Ekpyrosis – Mensch aus Gold (Review und Kritik)
Aus dem Nichts aufgetaucht und einfach mal schnell mit einem einzigen 32 Minütigen Song an die Spitze deutschen Black Metals gestürmt. So könnte man die Hintergründe von „Mensch aus Gold“ kurz und knapp abhandeln. Man findet im Netz auch kaum Informationen und die Metal-Archives schweigen sich ebenfalls bei Ekpyrosis aus. Was in dem Fall aber vollkommen egal ist, denn Ekpyrosis sprechen alleine durch ihre Musik für sich und die hat es wirklich in sich.
So ganz stimmt die Einleitung natürlich nicht, denn die Bonner haben vor einigen Jahren schon eine Split-EP veröffentlicht, aber auch hier sind die Hintergründe dazu im Dunkeln verborgen. Jedenfalls sind bei Ekpyrosis gute Musiker am Werk, welche ohne große Klischees oder hochgeputschtes Image ein außergewöhnliches Werk abliefern, denn es gehört schon einiges dazu einen einzigen Song auf eine halbe Stunde auszudehnen und dabei stets spannend und interessant zu bleiben.
„Mensch aus Gold“ ist sicher kein Black Metal in Reinkultur, verwendet die Band durchgehend cleanen, beschwörenden Sprechgesang, agiert wesentlich variabler als die gewöhnliche Schwarzwurzel-Kapelle und scheut sich auch nicht Genre-Fremde Einflüsse in das überlange Stück einzuweben. Man beginnt bedächtig, fast schon fröhlich verklärt, schwebt in den Wäldern umher und wird dann von einem Darkthrone-Riff aus der „Ravishing Grimness“ Zeit wachgetrommelt. Blasts werden von stimmungsvollen Oh-Gesängen begleitet und ein grandioses Riff reiht sich an das nächste. Es wird ruhiger, eine Wanderschaft durch bläulich schimmernde Wälder, immer wieder von einem Sturm gehetzt und doch mit der Natur im Einklang. Ekpyrosis steigern sich bis zum absoluten Höhepunkt „Altes Gebirge meiner Jugend. Black Metal Thrash“, eine Lebenseinstellung, welche der Black Metal eigentlich darstellen sollte, wird gefeiert und man verliert sich in einem orgiastischen Rausch aus Natureinklang, der Liebe zu einer der polarisierendsten Musikrichtungen und der absoluten Hingabe zur Musik ohne in große Engstirnigkeit oder gar der Lächerlichkeit zu verfallen.
Fazit:
Selten gelingt es einem Debut so ausgereift zu klingen wie dem „Mensch aus Gold„. Das 32 minütige Stück zieht in seinen Bann und macht absolut süchtig, man muss sich aber Zeit für Ekpyrosis nehmen, denn es passiert viel in der langen Spielzeit. Man möchte aber als Hörer den Song mit seinen ganzen Facetten erfassen und lässt sich gerne von den Bonnern in die Natur entführen. Vorheriges Reinhören ist aber unbedingt nötig, denn nicht jedem scheint der „Mensch aus Gold“ so zuzusagen wie mir. Man sollte sich aber ranhalten, denn ob das auf 500 Einheiten limitierte Album noch erhältlich ist, bleibt fraglich.
Trackliste:
- Mensch aus Gold
Anspieltipps:
Mensch aus Gold muss im Ganzen genossen werden
Erscheinungstermin:
21.10.2008
Paradigms Recordings Myspace