End – III (Review und Kritik)
Aus Griechenland bekommt man ja leider nicht alle Tage etwas schwarzmetallendes zu hören. Außer den, mitlerweile eher dem Dark Metal zu zu ordnenden „Rotting Christ,“ hat sich bisher kaum eine Band aus dem Land der Mythen und Götter einen Namen machen können. Mit den Landsleuten „End“ verhält es sich da nicht viel anders, immerhin ist „III“ (wie der schlichte Titel ja schon vermuten lässt) bereits das dritte Werk der menschenfeindlichen Griechen um Sänger Domu.
Doch auch wenn man „End“ und „End II“ bisher nicht zu seiner Plattensammlung zählt, kann man schon bei ersten Promobildern der Gruppe erahnen, wo schon bei „Catastrophe“ der Hammer hängt. Vorerst sollte man seine Boxen nämlich nicht zu hoch eingestellt haben, wenn man nicht den Herzstillstand eines Nachbarn verantworten möchte. Wenn man sich vom ersten schrecken des aprubten Einstiegs erholt hat, kann die Musik aber durchaus überzeugen. Double-Bass, abwechselnde Growls und hoher Kreischgesang knallen aus den Boxen und schaffen es dennoch einen vernünftigen Übergang zum eigentlich nicht weniger brutalen „Self-Eating Mass“ zu schaffen. Das Stück ist für den, nun ruhig und düster gehaltenen Gesang, musikalisch recht schnell gehalten und wird grade den Air-Drummern unter den Hörern gefallen. Das Stück dürfte Trommler Grahelm den ein oder anderen Drumstick gekostet haben. Das ruhige, und an DSBM erinnernde Ende ist zwar kurzeitig sehr schön, passt aber auf längere Sicht nicht wirklich zu einer Band, die sich mit Songtiteln wie „Still in Flesh“ präsentiert.
Bei solchen Titeln kommt, zumindest mir, immer ein Bild von Cannibal Corpse im Sinne von „Butchered at Birth“ vor das innere Auge. Um so überraschender, dass man es grade bei diesem Track mit dem bisher ruhigsten Song der Schwarzmetaller zu tun bekommt. Zumindest wird vorerst ungewohnt seicht vorgegangen, bevor sich zum melodiösen Riffing das schon bekannte Drumgewitter gesellt. Ganz ohne scheint es eben doch nicht zu gehen.
Spätestens bei „In the Womb of Sick“ fragt man sich dann unwillkührlich, warum solche (zumindest anfänglich) ruhigen Stücke nicht als Einstieg verwendet werden konnten. Die Pumpe von so manchem hat sich nach „Catastrophe“ sicher grad erst beruhigt. Das Lied setzt wie das Stück zuvor, vorerst auf ruhige Töne, bevor die düsteren Vocals wieder dem hohem gekreische des Fronters weichen.
Rockige Akzente mischen sich unter den schon bekannten Sound und entlassen den Hörer mehr oder weniger vor sich hin bangend zum nächten Track mit dem Titel „Lavish Gloom.“
Ein Stück, das sich schon in den ersten Minuten als eines der Highlights der Scheibe herauskristallisiert. Und der brachiale Start in den Song
verspricht nichts, was er im weiteren Verlauf des Titels nicht halten könnte, auch wenn der etwas zu lang geratene Ausklang ein bisschen die Motivation schwinden lässt auf „Ugly and Bygone“ zu warten. Das nach so einer Ruhepause erst mal wieder die Instrumente maträltiert werden versteht sich da von selbst. Das hohe gekeife des Sängers Domu klingt stellenweise rotziger als auf dem bisher gehörten und verliert sich diesmal weder in tieferen Growling noch in einen düsteren Sprechgesang. Bei der Geschwindigkeit die der knapp sieben minütige Nackenbrecker vor legt wäre dies aber auch kaum unter zu bringen gewesen.
Leise Schritte, die klingen als bewege sich jemand im Schnee, beenden das schnell Stück um Platz für „The largest Hearse“ zu machen. Auch wenn hier nicht weniger drauf los gehämmert wird, hat sich was getan. Eindetig dominierendes Riffing untermauert nun eine etwas in den hintergrund gerückte Mischung aus gekeife und gegrunze, bevor das vitale Stück ein aprubtes Ende findet um diesen brachialen Hassbolzen mit „Megalomania“ ein jäes Ende zu setzen und dem geschafften Hörer den Rest zu geben.
Fazit: Geknüppel wie man es hören möchte wenn einem grade danach ist irgendetwas kurz und klein zu schlagen, und das musikalisch nicht einmal schlecht. End definieren nichts neu und machen nichts besonderes, aber das was sie machen kann (zumindest kurzfristig) gefallen. Besonders das ein oder andere Riff so wie der Wechsel zwischen BM-typischen schreien und tieferem Gegrunze wissen zu überzeugen. Jedoch is die Scheibe eben nichts innovatives und verliert daher schnell an Langzeitmotivation. Vielleicht bedarf es aber auch einfach einige Zeit sich in das Album rein zu hören. Wie dem auch sei – Fans der härteren Gangart werden hier keinesfalls enttäuscht.
Tracklist von „III“:
- Catastrophe
- Self-Eating Mass
- Still in Flesh
- In the Womb of Sick
- Lavish Gloom
- Ugly and Bygone
- The largest Hearse
- Megalomania
Anspieltips:
> Catastrophe
> Lavish Gloom
Erscheinungstermin:
Bereits erschienen
http://www.myspace.com/endaequitas