Das Eis ist gebrochen, der Festivalsommer kann kommen- E-tropolis 2016

 

Am Mittag des 05. März 2016 öffnete das E-Tropolis zum sechsten Mal die Pforten zur Oberhausener Turbinenhalle und läutete damit die Festivalsaison in NRW ein.

Unter bewölktem Himmel, zum Glück zu dem Zeitpunkt ohne Regen, ging der Einlass zügig vonstatten und nur eine Stunde später bot Henric de la Cour einen sanften Einstieg in einen Tag unter dem Motto Bässer, Härter, Lauter.

Henric de la cour
Henric de la cour

Eher dem Motto entsprechend begrüßte Orange Sector das Publikum um 14.45 Uhr mit einem herzlichen „Guten Abend“. Eine erstklassige Band gab der anderen die Klinke in die Hand. Die Besucher kamen in den Genuss von Kite, Harmjoy, Assemblage 23, Chrom und The Cassandra Complex. Doch trotz einer guten Organisation, reibungslosen Abläufen und Bands, die einen guten Job machten, stellte sich nur schwer ein Festivalfeeling ein.

Der Wintertrott war noch zu sehr allgegenwärtig. Am Vortag fiel noch Schnee und gegen Nachmittag fing es an durchgehend zu regnen. Rational gab es wirklich nichts zu bemängeln, doch an der

Stimmung, oder besser gesagt am Feeling, harpertes es noch.

Aber es war ja noch früh, man soll den Tag nicht vor dem Abend verdonnern, und es lagen noch gut 6 Stunden gefüllt mit Highlights vor dem Publikum.

Winterkälte vertrieb den Frost aus den Muskeln der Industrialfraktion, die die Gelegenheit nutzte und tanzte was die eingerosteten Knochen hergaben. Welle: Erdball brachte das Eis endgültig zum Einbrechen. Lady Lila eröffnete die Show als wunderschöner Engel mit aufblasbaren Flügeln, die sich langsam ausstreckten und hob die Zuschauer in den C64 Himmel. Fröhliche Klänge aus längst vergangenen Zeit bliesen den Winterblues hinfort.

Welle Erdball
Welle Erdball

Das Feld übernahm nach einer viel zu kurzen Spielzeit von Welle: Erdball und begann 5 Minuten zu spät. Ob auch sie der Vorband bis zum Ende lauschten? Naja, was sind schon 5 Minuten, wurde einfach der Zeitplan etwas nach hinten geschoben. Frontline Assembly und Diorama wurden jubelnd empfangen und begeisterten die Gäste. Bisher war von dem Festivalmotto nur wenig zu spüren. Laut war es, aber an Härte und Bass wäre mehr gegangen. Dies sollte sich mit Hocico ändern. Die Mexikaner erfüllten alle Erwartungen. Suicide Commando hingegen lies es an diesem Abend etwas ruhiger angehen. Sie überraschten das Publikum mit einer „Vintage Setlist“ und gaben ihre alten Stücke zum Besten.

And One
And One

Als Headliner des Abends gaben And One ihr Debüt auf der E-Tropolisbühne. Frontmann Steve Naghavis Stimme war zwar stark angeschlagen und heiser, aber das hielt ihn und seine Bandkollegen noch lange nicht davon ab eine hervorragende Show abzuliefern. Steve Naghavi gönnte zwischendurch seiner Stimme eine kleine Pause, in dem er einfach mit dem Publikum sprach. Er scheint ein Faible für die Festivals des Veranstalters Elmar Herrmann zu haben, dennoch scheinen sie immer am falschen Ort statt zufinden. Letztes Jahr, als And One auf dem Amphi Festival in der Lanxess Arena spielte, scherzte Steve Naghavi er würde das Festival kaufen und wieder in den Tanzbrunnen verlegen. An diesem Abend auf dem E-Tropolis sprach er davon, dass es ja wahr wurde und nun würde er das E-Tropolis ebenfalls kaufen und in den Kultkeller Duisburg verlegen. Hat er hellseherische Fähigkeiten? Wir hoffen doch nicht! Denn die Turbinenhalle Oberhausen hat ihre Reize und in diesem Jahr gab es sogar ausreichend Sitzmöglichkeiten, an denen es im Vorjahr noch mangelte. Alles in allem war es schöner Tag, der träge begann, aber mit jeder Stunde besser wurde bis er in einer gewaltigen Party endete.

Winter adé, das Eis ist gebrochen, der Festival- Sommer kann kommen und wir freuen uns drauf!

About Ophelya

Mich kurz zu beschreiben ist nicht möglich, obwohl... vielleicht doch. Vielfältig wäre ein guter Anfang. So breit gefächert wie mein Musikgeschmack ist, so umfangreich sind auch die Stile, die sich in meinem Kleiderschrank befinden. Dies spiegelt sich ebenfalls in meinen Hobbies wieder: vom Sport zum Schreiben, über das Spiel mit dem Feuer bis hin zum Stricken ist alles dabei. Aber Allem vorweg steht mein größtes Heiligtum: Die Welt der Bücher!

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