Djerv - Djerv

Djerv – Djerv (Review und Kritik)

Djerv - Djerv

Die wenigsten werden Djerv kennen, und wenn überhaupt, dann bisher nur als norwegische Fussballmannschaft, die doch ziemlich bescheiden abschneidet.

Ein Tor nach dem anderen schießt dagegen das musikalische Trio namens Djerv: Sängerin Agnete wirkte auf dem letzten Album von niemand geringerem als Dimmu Borgir mit, und das gleich auf drei Songs.

Aber auch selbst war die Band mit einiger Vorerfahrung nicht gerade faul und schmeißt nun nach der Headstone EP ihr selbstbetiteltes Debüt-Album auf den Plattenmarkt.

Insgesamt finden sich dort 9 Titel, und wir wollen herausfinden, ob hier die Würze in der Kürze liegt, oder doch noch etwas mehr gegangen wäre.

Nun muss dazu gesagt werden, dass drei der Songs schon auf der EP vorhanden waren, aber das fällt gar nicht weiter auf. Die restlichen Stücke flechten sich nämlich äußerst passend drum herum.

Los geht es hier schon mit dem Brett „Madman“. Wer nach dem anfänglichen Schrei von Agnete Kjølsrud noch nicht erschrocken die Anlage ausmacht, dem eröffnet sich in den kommenden knapp 40 Minuten die ganze Bandbreite ihrer Stimme.

Das Lied ist ein schneller, rockiger Song, der gut ins Ohr geht. Besonders auffälig ist natürlich der Gesang, die Instrumente halten sich auf dieser Produktion etwas im Hintergrund.

Nummer 2 „Bowling Pin“ legt eigentlich mit einem starken Intro vor, fällt aber nach kurzer Zeit schon wieder ins klassische Backbeat-Schema zurück.

Das durchgeknallte Trio in Schwarzweiß

Der bereits bekannte „Headstone“ hat nichts von seiner Durchsetzungskraft verloren und wartet mit schönen

Melodieverschiebungen und Phrasierungswechseln auf. Hier zeigt sich auch wieder ein neuer Aspekt von Agnetes Stimme – klarer und kräftiger Gesang über ein umfangreiches Tonspektrum.

Leider ist das aber auch das einzige, was sich im Laufe des Albums noch herauskristallisiert. Ansonsten bleiben Schlagzeug und Gitarre immer im gleichen Schema und bringen höchstens mal Triolen- oder Sechzehntel-Begleitungen zustande. Auch die ewig gleiche Abfolge von einem knalligen Einstieg, der schnell zum Standard-Rockbeat abflaut und vielleicht noch einmal zu hochstimmigem Gesang auf Halftime heruntergeht, sorgt nur für einen Effekt: Man hat nach 9 Songs das Gefühl, einen einzigen gehört zu haben…

Fazit:

Die Headstone EP machte eigentlich Lust auf mehr, aber dabei dachte ich eigentlich nicht an 6 Klone der vorherigen Songs. Keine Frage, ich erwarte hier kein Chamäleon, aber immer wieder ein und dasselbe Thema fortzustricken hilft auch nicht weiter. Was sich hier nur bemerkbar macht ist eben Sängerin Agnete, was dem rhytmischen Einheitsbrei dahinter aber auch nicht abhilft.

Als Partymusik ist Djerv sicherlich mal ganz gut geeignet, aber wirklich anspruchsvoll geht anders. Schade, bei Dimmu Borgir’s „Gateways“ klang das noch ganz anders, aber da ist wohl keine Inspiration hängen geblieben. Die Band sollte aufpassen, was sie in Zukunft anstellt, sonst hat sie bald die sleben Probleme wie der gleichnamige, sponsorlose Fussballverein…

Tracklist:

01. Madman
02. The Bowling Pin
03. Headstone
04. Gruesome Twosome
05. Only I Exist
06. Ladder To The Moon
07. Abmuse
08. Blind The Heat
09. Immortal

Erscheinungsdatum:

17. Juni 2011

Anspieltipps:

Madman; Immortal

Links:

www.facebook.com/djervmusic

www.myspace.com/djervmusic

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