ES23 – Interview mit Daniel und Tim

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ES23

ES23 sind eine junge Bochum-Kamener Band, die sich ganz der düsteren Seite des Electro verschrieben hat. Diese veröffentlichte vor Kurzem ihr relativ gut aufgenommenes Debütalbum „God²³“ als Eigenveröffentlichung. Eine Review und Kritik zum Album gibt es übrigens bereits: Hier ist sie, und die hohe Wertung der Band, die ich begeistert vergab, bleibt auch nach einigen Wochen relevant, denn langweilig wird das Album tatsächlich nicht. Grund genug, der jungen Band mal ein wenig auf den Zahn zu fühlen und ihnen durch ein kleines Interview auf unserer nicht mehr ganz kleinen Seite Unterstützung zu geben. Doch alles weitere lest ihr ja.

Fenriz: Hallo, ES23. Da ihr noch ein recht junges Projekt seit – Stellt euch unseren Lesern doch einmal kurz vor.

ES23: Also wir beiden haben uns so um 2007 zufällig kennen gelernt und gemerkt das wir musikalisch einiges gemeinsam haben. Daher haben wir dann auch recht schnell angefangen ein wenig gemeinsam zu experimentieren, erstes Ergebnis war dann „Born“. Seit dem würde ich uns durchaus als Band bezeichnen. Musikalisch würde ich uns im Dark-Electro Bereich einordnen. Wir haben dann auch gerade auf unserem ersten Album versucht, die Tracks ein wenig „düsterer“ und „tiefer“ zu gestalten, statt auf reine Clubtauglichkeit zu achten. Wir hoffen natürlich, das sich das eine und das andere nicht vollständig ausschließen müssen 😉

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Das Album

Fenriz: Nennt mir doch ein paar eurer musikalischen und textlichen Einflüsse. Wumpscut scheinen da für euch eine besondere Bedeutung zu haben. Wer hat euch auf eurem Weg zu diesem Album noch beeinflusst?

ES23: Beeinflusst werden wir beide denke ich von allen Bands die wir so tagaus tagein hören, ob nun aus dem Genre in dem auch wir aktiv sind oder vollkommen anderen Sachen. Das Wumpscut da bei uns beiden einen besonderen Stellenwert hat, ist nicht zu bestreiten, aber wir selektieren da nicht bewusst, nach welcher Band wir jetzt klingen wollen und nach welcher eher nicht. Wir verarbeiten in unserer Musik quasi unsrere eigenen Karrieren als Musik-Hörer.

Fenriz: Ein Aspekt, der mir besonders ins Auge fiel, war die Verwendung der Zahl 23, die ja sowohl im Bandnamen als auch im Albumtitel vorkommt. Nach ein wenig Buddeln kamen mir da die Illuminaten in den Sinn, aber ich vermute, damit liege ich komplett falsch. Also: Wie kamt ihr auf den Namen und hat er eine bestimmte Bedeutung?

ES23: Also mit den Illuminaten hat das ganze garnichts zu tun, und auch sonst ist die Suche nach dem tieferen Sinn hinter unserem Bandnamen nicht erfolgversprechend. Daniel ist damals zufällig drauf gekommen, wenn man sich das Bandlogo mal ganz genau anschaut, merkt der ein oder andere vielleicht auch warum.

Fenriz: Kommen wir zum gerade veröffentlichten Album „God²³“. Da ihr noch kein Label habt, über welche Kanäle kann man das Album beziehen?

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ES23

ES23: Erhältlich ist das gute Stück über unsere Myspace Seite bzw. über E-Mail. Ihr schickt uns einfach ne Mail an es-23@web.de mit allem drum und dran.
Näheres wie gesagt auf unserer Myspace-Seite. Jedoch, ist die Edition schon fast ausverkauft! Jedoch auch noch im Shop von DEEJAY DEAD bei EBAY erhältlich!!! 
Einfach mal da suchen.

Fenriz: Wie verlief denn die Entstehung zum Album? Es sollte ja bereits Ende Februar erscheinen, wenn ich mich recht entsinne… Wie kam es zu der Verzögerung?

ES23: Ja, das Album war tatsächlich früher geplant, aber wir haben uns dann entschieden uns ein bisschen mehr Zeit zu nehmen, weil wir zu diesem Zeitpunkt aus persönlichen Gründen nicht die Zeit hatten die wir unserer Meinung nach brauchten, hinzu kommt, dass wir ja relativ weit voneinander entfernt wohnen. In der „heißen“ Produktionsphase haben wir uns dann zusammengesetzt und das ganze Material gesichtet, die Tracks waren ja größtenteils schon fertig. Schließlich haben wir uns den ein oder anderen Abend mit nem guten Tropfen zusammengesetzt um die fehlenden Texte zu schreiben und einzusingen.

Fenriz: Für Fachidioten ist auch sicher interessant zu hören, ob ihr mehr auf Software oder Hardware gesetzt habt.

ES23: Wir haben zur Produktion des Albums ausschließlich Software benutzt, da erstens das Budget recht knapp war, 
und es zweitens für uns wesentlich praktischer war.

Fenriz: Gibt es eigentlich spezielle Lieblingslieder auf dem Album?

ES23: Wir finden natürlich, grade jetzt, kurz nach dem Erscheinen, das ganze Album super, aber ein paar „Lieblinge“ 
haben sich schon herauskristallisiert.

Daniel: „Child“, „No Return“ und „For those who died“. Weil die Lieder einfach klasse rüberkommen und Gänsehautfeeling erzeugen!!

Tim: Ich würde mich wohl für „Child“, „No Return“, „About a God“ und „She“ entscheiden, da diese Songs das Spektrum unseres Albums ganz gut 
widerspiegeln und ich gerade „She“ mit seinen durchgehend cleanen Vocals sehr interessant finde.

Fenriz: Wird man ES23 auch mal live begutachten können?

ES23: Wenn es nach uns geht, ganz klar JA! Bisher haben wir unsere Bemühungen auf das Album konzentriert, 
aber jetzt arbeiten wir daran das ganze auf live auf die Bühne bringen zu können!

Fenriz: Habt ihr euch schon auf die Suche nach einem Label gemacht, um ES23 in einem noch größeren Umfang zu promoten?

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ES23

ES23: Ernsthaft auf die Suche haben wir uns ehrlich gesagt noch gar nicht gemacht, wir wollen uns momentan einfach mal alles offen halten, und so bekannt sind wir ja auch noch nicht. Aber grundsätzlich sind wir natürlich offen für Angebote von entsprechenden Labels 😉

Fenriz: Wie viele CDs seid ihr eigentlich schon losgeworden?

ES23: Ach, wir haben ne recht kleine Auflage, aber von der ist schon nen guter Teil weg. Wir sind jedenfalls ganz zufrieden damit, wie es gerade läuft.

Fenriz: Viele raunen, dass die Electroszene sich totläuft und von Epigonen großer Bands überschwemmt wird. Gibt es eigentlich derzeit Acts, die euch wirklich umhauen?

ES23: Momentan gibt es niemanden, von dem wir beide wirklich sagen würden „Wow“. Es gibt halt einige „große“, etablierte Bands, die echt gute Sachen machen, aber auch eine Unzahl von kleineren Acts die echt was draufhaben. Allerdings gibt es natürlich auch Bands die einfach irgendwen kopieren für 5 Minuten Ruhm in den Clubs. Auf viele Bands wird man daher auch gar nicht aufmerksam, es ist momentan also echt schwierig einen Überblick zu behalten über die Bands, die wirklich 
gute Musik machen.

Fenriz: Gibt es ein Wunschszenario, das ihr euch ausgemalt habt, um einen echten Kickstart hinzulegen und euch auf Anhieb zu etablieren?

ES23: Unser Wunschszenario besteht natürlich daraus, das irgendwer auf uns aufmerksam wird, uns einen super Vertrag anbietet und wir auf erfolgreiche Tournee gehen können ;-). Aber vorerst würde es uns reichen wenn unser Album gut läuft und wir ein paar erfolgreiche Live-Auftritte hinlegen könnten, am besten natürlich auf dem einen oder anderen Festival.

Fenriz: Was würdet ihr am liebsten gefragt werden – Und was würdet ihr darauf antworten?

ES23: Frage: Wollt ihr nächstes Jahr auf dem Wgt/M’era Luna/Amphi/Blackfield etc. spielen? Antwort: Klar!!!

Fenriz: Dann bedanke ich mich, dass ihr die Fragen beantwortet habt. Irgendwelche „letzten Worte“ noch?

ES23: Wir haben zu danken!!! Danke für die Unterstützung und hört weiterhin alle fleißig ES23!!

Fenriz
Fenriz

www.myspace.com/es23

Interviewführung, Kontakt und Layout: Alexander „Fenriz“ Schatten

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