Dinner auf Uranos - 50 Sommer - 50 Winter
Dinner auf Uranos - 50 Sommer - 50 Winter

Dinner auf Uranos – 50 Sommer – 50 Winter (Review und Kritik)

Dinner auf Uranos - 50 Sommer - 50 Winter
Dinner auf Uranos - 50 Sommer - 50 Winter

Selten dürfte das Erstlingswerk einer Band so sehnlichst erwartet werden, wie das neue Material der Band Dinner auf Uranos. Mit 50 Sommer – 50 Winter haben die 4 Musiker ihr erstes Werk unter neuem Banner geschaffen. Denn was damals unter dem Namen Desîhra gegründet wurde, fand schnell unter dem Namen Nocte Obducta große Erfolge in der Deutschen Metal-Szene.

Was damals zwischen rohem Black Metal, Dark Metal und Avantgardistischem Metal mit intelligenten Texte in der Musik-Szene gefeiert wurde, entwickelte sich am Ende in völlig andere Richtungen. So war es dann auch nur eine Frage der Zeit, bis die Band sich von dem Namen, und damit auch von den Zwängen und Erwartungen einer Black Metal Kapelle, lösten. Doch bevor man sich mit Nocte Obducta verabschiedet hat, gab es mit dem Longplayer Sequenzen einer Wanderung noch großartiges Abschiedsgeschenk. Erstmals in Progressiver Richtung, verabschiedete man sich von alten Fesseln und gab erste Eindrücke der Entwicklung, die es auf Dinner auf Uranos vielleicht zu hören geben könnte …

Und genauso ist es dann auch eingetroffen. Wer nun bei Dinner auf Uranos ein Werk mit harten Klängen erwartet, der könnte wohl bitter enttäuscht werden. Denn das was man mit Sequenzen einer Wanderung vorgemacht hat, konnte man unter neuer Flagge nun fortsetzen. Denn Dinner auf Uranos bewegen sich musikalisch im Bereich des Progressiv/Psychedelic Rock und machen dabei instrumentell sogar eine mehr als gute Figur.

Aber nicht nur instrumentell hat die Band eine völlig neue Entwicklung durchgemacht. Der damalige Sänger Torsten – mittlerweile Erfolgreich mit Agrypnie unterwegs – ist auch nicht mehr dabei und Marcel und Stefan haben die Vocals hierfür übernommen. Was damals vom Gesang her noch hart und schorf war, besteht nun aus klaren Gesängen. Und wo wir bei dem Gesang sind, kommen wir auch zum ersten und fast einzigen Kritik-Punkt. Denn der Gesang ist sehr gewöhnungsbedürftig und ungewöhnlich, was, ähnlich wie bei Fjoergyns letztem Werk Jahrezeiten, bei einigen Fans auf Unverständnis stoßen könnte. Der Gesang ist dabei keineswegs schlecht, es ist nur etwas, das so in der Form Nocte Obducta-typisch kompromisslos gestaltet wird. Während es dem einen auf den Magen schlägt, wird der Ur-Fan dieser Formation gerade diese Veränderung und Experimentierfreude lieben.

Und als experimentierfreudig darf man dieses Album auch ansehen. Die Experimentierfreude kann man sofort raushören und die Spielfreude sowie das Talent der Mannen zeigt sich in der Qualität des Erstlingswerks wieder. Wer mit experimentierfreudiger Musik und Progressivem/Psychedelischen Rock etwas anfangen kann, den würde ich nahezu dazu zwingen sich dieses Werk einmal anzuhören. Aber auch Freunde von Nocte Obducta, die ihre Musik wegen der Spielfreude, Texte und Intensität geliebt haben, ist dieses Werk dringend zu empfehlen.

Nach diesem Hörgenuss ist die Spannung auf ein zweites Werk der Band – wie damals schon angekündigt wurde – ins unermessliche gestiegen. Denn wo man jetzt noch stark experimentiert hat würde mich die Musik mit gefestigter Stilrichtung umso mehr interessieren. Aber eines ist klar, die Jungs von Dinner auf Uranos – damals Nocte Obducta – verstehen ihr Handwerk und haben es wieder geschafft ein zeitloses Meisterwerk, mit noch wenigen kleinen Tücken, zu schaffen. Die Spannung auf ein weiteres Werk ist riesig.

Dennis "Bieberpelz" Knoll
Dennis "Bieberpelz" Knoll

Fazit: Zu Anfang noch sehr skeptisch über die neu erwartete Entwicklung, war ich doch schon beim ersten Reinhören mehr als positiv Überrascht. Gleich der erste Song „6786“ lieferte große Parallelen zum geliebten Nocte Obducta Werk „Sequenzen einer Wanderung“ und dennoch wurde etwas vollkommen anderes und neues Geboten. Und zwar qualitativ hochwertige und experimentierfreudige Musik im Bereich des progressiven und teils psychedelischen Rock. Ich bin begeistert und freue mich auf das nächste Werk der Band und hoffe mir, das dort Stilelemente noch ein wenig gefestigter werden und man dann vielleicht sogar auf eine 10ner Wertung wie bei „Sequenzen einer Wanderung“ kommen wird. Doch bis dahin werde ich dieses zeitlose Meisterwerk noch so einige Male im CD Player hören und mich entspannt zurücklegen. 8,5 von 10 Punkten.

Tracklist von 50 Sommer – 50 Winter:

  1. 6786 (8:07)
  2. Zwischen dem Salz und Montpellier (7:01)
  3. Texas della Morte (3:18)
  4. Frost 1 (1:25)
  5. Töte das Jahr für mich (22:26)
  6. Frost 2 (3:00)

Gesamtspielzeit: 45:17 Minuten

( 8,5 / 10 )

Anspieltipps:

– 6786

– Texas della Morte

Erscheinungsdatum:

voraussichtlich 21.05.2010

Label:

Cold Dimensions

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Ich bin ein Mensch für den Musik eine wichtige Rolle im Leben spielt.... wie heisst es so schön ... da wo Worte nicht mehr weiter wissen, setzt die Musik ein .. da ist was wahres dran. Ich schreibe gerne , lese, fotographiere. Schreibe selber Gedichte und Songtexte für diverse Künstler. Sich weiter zu entwickeln finde ich sehr wichtig , denn ich bin der Meinung still zu stehen macht einen auf Dauer krank. Wer irgendwelche Fragen an mich hat, kann mich gerne kontaktieren.

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