Catamenia - Cavalcade

Catamenia – Cavalcade (Review und Kritik)

Catamenia - Cavalcade

Ein wenig enttäuscht haben mich die Finnen ja schon. Einfach spontan den Ragnarök-Auftritt diesjahr abzusagen, dabei waren sie ein echter Grund mal wieder nach Bayern zu fahren. Da fühlten sich so einige Fans vor den Kopf gestoßen, hat man sich vorbereitend sogar das neue Album zugelegt.
Ob Cavalcade auch so eine Enttäuschung war?

Black Metal kann sich verabschieden, MeloDeath ist im Kommen!
So scheinen es die 5 Finnen von Catamenia jedenfalls zu sehen.
Von ihren altbekannten melodisch angehauchtem Black Metal ist auf dem 9. Studio-Silberling nicht mehr viel zu vernehmen.
Schneller Line-Up-Wechsel und regelmäßig rausgeworfene Alben haben ihre Spuren hinterlassen: Catamenia wechseln immer mehr und mehr die Richtung.

Nicht nur, dass es mehr gen Death-Metal wandert, auch die gotische Schiene wurde mitgenommen. Melodische Cleangesänge stammen zum Teil sogar vom Senteced- und Poisonblack-Sänger Ville Laihiala.
Anlehungnen an diese Bands bestehen nicht nur im persönlich gesungenen Opener Blood Trails, auch Titel wie das balladeske The Vulture’s Feast machen deutlich düsterromantische Neuerungen im Gefilde Catamenias klar.

Ganz von den Wurzeln wurde jedoch noch nicht losgelassen, Kracher wie The Path That Lies Behind Me und Post Mortem knüppeln noch hörbar schwarzmetallisch aufs Trommelfell. Hier bekommt man mit Ausnahme des stark zugenommenen Klar-Gesanges astreine Catamenia-Tracks à la Coldbound.
Die Abwechslung ist aber immer noch nicht komplettiert.
Schwer metallische Nuancen wurden eingespielt und erinnern stark an Metallica und In Flames.
Schon beim Titeltrack und zweiten Song Cavalcade fallen jede Menge Anlehnungen auf, man könnte diesen Song sogar als Metallica auf Death-Metal beschreiben.

Das obligatorische Cover stammt diesmal von Megadeath: Angry Again kommt mit immenser Power daher, Gitarren und Gesang wurden von den Finnen einfach mal aufgemöbelt und bringen mehr Wucht mit sich als das Original.
Der in den Vordergrund gesetzte raue Gesang lässt das Werk mehr nach Heavy und Death Metal klingen als die Megadeath-Version. Meines Erachtens nach ist das einfach mal die verbesserte Version von Angry Again.

Auch dem Sentenced-Cover fürs Digipack wurde einiges an Arbeit gewidmet. Eine Mischung aus Growls und Clean-Parts, unterlegt von schweren Gitarren, verwandelt das Stück der ehemaligen Gothic Metaller in ein beinahe unkenntlich neues Werk. Dank Villes Gesangsparts bleibt Farewell dann aber doch wieder ein Erinnerungsstück an die ehemalige Formation.

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Fazit: Eine Mixtur aus Black, Death, Gothic und Heavy Metal, deutlich mehr Clean-Vocals als zuvor, aber ohne das altbekannte Wolfs-Cover, so treten Catamenia erneut vor die Fangemeinde.
Änderungen sollen ja bekanntermaßen gut tun, ob Catamenia daraus auch etwas Positives ziehen?
Das hängt eindeutig vom Hörer ab. Die Musik ist gut, regt sogar zum wiederholten Abspielen an, aber es ist eben nicht mehr Catamenia, was man zu hören bekommt.
Alten Fans ist hier von größtenteils abzuraten, puren Black Metallern ebenso, aber auch der reine Death-Metal Fan kommt nur teils auf seine Kosten.
Wer auf Abwechslung steht und den genannten Genres etwas abgewinnen kann, sollte wiederum zugreifen.

Tracklist:

  1. Blood Trails
  2. Cavalcade
  3. The Path That Lies Behind Me
  4. Silence
  5. Quantity of Sadness
  6. Post Mortem
  7. The Vulture’s Feast
  8. A Callous Mind
  9. Reincarnation
  10. Angry Again
  11. Farewell (Digipak Bonus Titel)
( 7,5 / 10 )

Anspieltips:
Quantity of Sadness
The Vulture’s Feast
Cavalcade

Erschienen am:
26.02.2010

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