Black Messiah - Oath of a Warrior

Black Messiah – Oath of a Warrior (Review und Kritik)


Black Messiah - Oath of a Warrior
Black Messiah - Oath of a Warrior

Am Anfang war der Black Metal. Wenn man sich die Geschichte der deutschen Band „Black Messiah“ ansieht, wird man da nur zustimmen können. Nach 7 Jahren Pause veröffentlichten sie „Oath of a Warrior“ (zu Deutsch: Eid eines Kriegers), mit einem völlig neuen Line-Up, was aber nichts an der großen Masse des Black Metal auf dieser Platte zu ändern vermochte. Ist das Album gut? Ist es mit den Nachfolgenden zu vergleichen? Das und mehr erfahrt ihr im Weiteren.

Wer die jüngeren Alben gehört hat, wird sich erst einmal fragen, ob das denn wirklich die fünf Jungs aus Gelsenkirchen sind. Der Sound hat sich in den 4 Jahren (2005-2009) stark gewandelt, aus Schwarzmetall wurde Pagan Metal, aus rohem Knüppelsound wurde melodische Hymne. Eine Sache allerdings hat sich absolut nicht geändert: An jedem Anfang eines Black Messiah-Albums steht ein Intro, meist wenige Minuten lang, langsam und beschwinglich gleitet es in den Gehörgang. Dieses ruhige Stück heißt hier „Götterdämmerung“ und lässt den Hörer keinesfalls den nächsten Knaller erahnen, der sofort auf das Ohr einschlägt und die damals noch sehr antichristliche Einstellung der Band kundtut. Und so beginnt „A New Messiah„, ein religionskritisches Werk, in dem die Lügen des Christentums, des Messiah-Glaubens, und deren schwächende Wirkung auf den Geist angeprangert werden. Was zu der Zeit noch stark typisch für die Gruppe war, lässt sich hier auch feststellen. Ein klares BM-Charakteristikum: Zwischen den Gesangsstrophen, oder besser Gesangsfetzen, sind sehr lange instrumentale Parts vorhanden. Wen es nicht stört, gut, aber leider kann und will sich nicht jeder ein 3 Minuten-Geigenspiel des Frontsängers Zagan antun.



Frontsänger & Geiger Zagan
Frontsänger & Geiger Zagan

Unglücklicherweise bemerkt der interessierte Hörer kaum den Übergang zu Track 3 – „Blutsbruder„. Vom Aufbau und vom Rhythmus her hören sich „A New Messiah“ und „Blutsbruder“ zu ähnlich an, beinahe gleichwertig. Etwas mehr Abwechslung wäre nett gewesen, wenngleich „Blutsbruder“ keinesfalls ein schlechtes Stück ist. Es erreicht eben die Qualität des 2. Songs und macht im Grunde alles richtig.
Schon besser verläuft es dann mit „Bury the Lamb of Christ„: Ein durchaus ruhiger Song, wenn man ihn denn mit den Vorherigen vergleicht, dessen Titel allein die Einstellung und das Thema des Stücks aufzeigt. Damals war es der Band umso wichtiger, das Christentum als allgemeinen Feind darzustellen und das auch in ihren Songs klar zu zeigen. Leider gehen wieder mindestens 4 von 7 Minuten des Songs für Instrumente drauf, nur der Rest ist mit Gesang unterlegt. Das mag zwar in den Black Metal passen, die Band hat es später aber noch besser gemacht. Man kann auch anmerken, dass sich die Jungs damals, als noch die Gründungsmitglieder dabei waren, stark an Bands wie „Venom“ orientiert haben. Danach aber verließen alle bis auf Zagan die Band und es mussten neue Mitstreiter her, die er ja hier erfolgreich eingesetzt hat.


Wirklich erwähnenswert ist auch noch Werk Nummer 8: „Feld der Ehre„. Dieses wird eventuell auch für Menschen interessant sein, die nicht so sehr dem Genre der Band zugetan sind. Hier herrscht gute Viereinhalb Minuten Klargesang, unterlegt mit knalligen Drums und einem pompösen Keyboardspiel, das beabsichtigt und dazu passend wie eine Orgel klingt und den Refrain mit Ohrwurm-Charakter wunderbar unterstützt. Auch hier darf man sich wieder mal über ein diesmal nicht ganz so langes, aber trotzdem gutes Geigenspiel freuen, das den Song einfach nur episch macht.
Zur Lyrik des Albums sei gesagt, dass es nicht nur dem Schwarzmetall zugewandt ist. Es hat einerseits die böse, antichristliche Seite, die durch die derben Screams des Zagan herbeigerufen wird, aber andererseits hört man stark heidnische Züge bei Zeilen wie „Odin, erbarm‘ dich meiner Seele„. Nicht sonderlich tiefgründig, aber halt typisch. Man kann und will es nicht anders erwarten, so soll diese Musik eben sein.


Skaal
Skaal

Fazit: „Eine sehr wandlungsfähige Band“ ist wohl eine passende Bezeichnung für die Schöpfer dieser 3 Alben, die eine starke Veränderung und vor allem Verbesserung aufzeigen. Die wirkliche Bandgeschichte begann mit diesem soliden schwarzmetallenen Werk und glitt immer mehr in die melodische Ecke des Pagan Metals. Um herauszufinden, welche Seite dieser Band Unsereins besser gefällt, sollte man im direkten Vergleich in die 3 Alben hinein hören und den starken Unterschied feststellen. „Oath of a Warrior“ jedoch ist ein gutes Album mit neuen, oder besser alten, Stilen, wenngleich sich einige Songs einfach zu ähnlich anhören und sie es mit ihren jüngeren Platten weitaus besser gemacht haben.


Trackliste:

  1. Götterdämmerung
  2. A New Messiah
  3. Blutsbruder
  4. Bury the Lamb of Christ
  5. Setting Sails
  6. Riding the Drakkar
  7. Christenfeind
  8. Feld der Ehre
  9. Entering the Halls of Odhinn
  10. My Way to Asgaard
  11. Der Eid


( 7,5 / 10 )
( 7,5 / 10 )

Anspieltipps:
A New Messiah, Christenfeind, Feld der Ehre


Erscheinungsdatum:
25. Mai 2005

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