Castus und Konsorten

Corvus Corax im Kammgarn Kaiserslautern (Konzertbericht)

Castus und Konsorten ©Kyra Cade

Nachdem die Könige der Spielleute schon im Winter vergangenen Jahres in ganz Deutschland unterwegs waren, um von Ihren Reisen zu König Sverker, den Havfrue und allerlei anderen nordischen Wesen zu erzählen, kamen sie im Februar noch einmal auf ausgiebiger Tour vorbei. Grund genug, sich die sieben Raben anzusehen! Schwarze News war für euch im Kammgarn in Kaiserslautern dabei und hat eine Menge zu berichten.

Die Vorstellung fand im Kasino des Kammgarns statt und ein sehr gemischtes Publikum stapfte um 20 Uhr in die kleine Halle. Man fand wirklich alles von 15 bis 75 Jahren, egal ob mittelalterlich, schwarz oder bunt gekleidet. Nach ein paar letzten Vorbereitungen auf der ohnehin schon rammelvollen Bühne trat ein alter Bekannter vor das Publikum und bereitete es auf einen kleinen Schock vor, denn die Musiker von Corvus Corax hätten sich wohl ein wenig verändert. Als diese dann kurz darauf allesamt mit Rufhörnern auf die Bühne stürmten und allerlei Masken und Rüstung trugen, wurde klar was gemeint war. Wikinger färben eben ab, auch auf Spielleute. Das Programm war eine gesunde Mischung aus Titeln des neuen Albums „Sverker“ und Klassikern wie „Mille Anni Passi Sunt“ oder „Venus Vina Musica“. Die Textsicherheit und die Motivation im Publikum war hervorragend, sämtliche „Anweisungen“ von der Bühne wurden sofort befolgt, und so war es ein Klatschen und Tosen.

Diese Energie übertrug sich auch auf die Kolkraben, die sich wieder einmal von ihrer besten Seite präsentierten.

Vit und PanPeter am Organistrum ©Kyra Cade

Ständig in Bewegung und zu allerlei Scherzen aufgelegt holten sie ein Schmuckstück nach dem anderen aus ihren Schatztruhen oder schleppten – nein – ließen schleppen: das Organistrum (weltgrößte Drehleier, gebaut von Wim) auf die Bühne.
Dazu kam dann noch die „Metkanone“, eine zur Metrutsche umgebaute Tröte, die später auch noch bespielt wurde. Dieses überdimensionale Blasinstrument wurde genutzt, um den Fotograben zum Publikum zu überbrücken und die (bevorzugt weiblichen) Gäste mit dem Trunk von Sverker zu versorgen. Spätestens als Wim und Castus etwas von Frauen, Mieder öffnen und mehr Met erzählten, wurde mehr als klar, worauf die Spielleute abzielten. Aber so sind sie eben, wie sich auch später bei „Filii Neidhardi“ zeigte: Hier wurden extra noch einmal die Scheinwerfer ins Publikum gerichtet, um die entblößten Bäuche der Tänzerinnen in der Menge zu sehen. Die waren aber leider schon wieder zugedeckt.
Alles in allem ein gelungener Abend mit zwei Stunden Spielzeit und zwei Zugaben, die nichts an Wünschen offen ließen – Springen inklusive. Steve the Machine machte seinem Namen alle Ehre und drosch wie ein Berserker auf die Trommeln ein, Hatz fuhrwerkte ebenfalls wie der Blitz in seinem Blechgetümmel herum.
Norri konnte es natürlich wieder nicht lassen, wie ein Derwisch über die Bühne zu tanzen, die für seinen Geschmack noch sicher hätte größer sein können.
Zahlreiche Verbeugungen unter tosendem Applaus verdeutlichten den Gefallen des Publikums, und auch bei der Autogramm- und Saufstunde nach dem Konzert ging weiter fröhlich zu.
Die Reise in den Norden hat Corvus Corax sichtlich gut getan – eingefroren und erstarrt sind sie dabei gewiss nicht.

Weitere Informationen zur Band und kommenden Konzerten findet ihr auf der Homepage.

Verwendung der Bilder mit freundlicher Genehmigung von Kyra Cade @ Schwarzes Bayern

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