Dodsferd - Spitting With Hatred, The Insignificance of Life
Dodsferd - Spitting With Hatred, The Insignificance of Life

Dodsferd – Spitting With Hatred, The Insignificance of Life (Review und Kritik)

Dodsferd - Spitting With Hatred, The Insignificance of Life
Dodsferd - Spitting With Hatred, The Insignificance of Life

Wrath, einziges Mitglied der griechischen Black Metal Institution Dodsferd, scheint derzeit nicht wirklich ausgelastet zu sein. Hatte ich doch erst vor wenigen Wochen das neue Album seines Nebenprojektes Nadiwrath zur Rezension auf dem Schreibtisch, legt der Mann mit seiner Hauptband schon das nächste Album nach. Und war seine Zweitgruppe für mich auch unglaublich unzugänglich, zeigt „Spitting With Hatred, The Insignificance of Life“ auf äußerst positive Art dass ich Dodsferd zu Recht als eine der besseren griechischen Bands in Erinnerung hatte.

Viele Sachen die mir Nadiwrath viel zu wirr erscheinen ließen (wie etwa ständige Stilwechsel etc.), sind zwar auch hier gegeben, aber Dodsferd zelebrieren das Ganze auf diesem Album in Maßen. Und zwar ohne dass der Mann mit der Kaputze seine dreckige Punk Attitüde zurückschrauben müsste. Auch Dodsferd hauen mit ihrem sechsten Vollalbum eine Black`n Roll Scheibe raus, die sich gewaschen hat, und neben punkigen Riffs und einem auf´s extremste keifenden

Wrath
Wrath

Sänger auch jedes andere Instrument im Repertoire zu kleinen Glanzmomenten kommen lässt.

Sei es der ungewöhnlich rockige Anfang zu „Your Kingdom Was Built in a Lie“ oder die markanten Drums im Titeltrack „Spitting with Hatred the Insignificance of Life“. Der Grieche lässt keinen Freiraum für Langeweile. So etwas ist natürlich besonders bemerkenswert bei einer (fast) einstündigen Hasstirade in nur sechs Akten. Ich will an dieser Stelle auch gar nicht den Eindruck machen, es sei einfach diese Scheibe durchzuhören – ähnlich wie bei Nadiwrath habe ich hier wesentlich mehr als nur einen Anlauf gebraucht um den nötigen Zugang zur dargebotenen Musik zu finden. Bastarde aus Black Metal und Punkrock haben leider durchaus die Eigenschaft etwas schwierig und durchwachsen zu sein. Da sind Stücke mit einer Durchschnittslänge von sieben bis zehn Minuten durchaus nicht immer einfach zu verdauen.

Aufs Ganze gesehen, lässt sich sicher sagen, dass Dodsferd mit „Spitting With Hatred, The Insignificance of Life“ eine ziemlich starke Black´n Roll Scheibe abgeliefert haben, die für Fans neuerer Darkthrone oder auch BlackShore durchaus interessant sein dürfte. Das Album kommt mit einer ordentlichen Produktion daher und überzeugt besonders mit fetten Riffs und einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Einzige Frage die offen bleibt – warum verschwendet der Mann seine Zeit auf so ähnliche (und doch so wenig überzeugende) Nebenprojekte, wenn er alleine zu solch ordentlichen Alben im Stande ist?

Fazit: Abschalten und entspannen gibt´s hier nicht! Wer sich auf Dodsferd´s neueste Hasspropaganda einlassen will muss durchweg in der Stimmung zu einem obskuren Mix aus wütendem Punkrock und brutalem Black Metal sein, der zu keiner Zeit der insgesamt 55:29 Minuten Spielzeit den Fuß vom Gas nimmt. Das Ganze macht Spaß, ist aber auch sehr, sehr anstrengend. Fans seiner alten Sachen dürften ziemlich enttäuscht werden, denn wie wir schon nach „The Cult is Alive“ bei Darkthrone gesehen haben, kann nicht jeder etwas mit diesem Stil anfangen. Nichtsdestotrotz ist „Spitting With Hatred…“ unglaublich eingängig ohne sich dabei zu wiederholen, und auch wenn es stellenweise zunächst etwas wirr klingt, durchaus einen zweiten Hörversuch wert.

Titelliste von „Spitting With Hatred, The Insignificance of Life“

  1. The Hate Goes On
  2. Praying in Vain Under the Shrine of Your God
  3. Your Kingdom Was Built in a Lie
  4. Preaching Death and Destruction
  5. Spitting with Hatred the Insignificance of Life
  6. A Pile of Shit; The Only Hope of Your World

( 7,5 / 10 )
( 7,5 / 10 )

Anspieltips:
> Your Kingdom Was Built in a Lie
> Spitting with Hatred the Insignificance of Life

Erscheinungstermin:
16.03.2011

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