Open Air am Berg

Festivalbericht – Open Air am Berg bei Eichstätt

Open Air am Berg
Open Air am Berg

Auch in diesem Jahr fand wieder das Open Air am Berg bei Eichstätt (Bayern) statt und vereinte dabei zahlreiche Musikrichtung und deren Anhänger in einem Festival. Zwischen dem 29. und 30. Mai tummelten sich auf dem Festivalgelände ein paar tausend Musikfans und genossen bei schönem Wetter die Musik. Das Open Air am Berg vereint schon immer verschiedene Musikrichtungen, unter anderem Metal, Reggae und Punk, allerdings auch Folk und Ska und hat Auftritte von Künstlern wie In Extremo und Sportfreunde Stiller (1999) oder auch Culcha Candela und ZSK (2005) in seiner Festivalgeschichte zu verzeichnen.

Der zeitig eintreffende Festivalbesucher durfte sich schon zu Beginn über die kurze Wartezeit an der Kasse freuen und schon bald, nach einer gründlichen Durchsuchung auf Glasflaschen (Neuerung seit 2009), den Zeltplatz betreten. Bis auf zwei große Wege konnte man dann auch sein Zelt wild aufstellen, um dann gegen 15 Uhr zum ersten Mal das Festivalgelände zu betreten. Auf dem Festivalgelände war reichlich für das leibliche Wohl gesorgt und mit 2,50€ für ein Bier war dieses auch relativ erschwinglich. Auch die Essenspreise waren ganz zum Wohlgefallen der Festivalbesucher. Nach einem kleinen Bummel an den Verkaufsstände (u.a. einem sehr kostengünstigen Piercingstand) begab man sich dann zurück zum Zeltplatz um von dort aus den Klängen der Ska Farmers zu lauschen, die sich ab 16:30 Uhr die Ehre gaben.

Nach Rund 30 Minuten regulärer Umbauzeit begannen dann Fatality Inc. mit bayerischen Trash Metal das Publikum in Stimmung zu bringen und vereinzelte Festivalbesucher dazu eine kleine Moshpit zu kreieren. Dann folgte die in Eichstätt beheimatet Band Weißwurscht is, deren Auftritt ausgelassen (Bierzelt-)Stimmung für Callejon hinterließ. Die Hardcorer heizten dem Moshpit-begeisterten Teil des Publikums dann ordentlich ein, während sich die anderen an die Essens und Getränkestände verzogen um Kräfte für die kommende(n) Band(s) zu sammeln.

Dann endlich betrat der freudig erwartete Metal-Hauptact des Tages die Bühne. Die ungarischen Trash Metaler von Ektomorf stiegen direkt mit „Rat War“ von dem neuen Album „What Doesn’t Kill Me“ ein und begrüßten dann ihr Publikum mit „Guten Abend Eichstätt“ um selbiges dann für rund 75 Minuten in einer riesigen Moshpit gefangen zu halten. Unter anderem erfreuten sie die Fans mit „Who Can I Trust“ und dem beliebten Track „Outcast“. Nach einer Zugabe verabschiedete sich Ektomorf dann nach einem durchaus gelungenem Auftritt von der Bühne um das Feld für Ohrbooten zu räumen. Die Berliner zogen das bisher größte Publikum an und lieferten, bis auf kleine technische Ausfälle einen stimmungsvollen Auftritt ab. Was allerdings negativ auffiel waren die so genannten „Aufsammler“, die Minderjährige schon um viertel vor zwölf baten, das Festivalgelände zu verlassen. Ausgestattet mit einem Aufsichtszettel erfreute man sich dann auch noch an den französischen Punk-Rockern von Kiemsa um dann gegen 2:45 Uhr in Richtung der Zelte zurückzuwandern.

Nach einer kurzen und kalten Nacht machte man sich gegen 10:00 Uhr, nach einem ausgiebigen Dosenfraß-Frühstück, wieder auf in Richtung des Festivalplatzes um in der Sonne liegend den Klängen der Ska Band Los Barbudos (e la cara de leite) zu lauschen. Danach folgten dann Wildcamping die mit amüsanten Liedern wie „Hepatitis“ die ABC-Kenntnisse des Publikums forderten oder allgemeines Lachen mit dem Tuberwaredildo verursachten. Nach dem 45 Minuten langen Auftritt von Wildcamping machte so mancher dann einen kurzen (und günstigen!) Shoppingtripp um danach erneut mit genügend Bier ausgestattet den Jungs von Rasta Knast zu lauschen, die man laut Zeltplatznachbarn als eine Mischung aus Toten Hosen und Greenday bezeichnen kann. The Jerks folgten schließlich, allerdings genoss man diese vom Zeltplatz aus während man das Mittagessen zu sich nahm und sich für die kommenden Bands stärkte. Nach I-Fire und Mala Vita kam dann der persönliche Höhepunkt des Tages, Fiddler’s Green. Das Sextett aus Bayern ließen das Publikum in eine allgemeine Tanzstimmung verfallen und organisierten sogar eine Wall of Death, die das gesamte Publikum teilte. Der Spaßfaktor des Festivals fand bei „Paddy Murphy“ und „Bugger Off“ dann definitiv seinen Höhepunkt. Beeindruckend war unter anderen auch, der Alterdurchschnitt des Publikums bei Fiddler’s, konnte man doch unter anderem Ü-30er beim begeisterten Folk-Tanz beobachten. Um 21:45 Uhr begannen dann Caliban mit einer viertel Stunde Verspätung mit ihrem Auftritt und erfreuten damit die Hardcorer, während mancher andere sich das Schauspiel lieber von einem wärmenden Lagerfeuer aus anschaute. Persönlich hat der Auftritt nicht sonderlich beeindruckt und man verließ dann vor Ende das Festivalgelände um von dort aus den letzten zwei Bands „La Vela Puerca“ und „Zdob Si Zdub“ zu lauschen.

Der nächste Morgen und die Abreise kamen früh und man hinterließ einen Haufen Müll (trotz Müllpfand) und ein leeres Festivalgelände, auch wenn schon am Vorabend zahlreiche Festivalgäste abgereist waren.


nachtfalterFazit: Das Open Air am Berg kann als durchaus gelungen und für 28 Euro (Inkl. 5 Euro Müllpfand) als äußerst erschwinglich bezeichnet werden. Als einziges Manko wäre nur die geringe Anzahl von Dixiklos aufzuführen, die gegen Ende nur noch abstoßend waren. Organisatorisch war alles einwandfrei und die Fanfreundlichkeit verdient ein dickes Lob, da man sich nach den jeweiligen Bandauftritten bei der Autogrammstunde noch seine Fanartikel signieren lassen konnte und das ein oder andere Schwätzchen mit den einzelnen Bandmitgliedern halten konnte. Das Wetter zeigte sich auch als besonders gutmütig und man hatte fast durchgehend (bis auf einen kurzen Schauer) Sonnenschein. Wer also kein Problem damit hat, wenn verschiedene Musikrichtungen aufeinander stoßen, für den ist das Open Air am Berg durchaus ans Herz zu legen. Persönlich kann ich es ansonsten nur weiterempfehlen und es besteht durchaus Wiederholungsbedarf am Besuch des Festivals.

About Nachtfalter

Ich liebe Kreativität jeder Art, Musik, Zeichnen, Schreiben etc.

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