Buchrezension: „Saeculum“ von Ursula Poznanski

Saeculum-Ursula_Poznanski

Titel: Saeculum

Autor: Ursula Poznanski

Verlag: Loewe

ISBN: 978-3-7855-7783-7

Seitenzahl: 493

Genre: Thriller (Mystery)

Preis: € 9,95 (Taschenbuchausgabe, 1. Auflage 2013)

 

Klappentext:

Du denkst, es ist ein harmlose Reise in die Vergangenheit, ein Spiel. Doch dann greift die Vergangenheit nach dir und gibt dich nicht mehr frei. Ist tatsächlich ein uralter Fluch wiedererwacht?

Zum Inhalt:

Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter – ohne Strom, ohne Handy -, normalerweisewäre das nichts für Bastian. Das er dennoch mitmacht bei dem Live-Rollenspiel, liegt einzig und alleine an Sandra.
Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um die Spieler gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein. Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus der harmlosen Reise in die Vergangenheit wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Wald?

Rezension:

Eher zufällig fand ich diese Neuerscheinung in meinem kleinen Buchladen des Vertrauens, obwohl es keine Neuerscheinung ist, denn die broschierte Ausgabe gibt es bereits seit November 2011. Lediglich neu ist die Taschenbuchausgabe aus dem gleichen Verlag.
Der Aufbau der Geschichte rund um dem Medizinstudent Bastian ist gut aufgebaut und auch die weiteren Protagonisten. Hier gelingt der Autorin der Spagat sehr gut von einem eher konservativen ‚Bunti‘ in die für ihn eher fremde Mittelalter- und LARP-Szene und lässt sich auf das Abenteuer seiner Freundin Sandra, an einer Mittelalterconvention in einen abgeschiedenen Wald teilzunehmen. Schmunzelnd nimmt man die Klischees wahr, die man auch in der Realität teilweise vorfindet.

Nachdem Bastian einen mysteriösen Anruf erhält, wo ihm von der Convention abgeraten wird, nimmt er dennoch daran teil. Nach einer langen Zugfahrt mit mehreren Umsteigepunkten, erfährt Bastian von einer Sage und einem Fluch, der in dem Wald stattgefunden haben soll.

Angekommen am Basislager schnappt Bastian ein seltsames Gespräch zwischen seiner Freundin Sandra und dem Leiter der Organisation auf, die ihn nachdenlich werden lässt, doch die neuen Eindrücke und das Eintauchen in das geplante Mittelalter lassen die Gedanken in die Ferne rücken. Das Organisationsteam verlangt in der Convention, dass nichts  aus der Neuzeit mitgenommen werden darf und so bekommt er auch seine Metallbrille abgenommen. Kurzischtig begibt er sich mit der Gruppe auf einen beschwerlichen Fußweg zum Lager, wo die Convention für die nächsten Tage stattfinden wird.

Geheimnisvolle Botschaften mit Reimen, die auf den Fluch hinweisen, Teilnehmer verschwinden und tauchen nicht wieder auf, Dinge verschwinden unauffindbar, das Essen wird von Ungeziefer befallen, nächtliches Geschrei und eine vermeintliche Hexe schürt die Ängste der Teilnehmer, dass die Convention in den Hintergrund rückt, denn es beginnt das Überleben in der Realität in einer beklemmenden Stimmung aus Macht, Verrat, Intrigen und Lügen – und Geld.

 

Zugegeben, es gibt, was das Lager angeht, einige Schwächen, besonders was die Vorbereitungen zur Convention betrifft, auch weil dies durch ein erfahrenes Organisationsteam geplant wird und auch die Teilnehmer nicht unerfahren sind. Ebenso die schnelle und neue Verliebtheit von Bastian. Es ist zwar sicher nicht ungewöhnlich, dass man sich neu verliebt, aber ob man auch in einer Ausnahmestimmung zu romantischen Gefühlen neigt, ist fraglich. Dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten und beim nächtlichen Lesen, durch die sehr gut beschriebene und dichte Atmosphäre auf meine eigenen nächtlichen Geräusche gelauscht und mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Wer aber jetzt denkt, das ist ja wie ‚Blair Witch Projekt‘, wo einer nach dem anderen verschwindet; nein. Die Geschichte hat einen völlig anderen Plot und auch ein Ende, was nichts mit dem Film zu tun hat.

Das Buch zieht einen in seinen Bann, ist als Jugendbuch angedacht; kann es aber sehr gut in das All-Age-Genre packen und auch nicht LARP-Spieler kommen gut in die Geschichte und Thematik rein, da auf Fachbegriffe verzichtet wird. Als Buch ein absoluter Kauftipp für die bevorstehende Urlaubszeit

Hier geht es zur Autorenhomepage für weitere Informationen und Veröffentlichungen der Autorin:

http://www.ursula-poznanski.at/

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