Deep Trip – Interview

DeepTrip
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Während ihrer aktuellen Tour haben Claudio Moser und Khin Hong Yip von Deep Trip ein wenig Zeit gefunden um uns einige Fragen für euch zu beantworten.

Schwarze.News.de [SN]: Wie seid ihr auf die Idee gekommen Violine und Kontrabass für eure Musik zu benutzen, das ist ja nicht so üblich. Wurdet ihr vielleicht ein bisschen von Apocalyptica oder ähnlichen Bands inspiriert?

Claudio Moser [CM]: (lacht) Ich habe nur mit Gitarre angefangen und dazu gesungen, und dazu habe ich mir dann irgendwann immer Violine vorgestellt und angefangen rum zu fragen ob vielleicht jemand jemanden kennt der Violine spielt. Da habe ich seinen Bruder getroffen (zeigt auf Khin Hong Yip) und der hat mir eben gesagt, dass er Violine spielt und dann sind wir so zusammengekommen und haben zu zweit Musik gemacht. Und dann haben wir gedacht wir brauchen noch einen Bass, das hat sich dann nachher einfach weiter entwickelt, sodass wir dann nachher noch Kontrabass, ein Cello und ein Schlagzeug zusammen hatten. Aber an Apocalyptica habe ich dabei gar nicht gedacht.

[SN]: Gibt es denn Bands oder andere Formationen die wegbereitend für euch waren?

[CM]: Also für mich persönlich waren das so Led Zeppelin, Pink Floyd oder Nirvana., das ist aber für jeden mit seinem Instrument anders.

Khin Hong Yip [KHY]: Ich weiß ja nicht ob du Nigel Kennedy kennst. Das ist ein Geiger aus Birmingham. Er bewegt sich eigentlich in der klassischen Musikwelt, aber er spielt auch viele Rock Sachen. Der ist ganz abgefreakt und macht coole Sachen, das geigerische gefällt mir sehr gut und ich war von klein auf eigentlich Fan. Er war eigentlich meine größte Inspiration.

[SN]: Eure Sachen sind ja schon sehr unterschiedlich. Hängt das damit zusammen, dass ihr schon einen unterschiedlichen Musikgeschmack habt?

[CM]: Ich schreibe die Songs und es liegt einfach daran, dass die Songs über 7 Jahre verteilt geschrieben wurden und da gibt es halt Songs aus der Anfangszeit die man trotzdem noch gern hat. Beim zweiten Album wird der Stil sicherlich viel klarer sein.

[SN]: Habt ihr euer erstes Album „DeepTrip“ genannt um es wie eine Visitenkarte zu benutzen oder hat es damit noch eine andere Bewandtnis für euch persönlich?

[KHY]: Wir haben lange einen Namen gesucht und nach einem halben Jahr immer noch keinen gefunden und hatten dann noch ein halbes Jahr lang einen Platten, weil wir immer noch nichts gefunden haben.
Und dann hat er eines Tages (zeigt auf Claudio) – da waren wir noch zu zweit – ein Lied auf der Gitarre gespielt und mir standen alle Haare zu Berge und ich dachte „Oh jetzt hatte ich voll den tiefen Trip.“ und seit dem nennen wir uns DeepTrip. 
Und weil der Name durch ein Gefühl entstanden ist war das bei uns irgendwie auch ein zentrales Thema in unserer Musik und ich denke das war auch mit ein Grund dass wir das Album so genannt haben.

[CM]: Und das wir nicht mehr so viel überlegen mussten. (lacht)

[SN]: Ihr seid ja auch in Großbritannien unterwegs. Ist das Publikum im nicht deutschsprachigen Raum anders?


[CM]:
Naja wir haben ja erst einmal in London gespielt. Also werden wir wohl jetzt erst die Erfahrung machen.

Es war schon von der Schweiz auf Deutschland eine Umstellung. Jedes Land hat seine eigenen Sitten und einen eigenen „Vibe“. Es ist jetzt nicht so, dass die einen mehr schreien oder so was, aber man merkt es schon.

[KHY]: Ein größerer Unterschied ist es aber von Stadt zu Land, auf dem Land sind sie ziemlich verklemmt und in der Stadt viel offener.

[CM]: Das haben wir damals als wir mit Subway To Sally auf Tour waren auch viel erlebt.

[SN]: Gibt es etwas was ihr an einer Tour besonders mögt, oder etwas was euch besonders missfällt?

[CM]: Also missfallen tut eigentlich gar nichts.

[KHY]: Noch nicht.

[CM]: Vielleicht gehen wir uns ja irgendwann mal tierisch auf den Sack, wer weiß?

Das coole ist einfach dass man irgendwann nicht mehr weiß welcher Tag ist, du bist einfach frei. Dein Tag besteht aus aufstehen, Frühstück, Soundcheck und dann spielen. Und dann relaxen, Party.
Es ist egal welcher Tag es ist, jeder Tag ist irgendwie das selbe.

[SN]: Es wird also irgendwann zur Routine?

[CM]: Ja, also als wir jetzt mit Subway unterwegs waren, das waren 14 Tage und irgendwann weißt du nicht mehr welchen Tag du hast, du siehst ganz viele Städte?

[KHY]: Und es ist einfach erholsam für die Seele, das habe ich gemerkt. Ich hatte seit Jahren einen Ausschlag und auf der Tour war der weg. Und kaum war ich wieder zurück war er wieder da.

[SN]: Arbeitet ihr alle noch nebenbei oder seid ihr hauptberuflich Musiker?

[CM]: Wir arbeiten alle noch nebenbei, so 50 %. Aber wir nehmen uns schon die Zeit damit wir weg gehen können wenn es sei muss, wir haben ein ziemlich offenes Arbeitsklima. Anders wäre das auch gar nicht möglich, dann müsste man viel zu viel absagen.

[KHY]: Rein vom Aufwand ist für mich die Band Hauptberuf. Die meiste Energie stecke ich in die Band, nicht in den Job der ist nur Geldquelle, was man von der Band leider nicht sagen kann.

[SN]: Gibt es irgendwas was euch richtig auf die Palme bringt? Also nicht nur auf die Band bezogen sondern im Musikbereich allgemein.

[CM]: Also was mich ein bisschen stresst ist einfach die Businesswelt in der Musik. Deshalb haben wir ja auch unsere Manager, aber zu dem haben wir ein gutes Verhältnis. Aber ich finde es hinten durch ist es ein bisschen wie eine Bank, ein bisschen falsch. Es stört mich, dass so viele Leute Geld machen wollen mit den Künstlern und sie nur ausnutzen, das stinkt mir ein bisschen am Musikbusiness.

[SN]: Wir würde der perfekte Tag für euch aussehen?

[CM]: Hm. Schön bis 1 Uhr schlafen. Nein ich bin eigentlich ein Frühaufsteher?

[KHY]: Irgendwann an dem Tag auf jeden Fall ein Konzert spielen. Ein großes Open Air mit 80 000 Leuten? JA das wäre ein perfekter Tag.

[CM]: Und eine schöne Harmonie in der Band. Keinen Stress im Soundcheck und keine Pannen. Ich möchte gar nicht erzählen was da schon passiert ist. Die meiste Zeit haben wir das Gefühl irgendwie in Eile zu sein.

[SN]: Würdet ihr euch gerne mehr Zeit nehmen wenn ihr könntet oder ist es schon irgendwie produktiv unter Stress zu stehen?

[KHY]: Mittlerweile sind wir ziemlich schnell.

[CM]: Die Sicherheit und das Vertrauen sind da, in die Leute die mit uns arbeiten deshalb geht es einfach schnell und wir haben auch an uns gearbeitet damit es schneller geht. Wir haben an uns gearbeitet, sodass wir nicht mehr so viel Stress haben.

[SN]: Vielen Dank an euch beide, dass ihr etwas Zeit für uns erübrigen konntet.

Links:
Band Website: www.deeptrip.ch
MySpace: www.myspace.com/deeptripmusic


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