Darzamat - Solfernus' Path

Darzamat – Solfernus‘ Path (Review und Kritik)

Darzamat - Solfernus' Path
Darzamat - Solfernus' Path

Vierzehn Jahre Bandgeschichte und das fünfte Album in den Startlöchern, ein musikalisches Spektrum zwischen symphonischen Black Metals und Gothic Metal, zig Line Up-Wechsel und mittlerweile bei Massacre Records unter Vertrag. Das sind die nackten Tatsachen zu den Polen Darzamat, die beweisen, dass es neben Behemoth und Vader (und diversen im wahrsten Sinne des Wortes nicht ganz koscheren Black Metal Bands) noch weitere gutklassige Musik aus unserem Nachbarland gibt.

Der Fokus der Polen liegt in eher thrashigeren Rhythmen, verknüpft mit symphonischen Keyboardanteilen, von der harschen Stimme Flauros‘ und der cleanen Gesangsstimme Neras gestützt. Vor allem die Dame hebt sich positiv hervor, versucht sie nicht in der Beauty and the Beast Manier möglichst engelsgleich zu trällern, sondern behält ihre natürlich, kraftvolle Stimme bei, die sich mit den abwechslungsreichen Growls Flauros‘ gut verbinden. Vergleiche am Rande lassen sich wohl mit den Dark Metallern Cradle of Filth ziehen, auch wenn diese nur im Detail wirklich stimmen mögen, denn eigentlich gehen Darzamat recht eigenständig an „Solfernus‘ Path“ heran. „Vote for heresy“ ist beispielsweise ein schneller Banger, der vom Stimmenwechsel und der schwarzmetallischen Riff-Atmosphäre lebt. „Pain collector“ groovt dagegen recht ordentlich aus den Boxen, ist in seiner Ausrichtung näher an Gothic Bands wie Lacuna Coil, die Atmosphäre bleibt aber bedrohlich und düster. Erst als die Polen das Gaspedal wieder etwas mehr durchtreten, keimt soetwas wie Hoffnung auf, eine spannende und nette Abwechslung, die das Stück gut auflockert.

Darzamat
Darzamat

Final Conjuration“ packt mit durchgehender Doublebass den Power Metal Knüppel aus und schafft es in seiner erstaunlich kurzen Spielzeit verschiedenste Ideen und Stimmungen zu verbinden. Das Titelstück versucht durch Schwere und erdrückendem Keyboard-Orchester den Hörer niederzuwalzen, besitzt die ein oder andere progressive Stelle, wird aber nie unüberschaubar abstrakt, sondern bleibt stets nachvollziehbar. Herauszuheben wäre noch das von Pianotönen getragene „Lunar silhouette„, welches einen leichten Arien-Charakter sein eigen nennt, hier kann sich Nera voll und ganz austoben und zeigen, dass sie auch in höheren Stimmlagen durchaus angenehm anzuhören ist. Die „Mesmeric seance“ zum Schluß stellt nocheinmal einen Höhepunkt dar, wird hier noch einmal die trügerische und bedrohliche Atmosphäre perfekt inszeniert. Interessant ist hierbei auch, dass „Solfernus‘ Path“ das erste Konzeptalbum der Polen darstellt und somit durch introeske Übergänge noch tiefer in die Materie eintauchen lässt.


iskharian3Fazit:

Eigentlich gäbe es ja kaum etwas zu bemängeln, so schaffen es die Polen atmosphärisch auf einer Linie ihr Album hervorzubringen und mit netten Ideen zu fesseln, doch manchesmal gleichen sich Riffs und Songstrukturen etwas, was den Überraschungseffekt, den man noch zu Beginn hatte, im Verlauf des Albums etwas minimiert. Doch die Bemühung um Abwechslung und Eigenständigkeit sind deutlich zu hören und so ist „Solfernus‘ Path“ für Dark und Gothic Metal Fans auf jeden Fall einen Blick wert. Denn Darzamat ist hier ein kompaktes und atmosphärisch dichtes Album gelungen, bei dem auch das künstliche Keyboard-Orchester nur am Rande etwas stört.


Trackliste:

  1. False sleepwalker
  2. Vote for heresy
  3. I Devium (Intro)
  4. Pain collector
  5. Final conjuration
  6. II Fumus (Intro)
  7. Gloria inferni
  8. III Venenum (Intro)
  9. Solfernus path
  10. Lunar silhouette
  11. King of the burning anthems
  12. IV Spectaculum (Intro)
  13. Chimera
  14. Mesmeric sceance


( 8 / 10 )
( 8 / 10 )

Anspieltipps:

Das Konzeptalbum sollte am Stück gehört werden, zum Anspielen wäre wohl „Vote for heresy“ am sinnvollsten.

Erscheinungstermin:

28. August 2009

Darzamat Myspace

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