleiben dabei die gezielt eingesetzten Breaks, welche den Songs immer neuen Schwung erteilen , sowie die fetzigen Leadgitarren welche sich ebenfalls nicht aus dem Rest des Albums vertreiben lassen. Erwähnenswert ist auch der Gesang von Frontmann HERMAN HERMIDA. Dieser reicht von Sprechgesang wie im Track „NEVER AGAIN„, über extrem aggressivem Geshoute in „STABBING PURGE TO DISSIMILATION“ zu ohrenzerfetzenden Einlagen in „BLACK GOLD REIGN„.
Aber auch die etwas bedächtigeren Tracks fehlen auf diesem Album nicht. Das erste mal stellt man dies bei „THE ONES WE LEFT BEHIND“ fest. Es handelt sich hierbei um einen kurzen, instrumentalen Track, welcher als Intro für den Titelsong „AWAKEN THE DREAMERS“ dient. Dieser bündelt schließlich alle Facetten dieses Albums und gibt das Ganze in komprimierten viereinhalb Minuten wieder.
Mit „MEMORIES OF A GLASS SANCTUARY“ wartet die Scheibe dann schließlich doch mit einer komplett langsamen und leider auch langweiligen Nummer auf. Man hat das Gefühl, als wollten ALL SHALL PERISH unbedingt eine absolut bedächtige Nummer bringen, um einfach nur zu zeigen, dass man auch anders kann. Das Ganze erinnerte ein wenig an „VOL 3: THE SUBLIMINAL VERSES“ von SLIPKNOT, wo man plötzlich auch versuchte, einen etwas weniger aggressiven Ton anzuschlagen.
Die besten Tracks erwarten den hungrigen Extrem-Metaller dann in der Mitte des Albums: „STABBING TO PURGE DISSIMULATION„, „GAGGED, BOUND, SHELVED AND FORGOTTEN“ sowie „UNTIL THE END“ bilden den eigentlichen Kern des Albums und bieten dem Hörer genau das was er erwartet: Kompromisslosen, aggressiven Sound.
Mit „WHEN LIFE MEANT MORE“ und „AWAKEN THE DREAMERS“ geben die Jungs von ALL SHALL PERISH dem Hörer das Gefühl, als wenn ihn auf dieser Platte noch das Besondere etwas erwartet. Zwar werden einige Stilrichtungen schön miteinander kombiniert und auch von der technischen Qualität können sich viele Bands noch eine Scheibe abschneiden, doch insgesamt will mir bei diesem Album der Funke nicht so überspringen. Auch wenn die meisten Songs grundsoliden Metal darstellen, fehlen einfach die Höhepunkte auf der Platte, die Ohrwürmer, die sich im Kopf fetsetzen, sodass man den einen Track am liebsten immer wieder hören möchte. Vor allem, dass in einigen Songs arg aufs Bremspedal getreten wird, fällt mir negativ auf und so fehlt „AWAKEN THE DREAMERS“ einfach das Besondere, um eine hohe Wertung abzustauben.
Tracklist:
01. When Life Meant More…
02. Black Gold Reign
03. Never…Again
04. The Ones We Left Behind
05. Awaken The Dreamers
06. Memories Of A Glass Sanctuary
07. Stabbing To Purge Dissimulation
08. Gagged, Bound, Shelved And Forgotten
09. Until The End
10. From So Far Away
11. Misery’s Introduction
12. Songs For The Damned
Anspieltips:
– When Life Meant More
– Awaken The Dreamers
– Stabbing To Purge Dissimulation
Homepage: www.allshallperish.com
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