Ein Nachruf an Sophie Lancaster

Heute sind es 7 Jahre und ein Tag her, an dem die Britin, Sophie Lancaster mit 20 Jahren verstarb, nachdem die Mutter entschied, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzuschalten.

Bei den Recherchen zu dem Fall, wusste ich gar nicht, was ich überhaupt denken sollte, denn wie man fast schon täglich aus der Presse entnimmt, ist ein derartiger Vorfall nicht nur auf England, das Land der Subkulturen, beschränkt, sondern findet man auch auf dem europäischen Festland und in der zivilisierten Welt oder da, wo man die Zivilisation erwartet. Die Gründe für eine Hasskriminalität kann vielfältig sein, sofern man einfach nur anders ist, als die anderen. Es reicht schon aus, die falschen Klamotten zu tragen, eine andere sexuelle Identität zu haben, einfach nur eine andere Nationalität, zur falschen Zeit am falschen Ort oder wie in dem traurigen Fall von Sophie Lancaster, weil sie Gothic-Kleidung trug und zur Szene gehörte.

Hintergrund:

Sophie befand sich mit ihrem Freund Robert zwischen ca. 01:10 und 01:20  Uhr am 11. August 2007 auf dem Heimweg in Bacup, ein Distrikt von Rossendale, in Lancashire und durchsritten einen Teil des Skate-Parks  Stubbylee Park.

Dort wurde Robert von betrunkenenen Jugendlichen angegriffen, aufgrund seines Gothics-Look. Für seine Freundin war diese feige Attacke durch mehrere Jugendliche kaum ertragbar und beugte sich über ihren, mittlerweile niedergeschlagenen Freund, um ihn zu schützen. Diese mutige Geste hinderte die Jugendlichen dennoch nicht daran, die Aggression nun auf Sophie mit Schläge und Tritten am Oberkörper und Gesicht einzutreten.
Laut der Aussage der Rettungssanitätern gegenüber der britischen Presse, war nicht mehr erkennbar, welchem Geschlecht die am Boden liegende Person zuzuordnen sei, da die Rettungssanitäter und Polizei nur eine blutige, undefinierbare Masse vorfand. Aufgrund der schwerwiegenden Verletzungen, fiel Sophie ins Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte, dass am 24.08.2007 ihre Mutter dem Klinikum die Erlaubnis erteilte, die lebenserhaltenden Maschinen abzuschalten.

Zu den Haupttätern handelte es sich um zwei 15 bis 16 Jährige Jugendlichen, zum Teil auch schon wegen krimineller Delikte, wie Körperverletzung, vorbestraft und auch Sophies Mutter sah sich von diesen und den Eltern der Opfer mehrfach in den Gerichtsverhandlungen verbal angegriffen. Auch die Polizeivernehmungen der minderjährigen Täter im Beisein der Eltern entsprachen laut Berichten mehr einem Horror, wo zwischen den Eltern und den jugendlichen Tätern gescherzt wurde.
Detective Superindentent Mick Gradwell der Lancashire Polizei teilte mit, dass er in seiner ganzen Laufbahn als Polizist, nie mit einer derartiger Brutalität konfrontiert wurde. Beide Haupttäter wurden vom Jugendgericht für Schuldig des Mordes befunden und zu einer lebenslangen Haftstrafe veruteilt.

Ihr Freund Robert überlebte die Tat und wurde mit einem schweren, psychischen Trauma entlassen.

 

Wir von der Redaktion von Dark-News.de gedenken dieser mutigen, jungen Frau, die Opfer von Hass wurde, der völlig unbegründet war und ich schließe diesen traurigen Bericht mit den Worten von Sophies Mutter

„We were proud to know our daughter. She was funny, kind, loving and brave. She was a beautiful girl with a social conscience and values which made her a joy to know. Not being able to see her blossom into her full potential or even to see her smile again is a tragedy beyond words.“

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Weiterführende Infos zu Sophie Lancaster findet man in der gegründeten „Sophie Lancaster Foundation“
http://www.sophielancasterfoundation.com/

und auf der Facebook-Gedenkseite
https://www.facebook.com/thesophielancasterfoundation

 

Fotos: Sophie Lancaster Foundation

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