Die Veranstaltung lief dieses Jahr unter dem Motto „weniger Plastik mehr Gitarren“, wodurch der Veranstalter sicherlich die musikalische Vielfalt erweitern wollte, was er mit dem diesjährigen Line-Up auch geschafft hat. So wurden die Gothic- und Alternative-Rock Bands Tunes of Dawn und Eyes shut Tight, die Neue Deutsche Härte Band Hämatom für dieses Jahr bestätigt, sowie Centhron, welche im Bereich EBM und Industrial angesiedelt sind.
Der Abend verlief ebenfalls sehr abwechslungsreich, was nicht nur den Bands zu verdanken war, welche alle mit einem neuen Album aufwarten konnten, sondern auch dem im Ganzen sehr reibungslosen Ablauf zwischen den einzelnen Band. Nach der ersten Hälfte des Abends gab es eine kleine Verlosung, wo zufällig vergebene Nummern für einen Ticketgewinn stehen konnten, welche in meinen Augen eine sehr gelungene Idee ist. Zum Abschluss gab Dr. Mosh, welcher dem einen oder anderen schon als DJ aus der Pumpe bekannt sein wird, eine After-Show Party.
Nachdem um 19 Uhr die ersten Gäste in die Hallen der Heimat eintraten, eröffneten Tunes of Dawn um 19:45 Uhr das Konzert. Leider ist es mir auf Grund logistischer Probleme nicht möglich, das komplette Konzert zu beurteilen, jedoch war das, was ich hören konnte, sehr gut. Markante Synthesizer Klänge und eine klare, einprägsame Stimme verleiten den Songs, die ich hören konnte, ein sehr schönes Gefühl.
Als zweite Band des Abends folgten Hämatom, welche um 21 Uhr begonnen haben zu spielen und auch das hielten, was der Veranstalter auf der Homepage versprochen hatte: Sie nahmen das Publikum sofort in Beschlag. Direkt und optisch sehr auffällig präsentierten sie ihre musikalische Kraft durch viele Songs mit hohem Hymnenfaktor. Trotz viel Härte wurde der Auftritt aber dennoch nicht langweilig, da auch Balladen ihren Platz in der Setlist fanden. Zudem wurde die Bühnenshow voll ausgenutzt: Monitore boten eine visuelle Abwechslung, auf denen meist einzelne Passagen der Texte deutlich zu lesen waren, es wurde mit Pyrotechnik gearbeitet und bei einem Song wurde das klassische Mikrofon durch eine Glühbirne ersetzt. Ein Höhepunkt der Show fand bei dem Song Auge um Auge statt, als ein Geschütz aufgestellt wurde, welches Stofffetzen in die Menge schoss. Die Band spielte auch einige Cover, so zum Beispiel Kids (2 Finger an den Kopf), Bilder im Kopf oder Remmidemmi.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Hämatom das Publikum von Anfang an mitgerissen haben und wahnsinnig gut wirkten. Das einzig negativ zu bemerkende ist die Lichtshow, die teilweise viel zu überzogen war und es – zumindest den Zuschauern in den mittleren Reihen – unmöglich machte, das Geschehen auf der Bühne zu verfolgen.
Nach der Verlosung, im direkten Anschluss an das Hämatom-Konzert, folgten nach einer längeren Pause Eyes Shut Tight um 23:15 Uhr. Die Rocker boten eine schöne Bandbreite an Songs, welche alle mit viel Emotion und Herzblut rübergebracht wurden. Eine markante Stimme und teilweise sehr tiefe und schwere Musik ließen den Zuhörer sehr leicht in das Gefühl der Lieder eintauchen und die Stimmung deutlich spüren. Optisch machte sich das Quartett ebenfalls viel Mühe, so wurde auch hier viel Bühnenshow betrieben. Zu einem Stück gesellten sich zwei Trommlerinnen auf die Bühne, zu zwei anderen Stücken boten zwei liebreizende Damen eine kleine Tanzeinlage für das Auge.
Leider gab es einige technische Schwierigkeiten und teilweise war der Gesang zu leiste gemischt, was die Band jedoch sehr souverän aufnahm und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ.
Den Abschluss des Festivals bildeten ab 0:15 Centhron. Die Band betrat zu ihrem Intro die Bühne und das Publikum war sofort begeistert. Als die ersten Beats der EBM-/Industrialband erklangen, verwandelte sich die Menge in eine riesige tanzende Masse. Energiegeladen traf die sehr tanzbare Musik die Menge und bildete die perfekte Ergänzung zu den vorherigen drei Bands. Obwohl die Dreierformation relativ wenig Effekte auf der Bühne einsetzte, waren sie dennoch unglaublich präsent, da alle eine wahnsinnige Ausstrahlung zeigten und somit auch viel punkteten.
Das Dark Culture III hat sich also sehr gelohnt, da viel herumexperimentiert worden ist, was die musikalische Bandbreite angeht und dies auch großen Anklang gefunden hat. Es bleibt also zu hoffen, dass wir zum nächsten Jahr hin eine vierte Dark Culture erleben dürfen, wo man wieder gespannt sein kann, was sich der Veranstalter einfallen lässt. Bis auf ein paar kleine Verspätungen, welche jedoch maximal im zehn minütigen Bereich lagen und wenige technische Schwierigkeiten verlief alles sehr gut, wofür der Crew vor Ort ein großes Lob gebührt. Ich war sehr beeindruckt von dem Festival und freue mich schon auf das nächste Jahr.
Ein großes Danke gebührt Xelorian Arts für das Bereitstellen der Bilder vom Festival.