Attention System - Wait 4 My Signal

Attention System – Wait 4 My Signal (Review und Kritik)

Attention System - Wait 4 My Signal

Rock und Synthie passen nicht zusammen? Doch, tun sie! Attention System aus Atlanta beschreiben sich selbstironisch als „Eine Rockband, die eine Electronica-Band ausgeraubt hat und sich durch eine gestohlene dreckige Hose auf der Suche nach einer neuen Synthie-Melodie wühlt“ und diese Beschreibung passt. Nachdem sie 2008 ihre selbstproduzierte EP in Eigenregie veröffentlicht haben und dadurch quasi Lokalmatadorstatus erlangten, steht nun das erste Album der fünf Amis in den Regalen. Man darf gespannt sein.

Mit verzerrten Gitarren und industriell anmutenden Störgeräuschen startet Wait 4 My Signal mit dem Opener „Resistant Transistor“. Eine recht schnelle, energiegeladene Nummer. Etwas ruhiger folgt dann „Now’s Your Time“, welches nicht nur durch die Gitarrenarbeit ein wenig an eine Mischung aus Bloc Party und Queens of the Stone Age erinnert. Ein schöner Sommer-gute-Laune Song. Gefrustet im Stau stehen? Nee, lieber die Anlage etwas lauter stellen und mitsingen. „Siren’s City“, vom Tempo her etwas langsamer, ist dann leider etwas unspektakulärer. Eine nette Überraschung bietet im Gegensatz dazu dann „Bot Killer“ welches durch die verzerrten Synthieeffekte schöne Erinnerungen an alte Zeromanzeralben aufkommen lässt. Remember, don’t panic! Dass sie auch mit Stimmverzerrer und anderen Vocaleffekten arbeiten können zeigen die Jungs dann mit „Drastic Measures“, welches für meinen Geschmack ein wenig anstrengend zu hören ist. Es kann nunmal nicht jeder ein kleiner Trent Reznor sein. Im krassen Gegensatz dazu steht dann die extrem rockige Nummer „Miss Machine“. Eingängig, nette Vocals und Melodien bringen extremes Hörvergnügen.

„Alabi“ ist dann leider wieder etwas standard-rockig, aber welche Band schafft es schon ein Album zu machen, auf dem einfach alle Stücke gut sind? Zwischenzeitlich erinnern die Hintergrundmelodien doch recht stark an Rammstein, dafür entschädigt jedoch der nächste Song „The Curious Times“. Mal ruhiger, mal rockiger verbreitet das Lied fast vier Minuten Mitwippstimmung. Melodietechnisch Editorsmäßig geht es dann mit „Radio Silence“ weiter. Das darauf folgende „Die Trying“ ist leider auch keine großartig neue Offenbarung, allerdings durchaus hörbar. Kontrastprogramm gibt es dann mit dem langsam startenden, sich immer weiter steigernden, „Nothing In My Head“. Schön abgestimmte Mischung aus Synthies, Verzerrereffekten und Gitarrengeschrammel. Den im Vergleich dazu recht ruhigen Ausklang des Albums bildet dann „Intruder“, in dem die Jungs zeigen, dass es nicht immer laut und aggressiv zugehen muss. Die ein oder andere Nummer in dem Stil hätte dem Album auch nicht geschadet.

Fazit: Wer die Editors, Queens of the Stoneage oder Bloc Party mag, dem wird Wait 4 My Signal sicherlich den Sommer versüßen. Auch wenn die Stimme Brian Fischer’s manches Mal an The Cure erinnern mag ist das Album für ein Erstlingswerk überraschend gut gemacht. Auch wenn Attention System derzeit nur in Amerika touren, wenn sie so weitermachen steht einer steilen Karriere in Europa definitiv nichts im Wege.

Tracklist:

  1. Resistant Transistor
  2. Now’s Your Time
  3. Siren’s City
  4. Bot Killer
  5. Drastic Measures
  6. Miss Machine
  7. Alibi
  8. The Curious Times
  9. Radio Silence
  10. Die Trying
  11. Nothing In My Head
  12. Intruder
( 8,5 / 10 )

Veröffentlicht: 28.05.2010

Anspieltipps: Now’s Your Time, Miss Machine, Intruder

Myspace: www.myspace.com/attentionsystem

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