Enfeeble – Interview für Dark-News (by Mustaveri)

Enfeeble_BandfotoNachdem wir das neue Album von der deutschen Death/Core-Band  Enfeeble vorgestellt hatten (CLICK ME), haben sich die vier Jungs jetzt ein wenig Zeit genommen, um folgende Interviewfragen zu benatworten.

 Wie habt ihr euch kennen gelernt und wie seid ihr dazu gekommen, Musik zu machen? Könntet ihr euch auch eine Karriere als Berufsmusiker vorstellen?

Luke: Das ist schon recht lange her… Ich war 2005 Sänger&Gitarrist in einer Schuldband. Bei einem der Auftritte war Pascal als Zuschauer anwesend und hatte mich nach dem Gig gefragt, ob ich nicht Lust hätte mit ihm eine Band zu gründen. Ein Schlagzeuger war schnell gefunden und wir hämmerten fröhlich drauf los. Den ersten Bassisten hatten wir erst zirka zwei Jahre später. In den folgenden Jahren gab es viele Wechsel am Bass und Schlagzeug. ­2010 kam dann unser Bassist Klaus zu uns und im Frühjahr 2013 wurde unsere aktuelle Aufstellung durch Chris am Schlagzeug ergänzt. In dieser Besetzung fühlen wir uns richtig gut und sind uns allesamt einig, unsere Musik in gemeinsamer Arbeit so weit wie möglich hinaus zu tragen.

Baal: Berufsmusiker wäre natürlich für jeden von uns ein Traum – bis wir dort ankommen haben wir aber sicherlich noch einen langen, anstrengenden Weg vor uns. Zudem ist es ja bekannterweise nicht gerade leicht, sich seine Brötchen nur durch das „Musik machen“ verdienen zu können J

Wie kommt es, dass euer Stil so vielseitig ist? Haben die einzelnen Bandmitglieder unterschiedliche Musikgeschmäcker, die dann in einem großen Ganzen vereint werden?

Klaus: Wir alle haben einen recht breit gefächerten Musikgeschmack und jeder Einzelne seine persönlichen Favoriten, die dann auch mit ins Songwriting einfließen.

Manchmal ist es auch so, dass Baal beispielsweise einen Song der „mehr oder weniger“ fertig hat, mit zur Probe bringt und dann mit der ganzen Band an Kleinigkeiten gefeilt wird oder auch ganze Parts komplett umgeschrieben werden. Da lässt sich gut erkennen, dass jeder von uns einen etwas anderen Grundgedanken beim Songwriting hat. Nicht Grundverschieden, nur etwas anders. Fakt ist, dass das Ergebnis immer allen vieren gefallen muss.Enfeeble Logo

 In eurer Bandinfo steht, dass Lucas sowohl den gutturalen als auch den cleanen Gesang macht. Wie funktioniert das? Hat er dafür extra Gesangsunterricht genommen?

Luke: Das ist eine schöne Frage – genau meine Welt. J Ich bin mit Musik und Gesang aufgewachsen und habe recht früh Gesangstraining bekommen. Daher ist die gesangliche Gestaltung in den Songs auch sehr unterschiedlich. Mit unterschiedlichen Gesangsarten kann einem Text einfach viel mehr Gefühl und Ausdruck verliehen werden, als mit nur einer einzigen Gesangsart. Nur einen einzigen Stil, wie beispielsweise das Screaming, zu verwenden kommt auf keinen Fall in Frage. Es wäre irgendwie… Verschwendung. Es ist wundervoll, was mit Gesang alles möglich ist und das möchte ich in unserem nächsten Album, im Vergleich zu Encapsulate This Moment, auch eine ganze Stange deutlicher und harmonischer einbringen.

 Außerdem steht in der Info, dass Pascal für den Background-Gesang verantwortlich ist. Wann und wie setzt ihr diesen ein?

Baal: Die gesangliche Gestaltung der Songs liegt fast ausschließlich in Lukes Hand. Es ist sehr unterschiedlich wie meine Gesangsparts eingesetzt werden. Die meisten Growl-Parts kommen aus meiner Kehle – Luke setzt meine Parts immer ergänzend zu seinen ein.

 Wovon handeln eure Texte? Wollt ihr damit etwas Bestimmtes aussagen? Wer ist am Verfassen der Texte beteiligt und woher stammen die Inspirationen?

Luke: Die meisten Songtexte stammen aus meiner Hand und sind immer bewusst darauf ausgelegt, dass jeder selbst etwas anderes und neues daraus interpretieren kann. Das klappt natürlich nicht immer ganz so, wie ich mir das vorstelle aber mit den meisten Texten bin ich recht zufrieden. Die Inspirationen dafür kommen oft aus dem Alltäglichen – eben, was ich gerade so sehe und erlebe. Gerne hinterfrage ich auch gewisse Dinge, wie zum Beispiel „was wäre, wenn du von den einen auf den anderen Tag all deine Erinnerungen verlierst“? Wie fühlt man sich da? Was geht in einem vor? Ich versuche dann, mich in eine solche Lage hinein zu versetzen und schreibe die Gedanken auf. Aus diesen Gedanken entsteht dann ein neuer Text.

Die Texte von Baal hingegen (auf dem aktuellen Album False Faith und As We Were Like Shadows) handeln von allem möglichen wie er selbst sagt. As We Were Like Shadows ist ein Statement über eine gescheiterte Beziehung die in dem Song ganz klischeehaft widergespiegelt wird. Die Texte sind u.A. inspiriert bei Filmen von David Firth (Salad Fingers u.s.w.).

 Habt ihr bei Liveauftritten ein gewisses Konzept für die Bühnenshow? Macht ihr irgend etwas Besonderes?

Klaus: Wir lassen uns für unsere Auftritte oft etwas kleines Einfallen, das wir dann im Laufe des Sets oder direkt zu Beginn mit einbringen. Beim letzten Gig haben wir beispielsweise in einem Supermarkt vor Ort spontan Konfettikanonen gefunden und direkt drei Stück mitgenommen. Zu Beginn der Show gab’s dann eine Riesenladung Konfetti von der Bühne – kam gut an. Sonst haben wir eigentlich nichts „Besonderes“ als Bühnenshow. Wir bringen Energie auf die Bühne und leben diese auch aus. Bewegungsmuffel gibt es auf der Bühne nicht, schließlich präsentieren wir etwas, für das wir selbst stehen und das wir lieben.

 Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal zusammen auftreten würdet?

Chris: Oh ja, die gibt es.. Wir können den Bands zwar noch lange nicht das Wasser reichen, aber vielleicht reicht es irgendwann einmal für einen Support-Slot. Ich würde gerne mal mit Tue Browning oder Carnifex die Bühne stürmen.

Baal: Periphery und Between The Buried And Me

Klaus: Birdflesh und Make Me A Donut

Luke: Protest The Hero und Killswitch Engage

 Habt ihr an der Produktion des neuen Albums selbst mitgewirkt oder habt ihr das komplett in die Hände des Produzenten abgegeben? Machen euch die Produzenten Vorgaben bzw. würdet ihr diese akzeptieren?

Luke: Für das Recording der Platte waren wir im SOUNDLODGE Studio bei Jörg Uken. Jörg war für uns nicht nur Audio Engineer sondern auch Produzent. Wir haben während der ganzen Zeit Hand in Hand mit ihm gearbeitet und viele wertvolle Tipps seinerseits bekommen. Einige Parts haben wir auf seine Empfehlung hin noch etwas geändert, andere wiederum so belassen wie wir es vorgesehen hatten.

Das Album entstand im Soundlodge in einer sehr kompromissbereiten und entspannten Atmosphäre.Enfeeble - Encapsulate This Moment - Artwork

 Wer hat das Artwork für „Encapsulate This Moment“ entworfen?

Baal: Für das Artwork unseres Frontcovers konnten wir Björn Goosses von Killustrations für uns gewinnen und sind mehr als zufrieden mit seiner Arbeit. Das restliche Artwork des Albums haben wir in Eigenregie entworfen und pressen lassen.

 Wie sieht eure nahe Zukunft aus? Habt ihr schon bestätigte Termine oder feste Pläne?

Chris: In der nächsten Zeit arbeiten wir intensiv an neuen Songs und dem noch besseren Zusammenspiel untereinander. Zusätzlich versuchen wir in diesem Jahr eine möglichst hohe Anzahl an Gigs festlegen zu können. Bisher sind folgende Daten bestätigt. 26.04. Alter Schlachthof Lingen // 13.06. JZ Gleis 1 Neuenhaus und 04.07. Festival Iserlohn.

 Seid ihr schon einmal auf einem größeren Festival aufgetreten oder besteht da in diesem Jahr eine Chance darauf?

Klaus: Wir haben bereits zweimal auf dem Abifestival gespielt (ca. 10.000 Besucher) und auch auf dem Rock Am Schloss Festival – das waren sehr schöne Erfahrungen, solche Gigs sind echte Highlights. Für dieses Jahr ist bisher das Friedensfestival in Iserlohn bei Düsseldorf am 04.07.2014 geplant. Wir sind gespannt.

 Was war der Höhepunkt eurer bisherigen Karriere?

Luke: 2011 haben wir den Great-Desaster-Party Contest gewonnen. Das war ein Bandcontest mit über 40 Bands in zwei Landkreisen (Emsland u. Grafschaft Bentheim) mit mehreren Auftritten an verschiedenen Locations. Die Reaktionen der Besucher und der gesamte Contest waren überwältigend. Bei diesem Contest haben wir uns auch das Startkapital für das aktuelle Album erspielen können.

Baal: Zudem ist auch jetzt eine schöne Zeit. Die Reaktionen auf unser Album sind überwiegend positiv, Arbeiten an neuen Songs für ein weiteres Album laufen super und die Bandharmonie stimmt einfach. Zudem sammeln wir gerade immer mehr Gigs für uns zusammen. Vielleicht wird dies hier ein neuer Höhepunkt für uns – wir sind bereit.

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Wir bedanken uns recht herzlich bei Enfeeble für dieses Interview!

About Mustaveri

Alter: 28 Beruf: Übersetzerin (freiberuflich) Lieblingmusik: Metal (Death, Dark, Black, Thrash, Symphonic, Gothic) Hobbys: Musik, Sport, Schreiben, Kunst, Kochen

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