Politische Einstellungen sind bekanntlich immer ein sehr schwieriges Thema, vor allem in der Musikbranche. Aktuell gibt es aus diesem Grund Diskussionen über die Echo-Nominierung der südtiroler Band Frei.Wild in der Kategorie „Rock/Alternative national“, denen eine rechts-politische Gesinnung zugeschrieben wird. Die Band Jennifer Rostock boykottiert aus diesem Anlass die Veranstaltung und wird dieser demnach nicht beiwohnen. Doch was sagt die ebenfalls nominierte Band Schandmaul zu all dem?
Der Echo gilt als einer der wichtigsten Musikpreise in Deutschland. In der Kategorie „Rock/Alternative national“ sind in diesem Jahr neben der Band Frei.Wild unter anderem auch In Extremo und Schandmaul nominiert, also Bands, die den Lesern von dark-news.de durchaus bekannt sein sollten. Bereits im letzten Jahr sorgte eine mögliche Nominierung Frei.Wilds für Streit und Ärger – in diesem Jahr wurde durch ein Gremium entschieden, dass die Band die Möglichkeit erhalten soll den Preis zu erhalten. Doch hat eine politisch einschlägige Band die Anerkennung durch einen Preis verdient? Jennifer Rostock sagen ganz klar „nein“.
Christoph Deckert, Bassist bei Jennifer Rostock, schreibt hierzu in einem offenen Brief:
„Wir, Jennifer Rostock, halten es für ausgeschlossen, einer Veranstaltung beizuwohnen, in der eine Band nominiert ist, die im letzten Jahr aus gutem Grunde ausgeschlossen wurde. […] Es ist uns nicht nachvollziehbar, wie nach dem allgemeinen Aufruhr, der letztes Jahr im Zuge der Nominierung von Frei.Wild herrschte, eine erneute Ernennung überhaupt in Betracht gezogen werden konnte.“
Doch wie sehen das die anderen Nominierten in dieser Kategorie? Muss der politischen Gesinnung Einhalt geboten werden oder ist es den Musikern vollkommen egal?
Dark-News.de hat Schandmaul per Mail um ein Statement gebeten und folgende Nachricht erhalten:
„Wir lassen der Echo-Nominierung und den anderen Kandidaten genau die Aufmerksamkeit zuteil werden, welche diese Preisverleihung verdient hat: Nämlich gar keine :o)Wir haben an dem betreffenden Tag weit Besseres zu tun und freuen uns darauf in Fürth ein Konzert zu geben.
Was Frei.Wild angeht: Wir müssen uns nicht an jedem Shitstorm beteiligen – da ist uns der energetische Aufwand zu groß (jeder das was er verdient, in diesem Fall die Nichtachtung).
Wir kennen weder Band noch einen einzigen Song dieser Kapelle und somit steht es uns überhaupt nicht zu, bei irgend etwas Mitzureden! Man hört Geschichten, Mythen, Sagen…Und um es mit den Worten von Reinhard Mey abzuschließen: So tun wir, was ein Baum tun würde, wenn ein Schwein sich an ihm kratzt!“
Karten für die Unendlich-Tour bekommt ihr hier.
Quellen:
Rollingstone.de
Offener Brief Christoph Deckert vom 13.3.2014