Atritas - Celestial Decay

Atritas – Celestial Decay (Review und Kritik)

Atritas - Celestial Decay
Atritas - Celestial Decay

Zwischendurch darfs auch mal wieder einfach geradeaus auf die Zwölf sein, so richtig schön schwedisch, melodisch, dabei richtig innovationsarm und ursprünglich. Und das muss ja nichts schlechtes heißen, solange die Musik gut gemacht ist und ins Blut/Ohr übergeht. Die Schweizer Atritas gibt es auch schon ein gutes Stück und, dass Celestial Decay schon ihr drittes Album ist, merkt man der Platte auf jeden Fall an, denn diese ist routiniert und hält einige gute Ideen parat.

Und diese sind vor allem im Einsatz wehmütiger Gitarrenmelodien zu finden, welche wirklich gekonnt aus den Boxen sprudeln und mit allerlei thrashigem Charme (Memorium Magicus) aufpoliert wurden. Der symphonische Keyboardanteil wurde auf ein ansprechendes Maß reduziert, gelegentlich hat man aber doch noch dieses „oh, Dimmu Borgir„-Gefühl beim Hören, wie bei „All Celestial“ zu Beginn, doch sobald man sich rein auf Schlagzeug, Gitarre und extrem keifenden Gesang besinnt, wird die Mucke richtig stark.

Atritas
Atritas

Sänger Gier schreit und brüllt sich die schwarze Seele aus dem Leib, das es eine wahre Freude ist. Dabei erreicht er teilweise Kreischhöhen eines Nornagest (Enthroned), ohne aber dessen Gegurgel zu imitieren. Dabei beschränkt man sich textlich leider auf traditioneller Gehörntenpreisung, versucht diese aber wenigstens in ansprechende Worte zu kleiden, worin gerade „Peste Sacrale“ besonders auffält. Ja, Französisch ist ein coole Sprache und verliert auch gekeift nichts von ihrem runden Klang. Noch dazu ist das Stück selbst eines der stärksten auf dem Album, denn hier hat man Abwechslung mit weitläufigen großen Melodien und apokalyptischer Raserei  gepaart und kann auch mit atmosphärischen Einschüben aufwarten. Und da fragt man sich dann auch, warum denn nicht öfters? Denn das gäbe der Musik Atritas‚ noch ein paar eigene interessante Wendungen. So bleibt ein praktisch grätenfrei produziertes Album, welches man gut hören aber woran man sich kaum erinnern kann. Schade, denn Potential ist mehr als vorhanden bei den Schweizern.


iskharian3Fazit : Und was erwartet uns sonst bei Atritas? Eine handvoll mitreißender Songs, wie etwa das hochmelodische „Gnosis“ und das zu Beginn richtig geile „His presence„, was im Verlauf leider etwas an seiner Genialität verliert, da es zu sehr von anderen Symphonikern abkupfert,  aber ansonsten? Nicht, dass Celestial Decay in irgendeiner Form schlecht wäre, doch manche Pfade, die die Schweizer betreten, wurden schon von anderen abgegangen, was der Originalität doch etwas schadet. Nichtsdestotrotz darf man das Album als Fan leichter symphonischer Kost sich durchaus einverleiben, denn zum einen ist Atritas technisch absolut auf der Höhe und zum anderen bleibt das Album durchgehend auf hohem Niveau.


Trackliste:

  1. Ultimate Downfall
  2. (Sacrificial) devil worship’s psalmody
  3. Gnosis – A religious wasteland
  4. Memorium Magicus
  5. All celestial – Ruins & Ashes
  6. Blasphemic madness
  7. Peste Sacrale (Sang pour la vie eternelle)
  8. His Presence – Satanic Divinity
  9. Schizophrenia In Death
  10. Divine Apocalyptic Gloom – Endtime’s Dawn


( 7 / 10 )
( 7 / 10 )

Anspieltipps:

Gnosis, Peste Sacrale, His presence

Erscheinungstermin:

20. November 2009

Atritas Homepage

CCP-Records


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