Der Kriegsherr

Andras – Warlord (Review und Kritik)

Der Kriegsherr

Mit dem Album … Of Old Wisdom begann der Aufstieg von Andras, mit verschuldet durch den neuen Sänger Ecthelion. Man wandte sich im Bandkonzept etwas von den Black Metalwurzeln ab und besann sich auf seine Heimat, das Erzgebirge, als neues Thema und Haupteinfluss. Auch der Nachfolger Iron Way wusste sich gut in das neue Konzept einzufinden, doch haben Andras auch das dritte Album der neuen Ära qualitativ auf dieses Niveau heben können? Lest weiter!

In den frühen Anfangsjahren brachten Andras recht umstrittene Black Metal Alben raus, die wohl eher dem Durchschnitt zuzuordnen waren und so zogen sie auch kaum Aufmerksamkeit auf sich. Alles änderte sich Schlagartig im Jahre 2005 als das erste Studioalbum mit dem neuen Sänger Ecthelion erschien. Mit originelleren Riffs und der (fast!) einzigartigen Stimme verdienten sie sich schnell szeneinternen Ruhm und ihren recht beeindruckenden Beinamen die deutschen Vintersorg. Seit dieser Zeit änderte sich nicht viel und der Aufstieg von Andras scheint unaufhaltsam fortzuschreiten.

Wer die Vorgängeralben kennt braucht eigentlich gar nicht weiterlesen, sondern kann direkt zu den Einheits-Produktionen gehen und das Album bestellen, denn falsch machen kann man hiermit nichts. Für alle anderen gehen wir nach diesem Pseudopromotext (der aber dennoch aus tiefster Überzeugung stammt!) jetzt aber auch schon auf das hier vorliegende Werk Warlord ein.

Vom Label als Heathen Metal betitelt steckt hinter Andras viel mehr Pagan Black Metal mit progressiven Elementen. Auch wenn man von den Titeln in die Irre geführt werden könnte, wird auf dem Album ausschliesslich englisch gekeift und gesungen. Seit dem Erfolg von … Of Old Wisdom verfeinern Andras ihr Erfolgsrezept immer weiter und so wird auch hier sehr viel Wert auf die Atmosphäre, die Instrumentierung und vor allem auf die Vocals gelegt.

Wie man schon am Genre erkennen kann sind die Songs eher im Hightempobereich angesiedelt und die Riffs sägen sich somit auch recht gut in den Gehörgang. Recht untypisch ist hingegen der dezente Einsatz des Keyboards, das im Mischverhältnis die Atmosphäre zwar wunderbar unterstüzt, sich aber nicht störend in den Vordergrund drängelt. Dies wurde sicherlich mit Bedacht so gewählt, wird doch das Hauptaugenmerk auf den unglaublichen Gesang von Frontmann Ecthelion gesetzt, doch nicht nur dieser fällt positiv auf, auch die Bassspuren sind ausserordentlich gut gelungen… und das ohne Basser im Line Up! Durch die gewisse Progressivität schaffen Andras es in jedem Song einen guten Spannungsbogen zu erzeugen und bieten reichlich Abwechslung.

Trotz diverser Ähnlichkeiten zu anderen Bands (z.b. Bal-Sagoth im Track Heathen Vengeance oder natürlich die obligatorischen Vintersorg-Ähnlichkeiten) behalten Andras ihre Eigenständigkeit und die 54:44 Minuten Spieldauer wissen zu gefallen. Einziger Kritikpunkt wären hier wohl die teilweise immernoch recht schwachen Growls, die aber durch den schon vielfach gelobten Clean Gesang nicht sonderlich störend auffallen, und die teilweise etwas ungünstige Produktion.

Fazit:

Euer Autor!

Eigentlich bräuchte man viel mehr Worte als in ein Review passen um dieses wunderbare Werk von Andras angemessen beschreiben zu können. Die Vielfalt zwischen unglaublich melodischen Songstücken hin zu den schwärzeren Passagen ist einfach grandios. Die Kritikpunkte sind so marginal, dass man Liebhabern des Genres eigentlich nur eine Kaufempfehlung aussprechen kann. Wer … Of Old Wisdom und Iron Way mochte wird auch von Warlord nicht enttäuscht sein, wer es bisher nicht kannte sollte zwingend reinhören!

Trackliste:

  1. Eye Of The Seer
  2. Heathen Vengeance
  3. Flag Of Decline
  4. Warlord
  5. Bastards Forward
  6. Schwertgenossen
  7. In Oblivion
  8. Bastion Felsenheim
  9. Portrait / Nemesis

Spieldauer:

54:44

Wertung:

( 9,5 / 10 )

Anspieltips:

Heathen Vengeance, Schwertgenossen, Eye of the Seer

Veröffentlichung:

29.10.2010

Andras bei Myspace

Einheit Produktionen

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