Halloween soll eigentlich Spaß machen. Spaß an gruseligen Verkleidungen, Horrorpartys und das Morbide. Doch in Frankreich nimmt dies ein seltsames Ausmaß an, das schon einem Gruselfilm gleichen könnte.
Seit mitte Oktober ist eine vielleicht witzig gedachte Welle aus den USA nach Frankreich rübergeschwappt, wo sich junge Menschen als gruselige Clowns verkleiden, um Menschen auf der Straße zu erschrecken.
Was eigentlich ein Spaß sein sollte, nutzen wiederum andere Banden, um ihren kriminellen Machenschaften nachzugehen, denn denen geht es nicht um ein harmloses Erschrecken, sondern nutzen die Maskerade, um nach Möglichkeit unerkannt zu bleiben und um dann von den Opfern Geld und andere Wertsachen zu erpressen. Hierbei kommen dann auch nicht mehr harmlose Spielzeugwaffen zum Einsatz, sondern auch Knüppel, Messer, Schlagringe…
So wurde in Montpellier im Eilverfahren ein 18-Jähriger zu einem Jahr Haft verurteilt, der einen 35-Jährigen Mann mit einer Eisenstange 30 Mal geschlagen hatte.
Hoffnung hatte die Polizei, dass es sich in den Herbstferien legt, doch derzeit ist das Gegenteil der Fall: So werden über sozialen Netzwerken Wetten abgeschlossen, üble Halloweenscherze als Video bei Youtube gepostet und diverse Nachahmungstäter. Nun laufen die Überfälle in die entgegensetzte Richtung, dass in Frankreich zur Gegenwehr zur Jagd auf Clowns aufgerufen wird und die örtliche Polizei nicht nur Anzeigen gegen straffällige Clowns zu ermitteln hat, sondern ebenso selbsternannte ‚Ordnugnshüter‘, die ebenso mit echten Waffen und und Baseballschlägern unterwegs sind.
„Um die Anwesenheit eines aggressiven Clowns anzuzeigen, wählen Sie 17 oder 112“ rät die örtliche Polizei.
Laut internationaler Presseunterlagen, sollen auch vereinzelte Fälle in der Schweiz und Belgien gemeldet worden sein.
Unter der „Coulrophobie“, der realen, krankhaften Angst vor Clowns, soll etwa der Schauspieler Johnny Depp leiden. Womöglich wurde auch er geprägt durch Geschichten über den echten „Horror-Clown“ John Wayne Gacy, einen der bekanntesten Serienmörder in den USA. Der war in den 1970er Jahren als Clown für kranke Kinder aufgetreten – und hatte 33 Menschen getötet.