Black Stone Cherry - Between The Devil And The Deep Blue Sea
Black Stone Cherry - Between The Devil And The Deep Blue Sea

Black Stone Cherry – Between The Devil And The Deep Blue Sea (Review und Kritik)

Black Stone Cherry - Between The Devil And The Deep Blue Sea
Black Stone Cherry - Between The Devil And The Deep Blue Sea

Black Stone Cherry sind eine Band deren Liste, bei welchen Bands sie im Vorprogramm gespielt haben, einem ‚Who is who?‘ der Rockgeschichte gleicht. So tourten sie, ehe sie sich entschlossen das Touren für eine einjährige Pause zur Produktion des neuen Albums zu unterbrechen, unter anderem im Vorprogramm von Nickelback und Motörhead durch die USA, sowie als Headliner durch Europa. Unter anderem treten sie dieses Jahr auch bei Rock im Park auf. Doch was haben wir an Livematerial von dieser Band, vor allem im Zusammenhang mit dem neuen Album ‚Between The Devil And The Deep Blue Sea‘, zu erwarten?

Zunächst fällt auf, das die CD, nicht wie bei den Vorgängeralben 13, sondern nur 12 Tracks enthält und damit mit einer Spielzeit von ca. 41 Minuten das kürzeste von den bisher erschienen Alben ist. Zusätzlich befindet sich unter den 12 Tracks auch ein Cover von ‚Can’t you see‘ (ursprünglich von der Marshall Tucker Band), das Black Stone Cherry eindeutig rockiger, eben gerade ihrem Sound entsprechend interpretieren.
Neben diesem Cover sind natürlich auch die von Black Stone Cherry selbst geschriebenen Songs auf der Platte vertreten, unter anderem auch die erste Single-Auskopplung ‚White Trash Millionaire‘. Der Song bietet ein breites Angebot an Gitarrensoli, einem Refrain mit Ohrwurmpotential und Instrumentalparts, die durchaus die härtere Schiene fahren. Genau damit bleiben Black Stone Cherry ihrem Sound treu, passend zu den Lyrics, die von der Treue sich selbst gegenüber sowie dem damit zusammenhängenden Stolz auf die eigene Herkunft handeln.
Hört man ‚Killing Floor‘ das erste Mal, fühlt man sich in den ersten Sekunden drastisch an ein ähnliches Intro erinnert. Tatsächlich erinnert der Kontrast zwischen den zwei zu Beginn stark unterschiedlichen Klangfarben an das Intro von Ektomorfs ‚You Are My Shelter‘. Der Track selbst entwickelt sich jedoch im Verlauf völlig anders, ist mit einem jubelnden Refrain ausgestattet, der konsequent von den eingängigen Gitarrenriffs beantwortet wird. Besonders zu loben ist bei diesem Track die kontrastreiche Klanggestaltung, bei der sich eher sanfte und deutlich härtere Instrumental- und Vocalparty abwechseln.
Mit dem dritten Track, ‚My Blood‘, erweitern Black Stone Cherry die Palette der vertretenen Songs nun um einen emotionalen, weicher klingenden Track, passend zu der Thematik des ‚on the Road seins‘, davon die Menschen, die zu Hause geblieben sind zu vermissen, aber auch die Leidenschaft die darin steckt ständig herum zu reisen. Unter Anbetracht dessen, dass Black Stone Cherry vor den Albumaufnahmen intensiv tourten wird klar, dass der Song deutliche autobiographische Elemente enthält.
‚Such A Shame‘
klingt dagegen schon wieder härter, persönlich gefallen mir dabei die harten,  instrumentalen Parts besonders, da sie eher dem Hard-Rock entstammend klingen, während der Gesang zu deutlich nach Southern-Rock klingt und der Song damit die im Zusammenhang mit dem Thema erwartete Härte eindeutig einbüßt. Zu loben ist jedoch der kurze Part in dem der Gesang kaum durch Instrumente unterstützt wird und dadurch deutlich wird wie gut der Gesang in einer ehe melancholischen Stimmlage klingt.
Mit ‚Won’t Let Go‘ folgt nun eindeutig eine Rockballade, thematisch und musikalisch emotional, aber eindeutig zu soft.
Neben Balladen, Ohrwürmern und einem Coversong findet man auch noch einen Partytrack (Blame It On The Boom Boom), der sich zum feiern, dem damit verbundenen Genuss von alkoholischen Kaltgetränken und dem daraus folgenden mitgrölen von nur zur Hälfte bekannten Lyrics eignet. Neben den zuvor genannten Qualitäten verfügt der Track auch über einen ohrgängigen Refrain, einigen Versen, die im Chor gesunden werden und in selbigen nachgesungen werden können, sowie eine passende Thematik (‚If you wake up in the morning in somebody else’s room‘).
Like I Roll
, erinnert nun in manchen Textpassagen (‚on the radio‘, ‚in the California sun‘) leider schrecklich an diverse Passagen aus dem unsäglichen Kid Rock Video zu ‚All Summer Long‘. Leider. Thematisch würde es sogar passen, da es vom Genuss der einfachen Dinge handelt. Glücklicherweise kommt es instrumental und gesanglich zu keinen Assoziationen mit Kid Rock Songs.
Bei ‚Let Me See You Shake‘ taucht im Refrain zum ersten Mal eine gewisse Ähnlichkeit zu Motörhead auf, da hier die Vocals fast schon im instrumentalen untergehen, eben ganz ähnlich wie bei Motörhead. Vielleicht ist das auf die gemeinsamen Konzerte zurückzuführen. Trotzdem bleibt der Track im Sound eigenständig, vor allem unterscheidet er sich definitiv von den vorhergehenden Tracks und bietet die nötige Abwechslung einer jeden Platte.
‚Stay‘ klingt nun gesanglich eindeutig zu poppig, zu weich, selbst für Southern Rock. Allerdings scheint dies gewollte, der Liebesthematik entsprechend und selbst die etwas schrilleren Gitarrenklänge machen den Track nicht besser, weswegen er eindeutig eine Ballade bleibt. Einzuwenden ist jedoch dennoch, dass der Track erneut die gesanglichen Qualitäten bei den sanfteren Klängen hervorhebt. ‚Change‘ gehört nun wieder zur härteren Klangsorte, der Refrain ist nun wieder zum Faust in die Luft strecken, geht leicht ins Ohr und ist damit schon wieder eher ein Partytrack. Das laute, hohe Jaulen der Gitarre drängt sich teilweise stark in den Vordergrund, wird jedoch nicht zu überpräsent.
Wenn man jetzt zynisch wäre würde man behaupten, der Anfang von ‚All I’m Dreamin‘ Of‘ klingt nach Fahrstuhlmusik und der instrumentale Part nach Farmermusik. Tatsache ist jedoch, dass es sich hier um eine weitere Ballade handelt, die erneut vor allem durch den Gesang punktet.

Fazit:
Zusammengefasst kann man durchaus sagen, dass ‚Between The Devil and the Deep Blue Sea‘ (heißt übrigens zu Deutsch so viel wie zwischen Pest und Cholera wählen müssen) ein gelungenes Album ist, was vor allem Tracks wie ‚Blame it on the Boom Boom‘ und ‚Change‘ zuzuschreiben ist. Ansonsten bietet das Album eine breite Auswahl an Balladen, Partytracks, Tracks zum Mitbangen oder einfach nur ein bisschen Musik dafür, wenn man on the Road ist. Gesagt werden kann auf jeden Fall, dass es dieses Album zum einen ein würdiger Nachfolger von ‚Folklore und Superstition‘ ist und es auf keinen Fall einfacher machen wird Black Stone Cherry einem bestimmten Genre zuzuordnen, denn Black Stone Cherry sind nun einmal weder Southern-Rock noch Hardrock oder Kuschelrock. Black Stone Cherry sind eher ein wenig wie Nickelback, nur nicht so kuschlig, klingen eher als würde man mit einem teilbestachelten Kaktus kuscheln. Mal etwas härter, mal wieder sanft. Auf jeden Fall abwechslungsreich.

Tracklist:

  1. White Trash Millionaire
  2. Killing Floor
  3. My Blood
  4. Such A Shame
  5. Won’t Let Go
  6. Blame It On The Boom Boom
  7. Like I Roll
  8. Can’t You See
  9. Let Me See You Shake
  10. Stay
  11. Change
  12. All I’m Dreamin’ Of

Anspieltipps: Blame It On The Boom Boom, Killing Floor, Change

Erscheinungstermin: 31.5.2011

Homepage Black Stone Cherry

MySpace Black Stone Cherry

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