Faith and the Muse – ankoku butoh (Review und Kritik)

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Faith and the Muse - ankoku butoh

Wenn einem bei einem Albumtitel schlecht wird, ist das normalerweise kein gutes Zeichen. Zu japanisch klingt der mir – Und ich denke primär an Hirnlutscher wie Visual Kei und Naruto. Und Hello Kitty. Wie gut, dass die Deathrockveteranen Faith and The Muse, die nicht aus Japan, sondern aus den US of A kommen, ebenso wie ich auf diese Kacke, ähem, scheißen und sich den interessanten Aspekten Japans widmen: Der Kultur. Und das ist besser so. Schließlich sind das Faith and the Muse und nicht Dir En Gay, man verzeihe mir das schlechte Wortspiel.

Aber damn, was überrollt mich denn da? Ein Bassriff, das so übel treibt, habe ich selten gehört. Zu finden ist das in „Battle Hymn“, ein etwas klischeehafter Titel für ein Album, das von Samurai handeln soll. Zusammen mit einem eingängigen Chorus, gesungen von der heiligen Stimme Monica Richards, knallt das richtig gut. Das Konterbier gegen die Übelkeit, die 8141cc4613f8f037a7ba45aadd67ab41japanische Popkultur in mir auslöst. Ebenso treibend haut „Blessed“ auf die deathrockverwöhnte Glocke. Noch ein Eckchen eingängiger als „Battle Hymn“, und mindestens ebenso geil. So sollte Japan immer klingen.

Apropos „So soll Japan klingen“: Was mich am Album ein wenig stört, sind die immer wieder eingebauten Zwischenspiele, auf denen entweder ätherisch gezwitschert wird oder rhythmisch getrommelt wird. Die klingen zwar nett, nerven aber nach einer gewissen Zeit. Egal, „Nine Dragons“ versöhnt da ganz gut. Sehr percussionbetont und wiederum sehr treibend, leiht dieses Mal William Faith die Stimme – Genau wie dem ebenso brachialen „Sovereign„, wo auch Monica Richards ihre charismatische Stimme zaubern lassen darf.

Fenriz
Fenriz

Hier kommen wir aber wieder an meine bekannte Lieblingsbandproblematik. Ich schwalle, schwalle, schwalle und lobe mich tot. Drum setze ich hier einfach mal einen Schlussstrich und konstatiere: Faith and the Muse haben den Härtegrad angehoben und „ankoku butoh“ ist eine dicke Empfehlung für Fans von interessanter, guter deathrockiger Musik, das trotz brachialem Start auch die ruhigen Songs, die allesamt mit leicht weltmusikalischem Einschlag daherkommen, nicht vernachlässigt und über die komplette Distanz Spaß macht. Sofern man das bei Deathrock erlauben darf.


Tracklist:

  1. The Woman of the Snow
  2. Kamiukaze
  3. Blessed
  4. Battle Hymn
  5. Bushido
  6. Nine Dragons
  7. Harai
  8. When We Go Dark
  9. The Red Crown
  10. Kodama
  11. She Waits By The Well
  12. Sovereign
  13. To Be Continued
(9/10)
(9/10)

Anspieltipps:

– Sovereign
– Battle Hymn
– The Red Crown

http://www.mercyground.com

www.myspace.com/faithandthemuse



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