Es wird kälter, regnerischer und die ersten Kürbisse stehen in den Regalen und beim Gang durch den Supermarkt habe ich die erste Vorjahresdeko entdeckt: Ein Blick auf den Kalender verrät: Noch 54 Tage bis zum 31. Oktober 2013. Oben seht Ihr übrigens meinen (bzw. unseren) persönlichen Familien-Kürbis aus dem letzten Jahr 🙂
Es dürftee ja allen bekannt sein: An diesem Tag vor dem christlichen Allerheiligenfest feiern wir „Halloween“ um mal diesen Ausdruck zu nutzen. In den USA ziehen die Kinder verkleidet und mit Tüten von Haus zu Haus und sammeln Süßigkeiten, die Menschen dekorieren ihre Häuser und Vorgärten. Aber was feiert man da und warum?
In den Ursprüngen geht dieser Tag auf das keltische „Samhain“ (oder auch „Samuin“ oder „Samain“) zurück. Samhain stellt eines der vier großen keltischen bzw. irischen Feste im Jahresverlauf da. Samhain wurde ab dem Abend des 31. Oktober gefeiert bis in den 1. November hinein und stellte den Beginn des neuen Jahres für die Kelten da.
Wie auch bei den drei anderen keltischen Festen wurde daran geglaubt, dass zu Samhain die Menschen Zugang zu den Wesen der so genannten „Anderen Welt“ haben, besonders zu den Bewohnern der sogenannten „Sid“(Elfenhügel), die an diesem Tage offen stehen. Daher war es nicht ratsam, das Haus zu verlassen damit man nicht mit diesen Repräsentanten der Vorzeit zusammenzustößt.
Samhain wird als dunkler Pol des Jahres gesehen, der somit „Beltane“, dem hellen Pol gegenüber steht. Im Zentrum von Samhain steht die Todesthematik. An diesem Tag fanden oder finden viele wichtige Ereignisse der Mythologie finden statt und es werden Verträge mit der „Anderswelt“ geschlossen oder aufgelöst……dabei dringt das Übernatürliche durch die in dieser Nacht besonders dünnen Schleier zwischen den Welte ein. Auch versuchten die Kelten, diesen dünnen Schleier zwischen den Welten zu nutzen, um mit Verstorbenen in Kontakt zu treten, man feierte große Feste um die Toten anzulocken. Die Iren wandelten später den Brauch ab, und verkleideten sich mit „furchterregenden Kostümen“ um die toten Seelen fern zu halten. Daher auch der Hintergrund, dass die Samhain-Nacht als Nacht der „Begegnung zwischen Lebenden und Toten“ gesehen wurde bzw. wird und somit auch Rückschlüsse auf moderne Halloween-Riten zulässt. Manche Autoren gehen davon aus, dass das auf zeitlich „jüngere“ christliche Allerheiligenfest entsprechend Bräuche übertragen wurden.
Die katholischen Christen gedenken am 1. November ihrer Verstorbenen. Dabei ist es Brauch, die Gräber der verstorbenen Familienangehörigen oder nahestehenden Menschen zu besuchen und diese mit Grablichtern und Kränzen oder Gestecken aus Tannengrün oder flach gebundenen Grabsträußen zu dekorieren.
Doch warum eigentlich Kürbisse zu Halloween? Man sagt, dieser Brauch stamme aus Irland und ginge auf eine Sage zurück. „Dort lebte der Sage nach der Bösewicht Jack Oldfield. Jack Oldfield fing durch eine List den Teufel ein und wollte ihn nur freilassen, wenn er Jack O fortan nicht mehr in die Quere kommen würde. Nach Jacks Tod kam er aufgrund seiner Taten nicht in den Himmel, aber auch in die Hölle durfte Jack natürlich nicht, da er ja den Teufel betrogen hatte. Doch der Teufel erbarmte sich und schenkte ihm eine Rübe und eine glühende Kohle, damit Jack durch das Dunkel wandern könne. Der Ursprung des beleuchteten Kürbisses war demnach eigentlich eine beleuchtete Rübe, doch da in den USA Kürbisse in großen Mengen zur Verfügung standen, höhlte man stattdessen einen Kürbis aus. Dieser Kürbis war seither als Jack O’Lantern bekannt. Um böse Geister abzuschrecken, schnitt man Fratzen in Kürbisse, die vor dem Haus den Hof beleuchteten.“ (Quelle: „http://www.wiesoweshalbwarum.org“)
In Irland gibt es auch heute noch zahlreiche traditionelle Gerichte, die zu Halloween bereitet werden.
So zum Beispiel „Boxty Bread„, eine Art Kartoffelbrot oder „Colcannon„, ein Eintopf.
Hier zu Lande liest man mittlerweile schon oft Rezepte für Kürbissuppe, aber auch schaurige Halloween-Gerichte werden gemacht wie „Würstchen-Finger“ oder „Lycee-Augen“.
In jedem Fall ist man angesichts der immer stärkeren Verbreitung der amerikanischen Halloween-Bräuche hier in Deutschland gut beraten, einige Süßigkeiten im Hause zu haben. Allein im letzten Jahr haben – zu meiner großen Freude – einige süße kleine Gespenster bei mir geklingelt.
In sofern – viel Spaß bei der Vorbereitung auf meinen persönlichen Lieblingsfeiertag und „Happy Halloween“!