Buchvorstellung: „Exkarnation – Krieg der alten Seelen“ von Markus Heitz

Der mehr oder weniger verregnete und kühle Sommer lädt dazu ein, Bücher zu lesen. Und so habe ich für Euch und für mich den neuen Thriller „Exkarnation – Krieg der alten Seelen“ von Markus Heitz gelesen. Erschienen am 01. August 2014, ein Thriller der Extraklasse und ein Wiedersehen mit vertrauten Personen aus der Reihe „Pakt der Dunkelheit“.

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Titel: Exkaranation – Krieg der alten Seelen

Autor: Markus Heitz

Verlag: Knaur Taschenbuch

Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur München

Veröffentlichung: August 2014

Seiten: 608

ISBN: 978-3-426-51623-2

Preis: € 14,99

Klappentext:

„Mein Name ist, nein, war Claire. Mein neues Leben begann an dem Tag, als ich ermordet wurde“

Ein Wagen rast unvermittelt auf sie zu und überrollt sie. Claire stirbt an Ort und Stelle, obwohl sie ihrem Mann noch helfen wollte, der vor ihren Augen bei einem Überfall erschossen wird – doch ihre Seele verlässt die Erde nicht. Beherrscht von dem Wunsch, den Mörder zur Rechenschaft zu ziehen, fährt sie in den Leib der Selbstmörderin Lene von Bechstein. Doch Lenes Körper war eigentlich für jemand anderen vorgesehen, und Claire gerät mitten in einen uralten Krieg.

Markus Heitz nimmt den Leser wieder auf eine rasante Reise zwischen Realität und Phantasie mit und baut schon auf den ersten Seiten einen hohne Spannungsbogen auf, dass man das Buch kaum noch zur Seite legen möchte. Eine große Stärke des Autors ist es, die Szenerie so perfekt aufzubauen, dass die Handlungsorte, ob man sie nun kennt oder nicht, plastisch vor dem Auge aufgebaut werden, sogar die Gerüche, die Witterung, die Geräusche erleben kann. Man merkt, der Autor hat sich umfassend über die Handlungsorte informiert und selber bereist, dass die Handlungsorte authentisch rüber kommen.

Eine freudige Überraschung war für mich, ein Wiedersehen mit vertrauten Akteuren und Wesen aus vorangegangenen Geschichten. So ist auch, was man zuerst im Klappentext nicht vermutet, Eric von Kastell als Jäger der Wermenschen dabei, bekannt aus „Ritus“, „Sanctum“ und der Trilogie der „Judas Geschichten“. So kommt auch die Vampirin und Judastochter Sia vor und auf clevere Weise auch das Beerdigungsinstitut „Ars Moriendi“, deren Inhaber uns schon in „Oneiros“ durch die Welt der Schläfer wach gehalten hat.

Trotz der wiederkehrenden Bekannten, erklärt der Markus Heitz mit kurzen und knappen Worten die Personen, ohne aber sich lange mit den Vorgeschichten und Charakteren aufzuhalten, wie es meist viele Autoren in Fortsetzungsromanen tun und den Leser das halbe Buch damit quälen. Markus Heitz beschreibt die Charaktere, wirft einen Blick zurück, behält aber „Exkarnation“ als Einzelroman, den man sehr gut versteht, ohne die vorherigen Geschichten gelesen zu haben, was aber nicht zum Nachteil des Lesers ist, denn auch die vorherigen Romane, mit ihren unterschiedlichen Facetten sehr lesenenswert sind.

Auch das wieder Wermenschen eine Rolle bekommen haben, die von Eric von Kastell verfolgt und erlegt werden, ist zwar an vorherigen Geschichten angeknüpft, fügt sich aber selbstständig in die neue Geschichte ein.

Ein besonderes Talent und die übliche ‚Handschrift‘ von Markus Heitz ist, mehrere Handlungsstränge zeitgleich aufzubauen und in Kapitel einzuteilen, die sich am Ende geschickt miteinander verweben. So wird man beim lesen immer wieder zwischen den Orten und Handlungen geschickt, die dann auch meist mit dem üblichen ‚Klippenhänger‘ im Kapitel enden und an anderer Stelle der neue Handlungsstrang aufgenommen wird, doch sind die Kapitel nie so lang, dass man den vorherigen Strang wieder vergessen hat, denn schrittweise werden die Handlungen udn Akteure zusammengeführt. Man fiebert zwar der Fortsetzung des letzten Kapitelansatz entgegen, freut sich aber ebenso, dass man wieder an der Stelle ansetzt, wo das andere Kapitel des Strangs endete. Das schafft bei mir, dass ich das Buch einfach nicht weglegen mag.

Der Erzählstil ist sehr gut, spannend, wenig Pathos und tranportiert besonders die Gefühle von Claire sehr gut zu dem Leser. Die Verzweiflung in Claire, nicht zu verstehen, was mit ihr geschehen ist, als sie sich in einem fremden Körper wiederfindet, mit ihrem eigenen Bewusstsein, der Verlust ihrer geliebten Familie, obwohl sie ja noch lebt als Seele, aber nicht mehr körperlich, das durch das Drängen anderer Seelenwanderer in das Leben von der verstorbenen Person in einer ihr vollkommen fremden Umgebung mit fremden Kindern und einem fremden Mann ist schier unglaublich und man kommt nicht drum herum, sich selber zu fragen, wie es einem selber zumute wäre, nur körperlich verstorben zu sein und das Leben einer anderen Person zu leben, was man nicht ist, aber dennoch seine Ziele verfolgen muss und will, wobei Claire so angelegt ist, dass sie nicht die rasende und rachsüchtige Furie ist, sondern geschickt , bedacht und teils auch verschlagen, ihre Ziele verfolgt, mit dem Ziel, wieder in ihr altes Leben zu kommen, auch wenn ihr eigentlicher Körper verloren ist.

Wer schon vorherige Bücher von Markus Heitz gelesen hat und das schreibe ich jetzt mit einem großen Augenzwinkern, so kommen auch die Technikfreaks wieder auf ihre Kosten, denn auch schnelle und teure Autos und ein gutes Arsenal an Schußwaffen kommen auch hier wieder zum Einsatz, die der Autor detailgetreu beschreibt.

Wieder hat Markus Heitz einen tollen Roman geschrieben, mit gut gesetzten Grusel, Entsetzen, Spannung, Fantasy in einer realen Welt, was spannend und fesselnd ist, ohne jeglichen Längen, dass beim lesen kein Langeweile aufkommt. Obwohl Charaktere und Handlungen von Vorgeschichten wiederkommen, ist „Exkarnation – Krieg der alten Seelen“ eine isolierte Geschichte, die man als Fortsetzung lesen kann aber ebenso als eigenständiges Buch sehr gut verstanden wird.

Weitere Veröffentlichungen, Leseproben und Informationen rund um Markus Heitz findet man auf der Autorenhomepage, sowie auf dem Facebook-Profil.

Homepage: http://www.mahet.de/site/

Facebook: https://www.facebook.com/markus.heitz.3?fref=ts

Verlagsseite von Markus Heitz: http://www.droemer-knaur.de/autoren/82432/markus-heitz

Fotos: Markus Heitz / Cover: Droemer-Knaur Verlag

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