Mit Morkum.Thu habe ich mich in den letzten Tagen ja schon etwas eingehender beschäftigt. Bevor wir aber zur Hauptband der beiden Belgier „Dauden“ übergehen können empfiehlt es sich sicher dem letzten Werk des Duos, in Form einer Splitveröffentlichung mit dem Schweden Anheonia, ebenfalls Beachtung zu schenken. Dieser schon etwas erfahrenere Alleinunterhalter klingt überraschend anders als seine beiden Mitstreiter und bereichert die Veröffentlichung spürbar.
Immerhin war der Hauptkritikpunkt an den Belgiern sicher der etwas dünne Sound. Außer der melancholischen Gitarren-Melodie, die zwar meist sehr schön aber schwach umgesetzt war, blieb bei den Jungs leider kaum etwas hängen. Da ein solcher Klang allerdings offensichtlich das Markenzeichen Morkum.Thu´s ist, greife ich einfach mal vor und berichte gleich, dass sich an diesem Umstand nichts geändert hat. Die wenigen Leute die im Besitz eines der raren
Tapes gekommen sind und gefallen am frei runterzuladenen „I“ gefunden haben, dürften nicht enttäuscht werden. Denn das was sie machen – auf´s wesentliche komprimierter Black Metal im Midtempo, machen sie nach wie vor ganz ordentlich – ohne wirkliche Neuerungen oder Verbesserungen.
Was aber nicht bedeutet dass dieses auf nun (immerhin) 50 Stück limitierte Tape unnötig wäre. Anhedonia bügeln die langsam bei mir aufkommenden Langeweile obschon des immer wieder auftretenden Klangmusters zumindest einigermaßen wieder aus. Der Schwede hat zwar selbst erst ein Album herausgebracht, und dürfte daher einen ähnlich kleinen Namen in der großen Welt des skandinavischen Schwarzmetalls haben, hatte für diese allerdings viele gute Kritiken eingeheimst. Ein Umstand der wohl nicht zuletzt auf den im Gegensatz zu Morkum.Thu ziemlich schnellen und druckvollen Sound zurück zu führen ist. Das einzige Bandmitglied „A.“ scheint seine Wurzeln im Black Metal der 90er zu haben, und steht damit im krassen Kontrast zu den Belgiern, die eher dem anhaltenden Trend Tribut zollen. Die ersten beiden Stücke der Kassette sind damit eher eine Hommage an alte Darkthrone und ähnliche Vertreter. An sich das natürlich absolut nichts besonderes – von solchen Bands kupfert jede Einsteigergruppe ab, dennoch erfrischend wenn man sich über nunmehr drei Demos mit dem ruhigen Sound der belgischen Morkum.Thu auseinandergesetzt hat. Die einzige Ähnlichkeit zwischen beiden Bands? Auch wenn Stücke wie der Opener „Nocturne“ schnell und hart im Vergleich zu den langsam melodischen Belgiern aus den Boxen schallen, ist der Gesang doch eher „heulend“ am DSBM gehalten. So verkehrt besetzt ist Herr A. auf diesem Tape also doch nicht.
Fazit: In meinen Augen die Veröffentlichung Morkum.Thus, die ich noch am ehesten empfehlen kann. Zwar sind beide Stücke des Dous nicht ganz so stark wie „Tranquility of Mind“, haben dafür aber den auflockernden Kontrast Anhedonias an ihrer Seite, der mit der nötigen Härte gewaltig zur Langzeitmotivation beiträgt. Abschließend sei noch zu erwähnen dass sich die Band nach den letzten beiden Reviews bei mir gemeldet hat – das etwas leblose Drumming ist (leider) echt, und zumindest auf „I“ gab es tatsächlich keine wirklichen Texte. So viel zur allwissenden Informationsquelle Metal-Archives…
Titelliste von „Anhedonia / Morkum.Thu“
- Nocturne (Anhedonia)
- MNW MMIX (Anhedonia)
- If Even Her Ashes Leave You Behind (Morkum.Thu)
- Stone Cold Emotions (Morkum.Thu)
Anspieltips:
> Nocturne (Anhedonia)
> If Even Her Ashes Leave You Behind (Morkum.Thu)
Erscheinungstermin:
31.05.2010
http://www.myspace.com/morkumthu
http://www.myspace.com/anhedoniadsm