Nachtblut trat am 01.05.2015 im K17 in Berlin/Friedrichshain auf. Als Supporter wurden Eden weint im Grab gewonnen. Trotz dieses Datums und dieses Ortes entschied ich mich für dieses Konzert.
Pünktlich um 21 Uhr begann dieser Konzert-Abend mit Eden weint im Grab. Ich kannte EwiG bisher noch nicht, und meistens finde ich Bands mit Cello und Geige einfach zu „soft“.
Aber sie haben mir sehr gut gefallen, die Mischung aus Metal mit gerade diesen Instrumenten, E-Cello und Geige, überzeugten. Und auch diese Stimmung die sie schafften, dieses morbide, dunkle… Eden weint im Grab werde ich mir bei Gelegenheit sicher noch einmal (mindestens) anhören und wenn es geht ansehen.
Und was ungewöhnlich ist für eine Support-Band, sie durften eine Zugabe geben.
Nach EwiG wartete man natürlich auf den Top-Act des Abends: Nachtblut!
Kurz nach 22 Uhr betrat die doch sehr imposante Erscheinung von Askeroth mit seinen Mitstreitern die Bühne. Aber hat Askeroth wirklich nur so eine dünne, leise Stimme? Dieser Eindruck änderte sich schnell, die Ursache war nur ein kleines Problem mit dem Micro. Und Askeroth ist wirklich der „Chef“, erkennbar immer wieder an seinen kleinen, bestimmenden Gesten.
Ende letzten Jahres brachte Nachblut ihr Album Chimonas heraus. Zur Vorstellung dieses Albums waren sie diesmal als Headliner unterwegs. Von dieser CD wurden natürlich auch einige Songs gespielt, wie z.B. „Töte mich“, „Wie Gott sein“ oder „Wien 1683“. Bei Letzterem bekam er Unterstützung vom Sänger von Eden weint im Grab: Alexander Paul Blake (auf der CD übernimmt diese Rolle Freki Varg). Aber was hat Askeroth die ganze Zeit mit seinem Handy gemacht? Hat er den Text vergessen oder hat er das Publikum gefilmt?
Einblicke in die Bibel gab es dann bei „Ketzer“ von der CD „Das erste Abendmal“, allerdings nicht wie es gutgläubige Christen gewohnt sind… Hier stellt sich die Frage: Wieviel sogenannte „Heilige Schriften“ „verbraucht“ Askeroth eigentlich im Jahr?
Auch bei „Ich trinke Blut“ bekam Askeroth Unterstützung: Ein junger Mann mit erstaunlich kräftiger Stimme sang große Teile des Songs. Praktisch für Askeroth: Er konnte sich mehr der Getränkeaufnahme in Form von einer dicken roten Flüssigkeit aus einem Messingkelch oder einfach einem Bier(?) widmen.
Apropos Bier: Es stellte sich schon als praktisch heraus wenn die (Kamera-)Tasche wasserdicht ist. Im Publikum wurde eifrig gepogt, und wenn man dann ein Bier in der Hand hält….
Als Askeroth mit einem Weihrauchkessel die Bühne betrat, war mein erster Gedanke: Messe Noire von Behemoth. Aber nein, es war nur der Behälter für das Herz zu „Mein Herz in ihren Händen“.
Fazit: Auf dieses Konzert hatte ich mich sehr gefreut und ich wurde nicht enttäuscht! Sehr gute Supporter, die wirklich Spass machten, trotz dieses Namens… Und Nachtblut ist wirklich ein Erlebnis, man muss sie gesehen haben. Diese Dominanz von Askeroth ist schon beeindruckend. Er hat seine Band und auch das Publikum im Griff, er ist der „Chef“. Trotzdem sucht er die Nähe zum Publikum, für ein kurzes Mit-Pogen verlässt er sogar die Bühne.
Allerdings hatte ich den Eindruck, dass einige Zuschauer nur wegen der Musik gekommen waren und durch das Pogen gestört wurden. Vor der Bühne ging es schon sehr heftig zu. Und wer Helga oder Uwe ist werde ich auch noch herausfinden….