Endless Void - Endless Void EP

Endless Void – Endless Void EP (Review und Kritik)

Endless Void - Endless Void EP
Endless Void - Endless Void EP

Ein bisschen Death, ein bisschen Doom, etwas Eisregen und ganz viel Spielfreude, das sind die Zutaten mit denen die Saarländer Endless Void ihren schmackhaften musikalischen Eintopf verfeinert haben. Als erstes Lebenszeichen einer noch jungen Band (2007 gegründet) kann mich die EP jedenfalls sehr überzeugen. Die Mischung ist gelungen, ein bisschen an der Würzung muss noch gearbeitet werden, aber die Grundzutaten stimmen um es weiter im Kochkontext zu handhaben.

Dass ich Eisregen erwähnt habe, liegt hauptsächlich an der Verwendung einer Violine, welche sich in das noch recht rohe Material passend einfügt und interessante Aspekte liefert. Wirklich folkloristisch wirkt diese dabei kaum, sie dient eher dazu die Gitarren im Sound zu unterstützen, was den sieben Stücken spannende Ansätze angedeihen lässt. Man merkt der Band an, dass sie livehaftige Erfahrungen gesammelt haben, denn der Opener „Tag der Sünden„, welcher zunächst still und doomig beginnt, verwandelt sich in einen absolut gelungenen Headbang-Bastard, der richtig Freude macht. Zum Schluss noch etwas jazzig, coole Atmosphäre und die sieben Minuten sind wie im Flug vergangen. Man merkt es einer Band eben an, wenn sie „heiß“ ist und Endless Void kochen schon fast über vor Spielfreude.

Endless Void
Endless Void

Ein bisschen sperrig und leicht progressiv geht es mit „Azrael’s Fall“ weiter. Es wird schön gegroovt und an den richtigen Stellen die Violine eingesetzt, gesanglich abwechslungsreich, von hohen Schreien und Grunzen ist alles dabei. Etwas kürzen hätten die Saarländer das Stück können, aber Langeweile kommt nie auf, da man sich bemüht die einzelnen sich wiederholenden Abschnitte stets etwas anders zu spielen. Am stärksten an Eisregen erinnert wohl „In deinen Träumen„, welches aber durch die kehlig gehauchten Vocals zu Beginn etwas Atmosphäre zerstört, aber wie man auf der Myspace-Seite der Band nachlesen kann, sind sie im Moment sowieso auf Frontmann-Suche. Im Verlaufe des Songs wird einem auch klar, dass das auch besser ist, denn in den baladesken Abschnitten versagt dem Herren schon manchesmal die Stimme.

Textlich versuchte man sich die ersten vier Stücke in deutscher Sprache, was mir persönlich besser gefällt. Die beiden Stücke „Violence and hate“ und „Poserslaughter“ sind dann auch die schwächsten des Albums, denn sie lassen die bisherige eigene Identität etwas vermissen, thrashen stellenweise nur nach vorne, leider wenig atmosphärisch. Doch die beiden Stücke werden durch das phantastische „In der Kälte“ wieder wett gemacht. Getragen von ruhigen, unverzerrten Gitarren, einem orientalisch wirkendem Bongo-Rhythmus und der umspielenden Violine entfaltet sich ein spannendes und auch textlich gelungenes Stück. Hier ist man auch stimmlich auf der Höhe und kann den selbstzerstörerischen, wahnsinnigen Aspekt überzeugend rüberbringen.


iskharian3Fazit: Ein erstes Lebenszeichen, welches Lust auf mehr macht. Sicherlich haben Endless Void noch einiges an Arbeit vor sich, so hat man zwar schon einen gewissen eigenen Stil, der aber noch nicht vollständig konsequent durchgezogen wird. Die Stärken der Band liegen auf jeden Fall im atmosphärisch dichten Bereich, man weiß aber auch ordentlich zu rocken. Die Grundvorrausstzungen sind jedenfalls vorhanden, um in Zukunft großes vollbringen zu können. Nun gilt es, sich konzeptuell noch weiter zu entwickeln, aber ich habe das Gefühl, dass das den Saarländern auf alle Fälle gelingen wird.



Trackliste:

  1. Tag der Sünden
  2. Azrael’s Fall
  3. Wolf im Manne
  4. In deinen Träumen
  5. Violence and hate
  6. Poserslaughter
  7. In der Kälte


Erscheinungstermin:

bereits erschienen, kann auf der Myspace-Seite komplett gehört werden

Endless Void Myspace

Endless Void Homepage

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