Atreyu – Congregation Of The Damned (Review und Kritik)

Atreyu - Congregation Of The Damned
Atreyu - Congregation Of The Damned
„Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende sollte jedem bekannt sein. Genauso die Band Atreyu, die sich ihren Namen aus aus eben jener Geschichte ausgeliehen hat. Die Amerikaner sind schon relativ lange im Geschäft, wenn man bedenkt, dass bereits im Jahr 2001 ihre erste EP, „Fractures In Facade Of Your Porcelain Beauty“ erschien. Weltweit haben Atreyu sich als eine große Bekanntheit etabliert und so über eine Million Platten an den Mann gebracht. In wenigen Tagen erscheint das siebte Studioalbum, „Congregation Of The Damned„.

Atreyu ist eine Band, die sich stilistisch irgendwo zwischen Metalcore und Post-Hardcore bewegt. Besonders, weil Post-Hardcore oft auch Elemente aus Funk oder sogar Jazz mit einbezieht, hat es das Quintett aus Kalifornien geschafft, einen wirklich eigenen Klang zu entwickeln, und so aus der Metalcore-Schublade heraus zu stechen. Obwohl letztes Jahr das Album „Lead Sails Paper Anchor 2.0“ erschien, dürfen wir in diesem Jahr eine neue Scheibe begrüßen. Aber ist es überhaupt möglich innerhalb von nur einem Jahr ein wirklich gutes Studioalbum auf die Beine zu stellen, oder haben sich die Jungs da doch etwas zu viel vorgenommen?

Um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und zu sagen, ob es sich nun lohnt ein paar Euros in das Album zu investieren, oder ob man es lieber lassen sollte, betrachten wir zuerst den Opener „Stop! Before It´s too Late„. Ein sehr melodisches und gelungenes Intro liefert den Auftakt zum neuen Album von Atreyu. Metalcore-typische Vocals liefert uns der Sänger, Alex Varkatzas. Es handelt sich hier um den einzigen Song, der keine Clean Vocal-Parts enthält.

Wesentlich melodischer geht es mit „Bleeding is A Luxury“ weiter. In den Strophen findet ihr ziemlich typische Two-Step Rhythmen, die durchaus gefallen. Auch in diesem Stück fehlt es nicht an gutturalen Vocal-Parts, doch durch die Refrains leitet euch wirklich guter Clean-Gesang. Besonders gut gefällt in diesem Song die Idee, die Gitarren, die einen guten Breakdown schreddern, mit Streichinstrumenten, die eine Art Solo spielen, zu unterstützen. Dieser Part verleiht dem Track einen gewissen Höhepunkt, der Abwechslung liefert.
Von einem titelgebendem Song erwartet man viel, man erwartet einen richtigen Reißer, der den Hörer in seinen Bann zieht. Selbiges kann man von Track 3 leider nicht behaupten: „Congregation Of The Damned“ bietet nichts außergewöhnlich gutes, abgesehen von einem kleinen Guitar-Solo, aber selbst dieses ist kein Meisterwerk.

Atreyu
Atreyu
In „Coffin Nails“ begeistern allerdings die Clean-Refrains, die im Hintergrund durch einzelne Screams gefüllt werden. Eingeleitet werden diese besonders gut durch die Strophen, in welchen Spannung durch Rhythmik aufgebaut wird. „You Were The King Nor You´re Unconscience“ hat zwar den längsten Titel und die längste Spielzeit (5 Minuten und 8 Sekunden), aber das allein reicht nicht um ihn auch zu einem guten Song zu machen. Das Intro ist zwar durch Kanonenschüsse, jubelnde Menschenmassen, und später durch eingängige Riffs sehr abwechslungsreich und hat es in sich, dennoch überzeugt das Gesamtpaket nicht. Wir sind somit beim achten Track angekommen, und immernoch hat sich kein Burner finden lassen. Bis jetzt klingt das Album ziemlich eintönig und es gibt keinen einzigen Song der heraussticht und wirklich überragend gut ist.

Dies ist auch bei Folgenden Songs nicht der Fall. Einen erwähnenswerten Track gibt es allerdings noch. Allerdings erwähne ich „Wait For You“ an dieser Stelle nicht, weil es der Höhepunkt der Albums ist, sondern weil es der einzige ist der wirklich anders klingt als die anderen. Es handelt sich um einen sehr ruhigen Song, der hauptsächlich von Violine und Piano gespielt wird, später allerdings setzten auch Gitarre und Drums ein.

MoshquitobildFazit:
Es mag ja durchaus sein, dass die Meinungen, was dieses Album angeht, weit auseinander gehen, aber für mich persönlich ist es nichts. Da bin ich besseres von Atreyu gewohnt. Es fehlt an Abwechslung, so klingt das Album schlicht und einfach langweilig. Nach mehrmaligem Hören gibt es keinen einzigen Song, der im Ohr hängen bleibt. Hörer, die auf knüppelnden Metalcore stehen, sollten wohl eher nicht zu diesem Album greifen, denn als „knüppelnd“ oder „knallend“ kann man „Congregation Of The Damned“ beim besten Willen nicht bezeichnen. Natürlich kommt es darauf an, was für Musik man mag, und welche nicht. Das ist ganz klar. Doch ich bin davon überzeugt, dass Atreyu wesentlich mehr auf dem Kasten haben, denn was das Technische angeht, klingen die Jungs durchaus ausgereift.

Trackliste:

  1. Stop! Before It´s Too Late“
  2. Bleeding Is A Luxury
  3. Congregation Of The Damned
  4. Coffin Nails
  5. Black Days
  6. Gallows
  7. Storm To Pass
  8. You Were The King Now You´re Unconscience
  9. Insatiable
  10. So Wrong
  11. Ravenous
  12. Lonely
  13. Wait For You
( 6 / 10 )
( 6 / 10 )
Anspieltipps:
Stop! Before It’s Too late

Erscheinungstermin:
23.Oktober 2009

Atreyu Homepage
Atreyu bei Myspace

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