Eisregen

Eisregen über Bochum (Konzertbericht 20.02.2009)

Eisregen
Eisregen

Ihre aktuelle „Knochenkultour“ führte den Tod aus Thüringen am 20.02.2009 ein weiteres mal in die Bochumer Matrix. Mit den ebenfalls sehr hörenswerten Nachtblut als Support war dieser Termin für mich als großem Eisregen Fan natürlich Pflicht, zumal die Schlechtwetterfront um Sänger Michael Roth ja relatv selten in unmittelbarer Umgebung spielt und das letzte mal das ich ihrer Musik live bei wohnen durfte schon über ein Jahr zurück liegt. Auf dem Weg zur Matrix selbst ging für mich zwar schon so ziemlich alles schief was schief gehen konnte, aber richtig ärgerlich wurde es erst, als man mir sagte es gäbe keine Gästeliste und ich hätte keinen Pressezugang. Aber manchmal hat man Glück im Unglück und so bekam ich dann noch eine Karte an der Abendkasse und musste nicht den Abend wartend auf dem Parkplatz verbringen.

An den Osnabrückern Nachtblut die pünktlich um 20.00 Uhr ihren Platz auf der Bühne einnahmen scheiden sich ja die Geister. Nicht wenigen sah man an, dass sie wegen den geschminkten Ketzern um Fronter Askaroth angereist waren. Nachtblut Shirts waren an den Menschen beinahe so oft vertreten wie die der eigentlichen Hauptband Eisregen. Aber vielen sah man auch an, dass ihre Musik eben nicht jeden vom Hocker reißen kann. Relativ gute Stimmung kam dennoch auf, auch wenn Sänger Askaroth beinahe gelangweilt wirkte. Ihre Setlist bestand aus einem guten Mix aus alten Klassikern des „Das erste Abendmahl“ Albums und einigen neuen Tracks die auf „Antik“ vertreten sind.

Nachtblut Live
Nachtblut Live

Rein Show technisch haben sie sich mit Klischees noch mehr übertroffen, als ich ohnehin schon vermutet habe. So wurden zu „Ketzer“ ein großes Kreuz in die Luft gehalten und Bibeln zerissen (von der ich ebenfalls eine Seite ergattern konnte) und auch sonst nicht verheimlicht wie die Band zur organisierten Religion des Christentums steht. Durchaus sehenswert, wenn auch wie gesagt etwas Klischeebelastet und übertrieben. Aber das hatte man schließlich erwartet, wenn man die Band musikalisch bereits kannte. Mein persönliches Highlight war dabei das Prinzen Cover von „alles nur geklaut.“ Ich hatte nicht damit gerechnet, dass eine so kleine Band es schafft eine solche Stimmung aufzubauen.

Meine Euphorie sollte aber natürlich noch wachsen. Immerhin konnte ich ein weiteres Mal meine Lieblingsband live erleben. Nach meinem Interview mit Sänger M. Roth zum aktuellen Album Knochenkult, war meine Liebe zur Musik der vier Splatterfans eigentlich nur gewachsen. Und zwar zu recht wie das schon bei den ersten Klängen des Intros des „bösen“ zweiten Albums vernehmen konnte. Zwar wurde

Eisregen Sänger M. Roth
Eisregen Sänger M. Roth

das nur als Übergang zum aktuellen Song „Treibjagd“ verwendet, aber sollten noch einige als „Remakes“ angekündigte Neuinterpretationen der „Krabbenkolonie“ folgen. Vermissen sollte ich eigentlich nur den Titeltrack selbst, den ich gerne in der neuen Version gehört hätte. Aber da werde ich mich wohl leider bis zum erscheinen des Live-Albums im Mai gedulden müssen. Ansonsten war die Show gewohnt großartig. Sänger Roth weiß wie er das Publikum zum ausrasten bekommt, auch wenn ich mir stellenweise etwas weniger gepoge und gemoshe gewünscht hätte um mich besser der Musik widmen zu können. So wurde ich besonders bei „1000 tote Nutten“ eigentlich nur von einer Ecke des Raumes in die andere gedrückt. Zum Dauer-Partybrenner der Band „Elektro-Hexe“ dann verschenkte die Band einen Handsignierten Drumteller von Yantit an die Person die am meisten abging. Auch ich versuchte ihn natürlich zu ergattern, konnte aber nicht gegen eine junge Frau bestehen, die den armen Kerl, auf dessen Schultern sie wohl saß beinahe „getötet“ hätte. Nach vielen weiteren Hits und einem bunten Querschnitt aus 14 Jahren Bandgeschichte verabschiedeten meine musikalischen Helden sich dann wie gewohnt mit einem Gruß aus „Thüringen.“

Was gibt es abschließend zu sagen, außer das ich wieder einmal begeistert bin? Den Tinitus habe ich jetzt noch, mein Nacken schmerzt ohne Ende aber wenn es sich gelohnt hat taub zu werden, dann beim Tod aus Thüringen.

Setlist Eisregen

Vorabend der Schlacht (Nur Intro)
Treibjagd
Zeit zu spielen
Meine tote russische Freundin
Stahlschwarzschwanger
Für euch die ihr lebt (abgeändertes Remake)
19 Nägel für Sophie
1000 tote Nutten
Das liebe Beil
13
Blutgeil
Knochenkult
Elektro-Hexe

Zugaben:

Eisenkreuzkrieger
Nachtgeburt (abgeändertes Remake)
Scharlachrotes Kleid (abgeändertes Remake)
Futter für die Schweine (abgeändertes Remake)
Thüringen 2005

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