Eluveitie – Ategnatos

Es gibt nur wenige Bands wie Eluveitie. Fängt man bei den Ursprüngen dieser Band an, so fordert der Werdegang eine gehörige Portion Respekt und Achtung gegenüber diesen Musikern. Nach einigen Besetzungswechseln haben sich die Musiker ihren Geist bewahrt und veröffentlichen mit „Ategnatos“ nicht nur ein Album, sondern ihre gesamte Weltanschauung. Sind die Anforderungen an diese CD überzogen?

Was für ein Start. Gleich zu Beginn startet der Titeltrack „Ategnatos“ mit unglaublicher Wucht und man fragt sich unweigerlich, wie man es so lange ohne neue Klänge dieser Band aushalten konnte. Ein wahrer Meilenstein, den uns Eluveitie hier um die Ohren dreschen. „Deathwalker“ schlägt in die gleiche Kerbe und lässt die Vorfreude auf eine ausdehnte Tour weiter stiegen. Insbesondere die Melodie zeichnet diesen Track aus und verpasst ihm den unverwechselbaren Eluveitie-Stempel. Mit „Black Water Down“ kommen alle Freunde von opulenten Harmonien auf ihre Kosten. Ein Track, der den Spagat zwischen Härte und Spielfreude perfekt umsetzt und dabei sogar noch Spaß macht. Das markante Drehleier-Spiel bei „The Raven Hill“ sticht besonders heraus und verleiht diesem Beitrag seine Seele, die genauso dunkel wie tiefgründig ist.
Mit der grandiosen Vorabsingle „Ambiramus“ schwingt sich die Band zu neuen Höhepunkten hinauf. Eins steht bereits jetzt fest, mit diesem Track hat man sich ein neues „Ignis Mona“ erschaffen. Dieser Song wird alle Zeiten überdauern und bereits zur anstehenden Tour zu einem absoluten Fanliebling mutieren. „Mine Is The Fury“ ist Shouter Chrigel auf den Leib geschneidert. Eine der härtesten Nummer aus dem Eluveitie-Programm ever und unglaublich eingänglich. Ein weiteres Highlight auf dieser CD, die immer noch zu überraschen weiß. Durch die Zusammenarbeit mit LAMB OF GOD‘s Sänger Randy Blythe betritt die Band ein völlig neues Gebiet. „Worship“ setzt neue Maßstäbe in Sachen Härte und Growls. Damit haben sich Eluveitie ihr eigenes Denkmal erschaffen. Krasser und schneller geht es einfach nicht. Akute Headbanging-Gefahr. Einen Glanzauftritt legt ebenfalls Sängerin Fabienne mit „Breathe“ hin. Eine zerbrechliche Seele, gepaart mit unnachgiebigen Gitarren und satten Double-Bass Drums zeichnen diesen Beitrag aus und erschaffen ein absolutes Wohlfühlgefühl. „Rebirth“ nimmt die gesamte Thematik der CD nochmal auf und komprimiert sie zu einem Track zum Abschluss dieses Albums. Auch hier hört man sofort Eluveitie heraus und kann sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen.

Fazit: „Ategnatos“ kann man mit Wiedergeburt übersetzen und passender hätte der Titel kaum sein können. Eluveitie haben sich für ihr neues Metal-Album wirklich Zeit gelassen und es hat sich gelohnt. Mit dieser CD übernehmen die Eidgenossen wieder eine Ausnahmestellung in der Pagan-Szene ein. Hier findet man keine Verlegenheitstrack, hier ist pure Energie und Emotion am Werk. „Ategnatos“ ist das bis dato stärkste Album der Schweizer. Zugreifen, mitnehmen und die Botschaft aufsaugen.

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