Dark Solitary: Fotograf Jörg Fischer

Wir von der Redaktion sind immer sehr darauf bedacht, auch über die Menschen zu berichten, welche die Bands mit vollem Einsatz unterstützen. Dazu gehören natürlich auch die Fotografen. Also fangen wir heute mit genau einem solchen an: Jörg Fischer.

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Mittlerweile ist Jörg in der Szene kein kleines Licht mehr. Er besticht durch sein fokussiertes Auge, durch sein Können. Seine Fotos haben sehr viel ausdrucksstärke und unterscheiden sich von vielen „normalen“ Konzertbildern, weil er es immer wieder schafft die perfekten Momente einzufangen.

Meines Erachtens gehört Jörg zur Riege der 10 besten Konzertfotografen, welche die Szene derzeit zu bieten hat.

Wir haben Jörg ein paar Fragen zu sich und seiner Arbeit hinter der Linse gestellt, die ihr hier lesen könnt:

Wann hast du deine Neigung fürs Fotografieren entdeckt?

Angefangen hab ich mit meiner ersten Spiegelreflex, das muss so ab 2003 gewesen sein, damals waren die Motive Tiere. Das Ganze war aber absolutes Hobby und nicht wirklich Öffentlichkeitstauglich.

Wo hast du das gelernt? Als Beruf?10873011_895355027164115_8538388327256293484_o

Gelernt hab ich das beim Fotografieren. Ich bin, wie in allem was ich anfange, Autodidakt. Es hat natürlich geholfen, dass ich in der IT arbeite und mit Technik und Bildbearbeitungssoftware umgehen kann. Aber auch da gibt es täglich was dazuzulernen. Ich hab aber auch das Glück mich mit einigen Fotografen gut zu verstehen und bei ihnen mir das eine oder andere abschauen zu können. Besonders mag ich hier Mandy Priveneau und Holger Bücker nennen. Inzwischen geb ich meinerseits einiges an den „Nachwuchs“ weiter und helfe, wenn ich gefragt werde.

Die Liebe zur Musik oder zur Fotografie? Was war zuerst da?

Hier muss ich etwas weiter ausholen, denn mein Ausflug in die Konzertfotografie war nicht geplant. Musik mochte ich schon immer, war aber kein Konzertgänger. Mein Ausflug in die Gothicszene war bedingt durch das Ende einer langen Beziehung und damit dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Angefangen hat es mit Mono Inc. und Lord of the Lost. Chris Harms hat mich dabei von Anfang an beeindruckt, nicht nur wegen der Show sondern auch wegen seiner Menschenkenntnis und seinem erstaunlichen Gedächtnis für Gesichter. Nur wenige Wochen nach dem ersten Kennenlernen hatte ich schon zusammen mit Daniela die Army of the Lost übernommen. Das war eine neue Aufgabe und hat meine Bindung an die Szene und vor allem an Lord of the Lost gestärkt. Noch im selben Jahr (2012) kam Bo Six auf die Idee warum ich nicht professionell fotografiere. Über Lord of the Lost bekam ich die ersten Fotopässe und so kam eins zum anderen. Ich habe immer mehr Bandkontakte bekommen, immer mehr sind auf mich aufmerksam geworden und mein Anspruch an mich und meine Arbeit ist mit gewachsen. Das erklärt vielleicht meine enge Bindung an Lord of the Lost. Das ist inzwischen wie Familie für mich. Wenn ich mit Band und Crew unterwegs bin ist die Welt für mich in Ordnung. Inzwischen sind mehr Bands dazugekommen. In der Hauptsache sind das Vlad in Tears und Stahlzeit. Seit letztem Jahr arbeite ich auch gelegentlich für Kalle Rock, es dürfen aber gern weitere Magazine dazu kommen.

Welches sind Momente die dich faszinieren? Die du im Bild halten möchtest?

Das ist einfach! Ich mag Emotionen auf den Gesichtern, Stimmungen vermitteln! Einfach nur Stagebilder mache ich in Ausnahmefällen um bestimmte Lichtsetups einzufangen. Das heißt auf der Bühne muss was passieren, ich will Energie bei allen spüren. Die Bilder sollen bei den Fans Emotionen auslösen, an erlebte Shows erinnern, das Gefühl geben sich mit den Musikern mit zu freuen, zu leiden. Eben als wären sie live dabei. Für mich ist das genauso wenn ich die Fotos sichte, einfach die passende Musik dabei laufen lassen und schon bin ich gedanklich wieder bei der Show.

1074376_706383892727897_888843046_oDu bist bei sehr vielen Konzerten vor Ort. Nur wegen der Bilder?

Sorry ich gestehe ich bin Konzertsüchtig! Meine Kameras und ich sind unzertrennlich und ich würde kaum noch eine Show ohne sie besuchen, aber ich gehe nur zu Bands deren Musik ich wirklich mag. Ich finde wenn man die Musik nicht mag, dann werden die Bilder nicht gut. Ohne meine Emotionen beim Konzert, würde ich sicher den Spaß am Fotografieren verlieren. Ich singe mit, headbange wenn mir danach ist und bin vollgepumpt mit Endorphinen. Und ich bin wie viele Fans nach einem Konzert heiser Allerdings ist das langsam nicht mehr finanzierbar und ich muss die Auswahl etwas einschränken. Allein letztes Jahr waren es weit über 100 Konzerte.

Gibt es für dich ein Lieblingsmotiv?

Ganz klar Jain! Bei Lord of the Lost habe ich keinen Favoriten, sie sind alle unglaublich fotogen! Es wird einfach nicht langweilig mit den Jungs. Kris Vlad liebe ich ebenfalls als Model, weil er einfach extrovertiert vor der Kamera ist und jedes Foto was Besonderes ist. Heli Reißenweber von Stahlzeit gehört ganz klar ebenfalls zu meinen Lieblingen vor der Kamera. Seine Mimik macht mir immer wieder Spaß. Es können aber gern weitere dazu kommen. Freiwillige vor! Egal ob on Stage oder im Studio!

Gibt es für dich einen besonderen Moment bei deiner Arbeit, den du nie vergessen wirst?

Es ist immer etwas Besonderes im Graben zu stehen, egal ob es wie bei Lotl schon mehr als 60-mal war oder ich irgendwo das erste Mal bin. Positiv ist es auf alle Fälle, das bei einigen Bands so ein Vertrauen da ist, das ich praktisch die ganze Zeit im Graben bin, auf die Bühne darf, ich nehme so etwas immer als positives Feedback meiner Arbeit. Ich hoffe, dass ich das noch lange machen kann und weiter so viel erleben darf. Bei den positiven Aspekten möchte ich auch Holger Mordhorst nennen, der als Manager von Vlad in Tears immer an meine Arbeit glaubt und mich damit auch sehr eng an diese Band gebunden hat.

Gibt es auch einen negativen Moment?10543544_812404908792461_7997380957361293235_o

Nein bis jetzt ist es einfach toll, wenn es mir zu viel wird (ich mag große Menschenansammlungen nicht besonders) dann zieh ich mich zurück. Aber ich kriege so viel Positives zu hören von Fans, das motiviert mich sehr und dann wage ich mich tatsächlich ab und zu in die Massen Negativ ist nur das ich als unabhängiger Fotograf bei den großen Festivals keine Chance auf einen Fotopass habe, aber vielleicht findet sich dafür irgendwann auch noch eine Lösung.

Wo möchtest du selbst hin mit deiner Fotografie?

Tja was soll ich dazu sagen. Da ich sehr ehrgeizig bin, ein Perfektionist, sag ich jetzt einfach mal, ich würde mich über die eine oder andere Veröffentlichung in Zeitschriften oder auf CD-Booklets freuen. Außerdem hätte ich gern mehr Shootings mit Bands. Außerdem es wäre cool, wenn es irgendwann dazu reichen würde die Fahrten zu refinanzieren. Aber ich hab ja noch Zeit, bin ja erst im dritten Jahr als Fotograf unterwegs. Ich betrachte mich immer noch als Lehrling und hoffe, dass ich noch eine Menge lernen kann. Es ist halt einfach so, dass ich zwar hinter jedem Bild stehe, das ich veröffentliche, aber bei mehrmaligen Betrachten immer noch kritisch bin und sehe was ich hätte noch besser machen können.

Hast du besondere Wünsche, wen oder was du einmal ablichten möchtest ?

Einige Wünsche sind ja schon in Erfüllung gegangen. Ich hatte Tarja und auch Doro vor der Linse, aber Träume hab ich immer. Linkin Park und Green Day sind zwei Bands die ich unbedingt mal vor der Kamera möchte. vielleicht finde ich ja irgendwann noch ein Medium, das mir diesen Wunsch erfüllen kann.

Großen Dank an Jörg Fischer für das sehr informative Interview.

Hier könnt ihr euch nun einen Einblick in seine Arbeit machen:

 

 

Homepage: Jörg Fischer

About >puregatory<

Ich bin ein Mensch für den Musik eine wichtige Rolle im Leben spielt.... wie heisst es so schön ... da wo Worte nicht mehr weiter wissen, setzt die Musik ein .. da ist was wahres dran. Ich schreibe gerne , lese, fotographiere. Schreibe selber Gedichte und Songtexte für diverse Künstler. Sich weiter zu entwickeln finde ich sehr wichtig , denn ich bin der Meinung still zu stehen macht einen auf Dauer krank. Wer irgendwelche Fragen an mich hat, kann mich gerne kontaktieren.

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