Für mich ist er nicht nur der größte Künstler seiner Zeit sondern auch der großartigste Autor den die Welt jemals hervorgebracht hat. Und dass er in der schwarzen Szene gerne und viel gelesen wird, muss ich Euch ja wohl nicht sagen. Mein Bücherschrank ist voll mit seinen Werken und da bin ich sicher nicht die Einzige. Grund genug, diesem absolut großen Mann in unserem Literaturbereich eine eigene Serie zu widmen. Und vielleicht ist ja auch die ein oder andere Geschichte dabei die Ihr noch nicht kennt. Wir werden Euch hier erst einmal noch etwas über den Künstler erzählen, ab dem nächsten Teil stellen wir Euch dann abwechselnd unsere Lieblingsgeschichten/-gedichte/-werke dieses sprachgewandten Herren vor.
Geboren wurde er am 19. Januar 1809 in Baltimore als Sohn der in England geborenen Schauspielerin Elizabeth Arnold Poe und des aus Baltimore stammenden Schauspielers David Poe. Die Eltern hatten nur 3 Jahre zuvor geheiratet. Allerdings hielt die Ehe nicht lang, bereits 1810 verliess David Poe die Familie. Seine Mutter starb ein Jahr später, im Jahr 1811 an Tuberkulose. Sie war damals nur 23 Jahre alt, also nicht wirklich ein Alter um zu sterben. Da sie eine sehr erfolgreiche Schauspielerin war, erschütterte ihr Schicksal die damalige Gesellschaft. So wurde dann Edgar Poe zu Edgar Allan Poe indem er vom kinderlosen Ehepaar Frances und John Allan adoptiert wurde.
Auf der Universität war Poe ein Aussenseiter, dem es nur schlecht möglich war mit den betuchteren Mitstudenten mitzuhalten. So machte er Schulden und verlohr sich in Spielsucht und Alkohol. Nach einem heftigen Streit im Jahr 1827 verließ Poe sein Elternhaus und nahm auf der Flucht vor seinen Gläubigern sogar einen anderen Namen an – und nannte sich Henri le Rennet. Zeitweise verfiel er sogar der Opiumsucht, was er ja auch in vielen seiner Werke verarbeitet hat. Es taucht immer wieder auf. Mit 41 Jahren verstarb er schließlich viel zu früh daran.
Wenn man sich heute mal umschaut, so ist Mr. Poe aber noch allgegenwärtig. Kennt Ihr den amerikanischen Singer/Songwriter Voltaire? Er hat seine Liebe zu Poe in einem Lied verarbeitet:
When I find the living a bore
There’s a place I go
I answer the call, go over a wall
Where the crosses are all in a row
Mind the trees, get down on my knees
There’s a hole in the gate
I look ‚round, that I won’t be found
And sit down next to his grave
If you squirm at the Conqueror Worm
This is no place for thee
Or if you fright at the mere site
Of the corpse of my Annabel Lee
If you fear there’s something you hear
A heart beating under the floor
Still your heart, there’s no need to start
It’s just me having tea with Lenore
Sit here on the ground
Dead leaves in the trees all around you
Come enter this land
Take this book in your hands
If you find the living a bore
There’s a place you can go
Answer the call, go over the wall
Where the crosses are all in a row
Mind the trees, get down on your knees
Sneak in just like the breeze
Look ‚round, though you won’t be found
It’s just you, Edgar Allan and me
Sit here on the ground
Dead leaves in the trees all around you
Come enter this land
Take this book in your hands
(Quelle: http://www.sing365.com)
Im Jahre 2012 wurden seine Geschichten und auch er selbst zum Thema eines Films mit John Cusack. Der Film endet……hm……naja irgendwie doof. Aber ich verrate Euch nicht das Ende. Wer Poe liebt, sollte ihn sich trotz der Realitätsferne unbedingt ansehen. Oder grade deshalb?
Im Haus wo er einmal lebte in Baltimore gibt es noch ein Museum: https://www.facebook.com/pages/The-Edgar-Allan-Poe-House-Museum/10150113128020459
Die Menschen sind fasziniert. Ein unglaublicher Mensch. Was machte diesen Menschen aus? Was war seine Inspiration? Was hat er gedacht und gefühlt, wie ist er zu seinen Geschichten gekommen? Und was ist die Faszination, die auch heute noch für hohe Absatzzahlen seiner Werke sorgt?
Zusammen mit Saskia werde ich hier einige seiner Werke vorstellen. Natürlich beginnen wir jeweils mit unseren Lieblingswerken. Aber auch andere Geschichten, so dass Ihr, falls Ihr Euch bis dato noch nicht mit ihm beschäftigt habt, einen guten Überblick erhaltet. Und irgendwie ist es ja auch so, dass man einen Künstler kennenlernt, indem man seine Geschichten liest, oder?
Wir wünschen Euch auf jeden Fall sehr viel Spaß beim Lesen – wir werden sehr viel Spaß beim Schreiben haben und freuen uns darauf mit Euch einen Ausflug ins 19. Jahrhundert und in die Welt von Edgar Allan Poe machen zu dürfen. Wenn Ihr Wünsche, Kommentare, Anregungen habt immer her damit! Wir sind für alles offen! Und vor allem: Viel Spaß!
Carpe noctem,
Euer Eulchen!