Ich hatte ein Album zur Rezension bestellt und bekam dieses hier ungefragt hinzu. Na das ist doch mal was. Eine tolle Überraschung und das gleich in doppelter Hinsicht. Ich freute mich nicht nur über ein Gratis-Album, sondern auch über die Bereicherung, die es mir brachte 🙂
Der Rest… davon hatte ich noch nie etwas gehört. Auf laut.de wird diese Band der Hamburger Schule zugeordnet und mit Kettcar, Erdmöbel etc. in einen Topf geschmissen. Diese Zuordnung entzog sich meinem Verständnis, da ich mir die Scheibe vorher schon einmal angehört hatte und Kettcar sicherlich eine der letzten Bands ist, mit denen ich Der Rest nun verglichen hätte. Ich recherchierte also ein wenig auf Youtube und hörte mir ältere Sachen von dieser Band an und siehe da: Tatsächlich war da eine gewisse Ähnlichkeit zu verzeichnen. Ganz anders verhält es sich aber mit dem hier vorliegenden Album. In der Hamburger Schule würde ich dieses Werk auf jeden Fall nicht verorten, denn dafür ist es zu düster, zu schwer, zu brachial, zu Metal-lastig.
Die Texte sind in deutscher Sprache gehalten, von poetisch-philosophischen Sprachbildern geprägt und handeln von Themen, die den Menschen in seinem Leben beschäftigen (Beziehungsfragen, Selbstfindung, Gesellschaft, Abgründe etc.). Musikalisch bewegt sich die Band mal eher im gemächlich-rockigen Bereich, mal im brachial-metallischen. So werden wir gleich von dem teils düster, teils rotzig anmutenden Opener „Preludio“ auf die Scheibe vorbereitet, auf der uns schrammelnde Klampfen und markante Bässe noch öfter begegnen werden.
In folgenden Songs wie „Labyrinth“, „Dein Schatten“ oder „Der Autor“ bietet sich uns ein abwechslungsreicher cleaner Gesang in unterschiedlichen Lagen und Höhen, begleitet von mystisch-melodischen Gitarre – und Bassläufen. Die Musik ist getragen, düster, rau und geht richtig unter die Haut. Dark-Rock-Fans dürfen sich freuen!
Es sind aber auch ruhigere Nummern, wie zum Beispiel „Es ist seltsam“, „Das Universum atmet“ oder „Selbstschutz“ sowie auch ganz schräge Sachen wie „Nichts“ dabei. Hier werden also verschiedene Geschmäcker bedient und das Anhören dieses Albums ist alles andere als eintönig.
Im Video könnt ihr in einen Song reinhören, der schon ein bisschen mehr an andere Kollegen der Hamburger Schule erinnert: Die Zeit danach.
So richtig in ein Schema passen möchte diese Band nicht, aber wer auf düsteren Rock und nahegehende Texte steht, sollte hier unbedingt mal reinhören.
Mehr über die Band erfahrt ihr auf deren Facebook-Seite
Tracklist:
01. Preludio
02. Labyrinth
03. Es ist seltsam
04. Das Universum atmet
05. Dein Schatten
06. Nichts
07. Selbstschutz
08. Die Zeit danach
09. Der Autor
10. Dein Lächeln
11. Ungelebt
Anspieltipps:
Labyrinth, Selbstschutz, Der Autor
VÖ: bereits erschienen