Bericht: Lord of the Lost & Kammerorchester live in der Christuskirche Bochum – Support Florian Grey

Lord of the Lost sind bekannt für ihren unverwechselbaren brachialen Rocksound, ausgefallene Styles und energiegeladene, stimmungsgewaltige Liveshows. Dieses Mal jedoch war alles ganz anders: Akustikgitarren, Pianos, Violinen, Posaunen und Cellos statt Percussions, Keyboard und E-Gitarren, 11 statt 5 Musiker auf der Bühne, Anzüge und Kravatten statt auffälliger Körperbemalung, ruhig sitzende und gebannt zuhörende statt abrockende, headbangende Fans. IMG_4093.1.1
Mit ihrem kürzlich erschienen Akustik-Album „Swan Songs“ erreichten Lord of the Lost und ihr sechsköpfiges Kammerorchester, alias „das Swansemble“, Platz 34 der Deutschen Albumcharts. Es folgte eine sechs Shows umfassende Konzert-Tour mit dem Titel „A Night To Remember“, welche am 29. Mai im Astra Kulturhaus in Berlin beim Out Of Line Weekender Festival begann, sich dann über Frankfurt (Batschkapp), Hamburg (Markthalle, ausverkauft), Leipzig (Theater Fabrik, ausverkauft), München (Backstage) fort zog und am 18. April in der ausverkauften Christuskirche in Bochum endete.
Supportet wurde das Swansemble (außer in Berlin) von Florian Grey und Band. IMG_4168.1.1

Bereits Stunden vor Einlass „pilgerten“ die ersten Fans zur Christuskirche. Im Laufe des Nachmittags und frühen Abends, hatte sich vor dessen Pforten eine so lange Schlange gebildet, dass man deren Ende vom Eingang aus nicht mehr sehen konnte. Kurz nach 19 Uhr öffnete sich die Tür, die Fans strömten in den Innenraum und ließen sich auf den vorhandenen Sitzbänken nieder. Gegen 20 Uhr betraten Florian Grey und Band die Bühne und leiteten den Akustik-Abend mit sieben Songs von Florians Debutalbum GONE, welches am 29. Mai 2015 erscheint, aber schon auf Tour zu erwerben war, ein, darunter „Laudanum“ und „The Way I Die“. Die Stimmengewalt des Wahl-Berliners, der einigen schon u.a. durch eine Tour mit Vlad In Tears Ende 2013 bekannt war, kam durch die Akustik der Christuskirche besonders zum Vorschein und verursachte bei so manchem Zuhörer Gänsehaut.
Während die Musik spielte und auch Sekunden danach war das Publikum so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Einzig, nebst Florians Gesang, die beiden Gitarren, von denen er begleitet wurde, waren noch zu hören. Florian Grey und Band legten einen soliden, mit Charme, Witz und vielen Gänsehautmomenten gespickten, 45-minüten Auftritt hin und hinterließen ein begeistertes Publikum.
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Nach einer 15-minütigen Umbaupause wurde es dunkel und still im Saal, das Kammerorchester betrat die Bühne und nahm seine Plätze ein. Während die Streicher (drei Violinistinnen und eine Cellistin) den weiteren musikalischen Abend mit PRELUDE einleiteten, betrat auch Lord of the Lost die Bühne. Alsbald ging die Melodie dann über in LOST IN A HEARTBEAT und das komplette Swansemble begann das Publikum zu verzaubern. Anschließend hieß Sänger Chris Harms das jubelnde Bochumer Publikum willkommen und stellte im Laufe des Abends fest, dass die wenigsten Anwesenden aus dem Ruhrgebiet kamen und die Meisten von überall aus Deutschland angereist waren. Dann stellte er oder besser gesagt sang er die in einer Kirche passende Frage „What is heaven for?“ und natürlich war jedem klar, dass nun PRISON folgte. Dieser war einer von mehreren Songs, bei denen auch Chris Harms am Cello saß.Es folgten acht weitere wunderschöne Songs, die den Einen oder Anderen zum Weinen brachten, darunter PORCELAIN, THIS LIFE DIVIDED, SEE YOU SOON – mit Tobias Mertens an der Akustikgitarre – und ANNABEL LEE. Nachdem alle Musiker die Bühne verlassen hatten, endete der erste Konzertteil. Die erste wie auch die zweite Hälfte wurde nebst Musik mit vielen Erzählungen und einer ordentlichen Portion Witz gefüllt. So ließ es sich die Crew nicht nehmen sich auch diesmal, wie es sich eben gehört, einen Tour-Abschluss-Gag einfallen und legte den fünf Lords vor der Show Bilder von wohlproportionierten, unbekleideten Damen zwischen die Notenblätter. Auch erzählte Chris Harms von nachts geweinten Tränen wegen schlechter Träume seitens Bo Six, der deshalb so einige Packungen Taschentücher verbraucht haben soll … in der Nacht auf den 18. April sogar zwei.IMG_4169.1.1Nach 15 Minuten Pause ertönte ein „Gong“, der den Beginn des zweiten Konzertteils ankündigte. Die Musiker nahmen wieder ihre Plätze ein und es ging weiter mit dem zweiten Intro SOMEWHERE, wieder gespielt von den Streichern, welches nach einer Weile in BEYOND BEAUTYFUL überging. Es folgten im weiteren Verlauf unter Anderem LOVE IN A TIME OF WAR, OCTOBER 29, DRY THE RAIN und SOBER – wieder mit Tobias Mertens an der Akustikgitarre. Solche Klassiker, die auch in den Originalversionen immer wieder von den Fans gewünscht werden, dürfen in einem Lord of the Lost Set nicht fehlen! Nach SOBER verließ das Swansemble erneut die Bühne unter lautem Beifall und Jubel, der nicht abriss bis Chris Harms und Bo Six zum dritten Mal die Bühne betraten und am Bühnenrand sitzend IF JOHNNY CASH WAS HERE performten.IMG_4171.1.1Danach betraten auch die restlichen neun Musiker zum letzten Mal die Bühne … zum letzten Mal an diesem Abend … zum letzten Mal auf dieser Tour … und zum letzten Mal, zumindest für eine lange Zeit, in dieser Formation. Es ging noch einmal so richtig in die Vollen. Beim Abschlusslied CREDO stand das Publikum auf und winkte zum Refrain mit den Armen. Abschließend wurde noch einmal laut applaudiert und gejubelt und natürlich durfte das (Tour)Abschlussfoto mit allen Beteiligten nicht fehlen. Circa 30 Minuten nach Konzertende stellte sich das Swansemble hintereinander auf dem oberen Rang auf, gab Autogramme und ließ sich mit Fans fotografieren während Florian Grey und Band es ihnen an ihrem Merchandise-Stand gleich taten.

Fazit: Es war ein sehr gelungener, teils ziemlich emotionaler Abend in der für einen solchen Anlass am besten geeigneten Location im gesamten Ruhrgebiet, der – wie auch die Tour – den Namen „A Night To Remember“ redlich verdient hat, denn daran werden sich die Fans noch lange und gerne erinnern!
Setlist Florian Grey und Band:
1. Gone, 2. My Fear, 3. Laudanum, 4. The End, 5. Blurry, 6. A Black Symphony, 7. The Way I
Die Setlist Lord of the lost und Kammerorchester:
Erste Hälfte: 1. Prelude, 2. Lost In A Heartbeat, 3. Prison, 4. Till Death Us Do Part, 5, Pocelain, 6. This Life Divided, 7. Go To Hell, 8. So Good It Hurts, 9. See You Soon, 10. Afterlife, 11. Annabell Lee
Zweite Hälfte: 1. Somewhere, 2. Beyond Beautyful, 3. The Sands Of Time, 4. Love In A Time Of War, 5. October 29, 6. Antagony, 7. Dry The Rain, 8. Sober
Zugabe: 1. If Johnny Cash Was Here, 2. Six Feet Underground, 3. Credo
Bericht und Fotos: Charlene Deppe

 

 

 

 

 

About >puregatory<

Ich bin ein Mensch für den Musik eine wichtige Rolle im Leben spielt.... wie heisst es so schön ... da wo Worte nicht mehr weiter wissen, setzt die Musik ein .. da ist was wahres dran. Ich schreibe gerne , lese, fotographiere. Schreibe selber Gedichte und Songtexte für diverse Künstler. Sich weiter zu entwickeln finde ich sehr wichtig , denn ich bin der Meinung still zu stehen macht einen auf Dauer krank. Wer irgendwelche Fragen an mich hat, kann mich gerne kontaktieren.

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