
Die Finnen mit dem Schwarzlicht haben wieder mal zugeschlagen!
Die seit 2005 bestehende Gruppe Black Light Discipline hat sich für Danse Macabre ans Aufnehmen gemacht. Das zweite Studioalbum namens Empire wurde nun nach Weggang von Gitarrist Antti Salo mit Unterstützung vom zukünftigen Chefklampfer Joonas Pulkkinen fertig gestellt. Ob sich das Ganze gelohnt hat, oder ob hier nur ein paar bekannte Songs mit Füllmaterial auf eine CD gepackt wurden, soll in dieser Rezension festgestellt werden.
Interessant ist die Mixtur, die hier in einem potentiellen weiteren finnischen Exportschlager verpackt wird: Elektro und Metal. Aber eben nicht nur mit Rock-Elementen wie bei Eisbrecher und Konsorten, sondern doch noch einen ganzen Zacken schärfer. Drummer Veikka Jokela fabriziert reinste Tieftongewitter, und auch Sänger Toni hat einiges an Melodiespektrum in seiner Stimme zu bieten.
Das Album scheppert auch gut los, „For All You Heavy-Hearted“ wurde wohl nicht ohne Grund an den Beginn des Albums gesetzt. Ein echter Brecher, der sofort zum Bewegen verleitet und mit Sicherheit seine Anhänger auf den Tanzflächen finden wird.
Ein wenig elektronisch verzerrte Stimme und brachiale Gitarren machen diesen Song aus.
Die nächsten Stücke sind zwar weder schlecht arrangiert noch produziert, doch irgendwie plätschern sie relativ belanglos durch die Ohrmuscheln, ohne dabei nachwirkendes Wellenrauschen zu hinterlassen.
„Words Have A Meaning“ lässt dann doch verwundert aufhorchen. Machen die jetzt auf einmal Trance-Musik?! Das weniger, nur wollte der Mann an den Synths wohl auch einmal allein zu hören sein. Was dann mit ordentlichem Krachkonter der restlichen Band beantwortet wird, entwickelt im Strophenteil eine schöne Dynamik, Doppelbasssalven im Refrain runden dieses Stück ab.

Im folgenden Song wird das Gaspedal dann im selben Stil fast bis zum Anschlag durchgetreten, danach flaut das Tempo leider wieder ab, das Thema bleibt aber das Selbe. Allmählich wird das langweilig, kommt schon Jungs, da könnt ihr doch mehr…
Ein wenig zappeln lassen uns die fixen Finnen noch mit der Halbballade „Confession Equals Salvation“, bevor sie dann mit „Song By Heart“ wieder Hoffnung wecken.
Das stellt sich allerdings als das Gleiche in Grün heraus: Starker Anfang, dann bricht in der Strophe plötzlich das Tragelement weg.
Zum Schluss gibt’s aber mit „So Much Better“ nochmal was auf die Ohren, dass die Bezeichnung Elektro-Metal wirklich verdient hätte.
Fazit:
Alles in Allem qualitativ ein gutes Album, nur kreativ hätte man im Schwarzlicht auch noch sein müssen. Vieles hört sich einfach zu gleich an, und die meiste Zeit des Hörens erweckt eher den Eindruck von Industrial-Rock, aber bestimmt nicht Elektro-Metal.
Nein, also bis ein ganzes Album so vermerkt werden kann, muss sich da noch einiges in Richtung Härte tun.
Zwei, drei Kracher sind auf der Scheibe drauf, hoffentlich genug, um die Band halbwegs bekannt zu machen, denn Potential haben sie auf alle Fälle.
Titelliste:
01. For All You Heavy-Hearted
02. Tides
03. On The Star
04. Out Of This Place
05. Words Have A Meaning
06. Same Story, Different People
07. Hey Boy I Know
08. Confession Equals Salvation
09. The Song By Heart
10. No Perfect Plan
11. So Much Better

Anspieltipps:
For All You Heavy-Hearted; Words Have A Meaning; So Much Better
Erscheinungstermin:
07.02.2011