Einen Monat vor dem offiziellen Release des neuen Outputs der Pagan-Metaller Black Messiah gelang es Schwarze-News.de Frontmann und Bandchef Zagan zu einem Interview zu bewegen. Der Kopf der Gruppe spricht hierbei nicht nur über das neu erscheinende Album “ First War of the World“ sondern auch über die Stellung des Pagan Metals und seiner Probleme von Rechts.
Schwarze-News: Am 20. März erscheint euer neues Album. Wo seht ihr bedeutende Unterschiede von „First War of the World“ im Vergleich zum Vorgänger? Seid ihr Zufrieden mit dem was ihr geschaffen habt? Wie waren die bisherigen Reaktionen auf die Scheibe?
Zagan: Ich denke das wir epischer geworden sind. Die Songs haben deutlichere Melodiestruckturen und ausgereiftere Teppiche bekommen. Wir haben zum ersten mal ein Konzeptalbum gemacht und erzählen eine komplette Geschichte. Dadurch ist das Album, meiner Meinung nach, stimmungsvoller geworden als der Vorgänger. Ansonsten, denke ich, verfolgen wir weiterhin den Stil den wir auf „Of Myths And Legends“ auch geboten haben. Das ist das was wir machen wollen und ich denke das wir auch in Zukunft so weitermachen werden. Die Reaktionen auf unser neues Machwerk waren bisher sehr gut. Ich habe bisher noch kein schlechtes Wort darüber gehört, aber das wird sicher auch noch kommen. Selbst aus dem Ausland wurden wir bisher nur gelobt. Das tut natürlich gut.
Schwarze-News: Wovon handeln die textlichen Inhalte des neuen Albums? Gibt es ein Gesamtkonzept?
Zagan: Wie ich schon sagte handelt es sich um ein Konzeptalbum. Wir erzählen die Geschichte des ersten Krieges der Welt nach der nordischer Mythologie. Odin, der Göttervater, reitet eines Tages aus um sein Reich in Augenschein zu nehmen als er plötzlich eine ihm bis dahin unbekannte Stadt entdeckt. Er spioniert sie aus und findet ein zweites Göttergeschlecht. Das beunruhigt ihn und er teilt das seinem Stamm mit. Als dann eines Tages eine Hexe nachValhalla kommt um dort die Goldgier unter die Asen zu bringen nimmt die Geschichte ihren verheerenden Lauf. Die Asen wollen die Hexe töten, schaffen es aber nicht.
Die Hexe flieht in diese von Odin neu-entdeckte Stadt namens Vanheim und bringt die Vanen durch eine Lügengeschichte dazu Valhalla anzugreifen. Es kommt zu zwei Schlachten. Am Ende verträgt man sich aber wieder. Das, jetzt in absoluter Kurzform, ist die Geschichte von „First War Of The World“.
Schwarze-News: Sind auch dieses mal Stimmungslieder wie die beliebten „Moskau“ oder das „Sauflied“ in eurem Repertoire?
Zagan: Wir haben als Bonustrack eine Nummer gemacht die stark in diese Richtung geht. „Söldnerschwein“ ist ein Song den ein guter Freund von mir geschrieben hat, der Wolfgang Kiel. Dieses Lied haben auch schon mal einige Mittelalterkapellen wie die Streuner oder so gespielt. Wir fanden den Song so passend und gut das wir kurzerhand eine Black Messiah Version draus gebastelt haben. Gehört zwar nicht zum Konzept aber als Bonustrack rundet der den ganzen Silberlang schön ab, wie ich finde.
Schwarze-News: Wird es zu „First War of the World“ eine Tour geben? Und wenn ja, wer wird euch supporten?
Zagan: Das steht noch in den Sternen. Natürlich würden wir gern touren. Wir warten einfach mal ab was die Zukunft bringt und was sich ergiebt. Noch ist die Scheibe ja nicht draussen. Ich denke schon das man uns in nächster Zeit des öfteren live erleben kann.
Schwarze-News: Zur Zeit boomt das Geschäft mit dem Pagan Metal grade zu und solche Bands sind beliebter als je zuvor. Wie steht ihr zum plötzlichen Erfolg dieses Genres und hat er eure Karriere gefördert?
Zagan: Sicherlich gibt es dadurch mehrere Leute die uns kennen und unseren Sound mögen und hören. Warum sollte das schlecht sein. Gut, es gibt momentan einen Hype aber der wird auch wieder verschwinden. Das haben wir doch immerwieder erlebt in der Metal Szene. In den 80gern der Thrash, dann der Death Metal in den 90gern, danach kam Black Metal wieder auf usw. Es wird so sein das sich einige Bands halten werden und viele werden wieder verschwinden. So ist der Lauf der Dinge bisher immer gewesen. Natürlich ist es schön vor vollen Hallen zu spielen, das macht Spass. Also geniessen wir die momentane Situation.
Schwarze-News: Grade die Pagan Metal Szene gerät durch eine Unterwanderung von braunem Gesindel leider immer mehr in Verruf. Wie steht ihr zu diesem Thema? Hattet ihr schon Probleme mit radikal eingestellten Personen auf euren Konzerten?
Zagan: Ja, das ist das große Problem. Wir sind alles Antifaschisten und verachten Nazis, Rassisten und all die anderen Gehirnamputierten. In der Öffentlichkeit ist es leider so das man immer wieder in diese Ecke gedrängt wird nur weil man sich mit nordischer Mythologie und seinen Vorvätern beschäftigt. Es ist leider immernoch nicht durchgedrüngen das die Nazis in den 30gern Jahren diese alten Symboliken für ihren geisteskranken Schwachsinn zweckentfremdet haben. Damit haben wir heute zu kämpfen. Ich denke aber das Leute, die mal nachdenken, schnell merken woran sie bei uns sind. Wir hassen rechtes Gedankengut. Ab und zu sieht man natürlich auch mal einen dieser Hirnis auf einem Konzert. Ich kann nur sagen schmeisst ihn raus und gut ist. Es wäre den anderen Leuten gegenüber unfair deshalb ein Konzert zu beenden.
Schwarze-News: Woher nehmt ihr die Inspiration für die Texte bzw. woran macht ihr fest ob ihr einen Text auf deutsch oder auf englisch verfasst?
Zagan: Gute Frage. Ich schreibe die Texte meist nach Gefühl Ich plane es nicht ob ein Song deutsch oder englisch wird. Ich habe zuerst die Musik und dann fange ich einfach an. Es ist ein Zufallsprinzip. Viele Leute fragen mich immer ob es nicht besser wäre nur deutsch zu singen. Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Eigentlich stört es mich nicht zweisprachig zu agieren. Ist aber auch sicher immerwieder eine Geschmacksfrage.
Schwarze-News: Was sind eure eigenen musikalischen Wurzeln, bzw. welche Bands hört ihr gerne und wer hat euch in eurer Musik maßgeblich beeinflusst?
Zagan: Ich bin ein Kind der 80ger und groß geworden mit Venom, King Diamond, Bathory, Possesed, Celtic Frost und Slayer. Das ist der Sound den ich immernoch liebe und höre. Da sind dann auch einige Dinge dazugekommen wie die neue Pagan Metal Szene, einige Death und Black Metal Bands usw. Ich denke dass das alles beeinflusst wenn man selber Musik macht. Jetzt genau zu sagen das habe ich von dieser Band und das von einer anderen kann ich nicht.
Ehrlich gesagt ist es auch schwer unseren jetzigen Sound mit Possessed oder Venom zu vergleichen. Ist ja schon was völlig anderes. Jeder von und hört und mag andere Dinge. Das geht von Kiss. über Prog-Sound bis hin zu Soundtracks. All das gemischt sind vielleicht wir……naja, ist halt schwer zu beschrieben. Wichtig ist immer nur das wir alle das mögen was wir da so zusammen komponieren.
Schwarze-News: Habt ihr den Lesern von schwarze-news noch ein paar letzte Worte mit zu teilen?
Zagan: Wir hoffen natürlich das Euch unser neues Album gefällt. Denkt immer daran dass Rechtsradikalismus nichts mit dem Heidentum und den alten Lehren zu tun hat. Wenn das ankommt dann sind wir zufrieden.
Stay heavy
Schwarze News: Wir danken für deine Zeit und deine Antworten. Weiterhin viel Erfolg mit Black Messiah und eurem neuen Album.
Tobias „Zigeunerjunge“ Geers (Interviewführung)
Dennis „Bieberpelz“ Knoll (Kontakt)