Ragnarök 7 - Gallerie

Festivalbericht: Ragnarök 7

Ragnarök 7

Der Frühling ist da, die Sonne scheint, und die ersten Black und Pagan Metaller sind zu erspähen.
Was die aus ihren Löchern gelockt hat? Das 7. Ragnarök-Festival in Bayern.
Mit einem großartigen Billing, und der neuen Location in Rieden nahe Nürnberg lockten die Veranstalter vom 29. April bis 1. Mai schätzungsweise 4000 Metaller zum Start in die Festivalsaison 2010. An 3 Tagen spielten 38 Bands auf zwei Bühnen, zu den Headlinern zählten Ensiferum, Vreid, Equilibrium und Catamenia.

Doch bevor wir zur Musik kommen, erstmal ein paar kleine Details zum Ortswechsel und der Organisation.
Seit 2004 findet das Ragnarök nun in Bayern statt. Mit  8 Bands begann es als Death Metal Event, entwickelte aber schnell seinen Status als Viking- und Pagan-Festival.
2006 findet das zu zwei Tagen herangewachsene Ragnarök erstmals in der  Stadthalle Lichtenfels statt. 2010 reicht auch Lichtenfels nichtmehr aus. Mit einer Aufnahmekapazität von bis zu 6000 Besuchern sollte nun die Ostbayernhalle in Rieden/Kreuth herhalten. Hier bestand erstmals die Möglichkeit, auf zwei Bühnen zu spielen, was zu erheblich kürzeren Umbaupausen führte.  Ein echtes Plus.
Die Lage außerorts führte natürlich auch zu einer riesigen Erleichterung bei der Organisation, muss ich doch an das 4. Ragnarök denken, wo bei überzogener Spielzeit einfach mal der Strom abgestellt wurde. Diesmal wurden Verzögerungen selbst vom Publikum recht locker hingenommen.
Das Gelände war auch wunderbar eingerichtet, ein kurzer Weg vom Campingplatz, eine riesige Halle für den Metalmarkt, überall waren Stände für die Verpflegung, nur der Campingground war eindeutig schwer zu bearbeiten, wenn es darum ging, die Zelte festzumachen. Dafür hatten wir fast immer saubere Dixies, und jede Menge benutzbare Toiletten auf dem Festivalgelände.

Die Halle selbst war riesig, man hatte jede Menge Platz, überall Sitzgelegenheiten auf den Tribünen, aber ohne die sporadisch ausgehängten Lagepläne und Wegweiser (die übrigens erst ab Freitag) wäre der Metalmarkt wohl unauffindbar. Der angekündigte Metal-Supermarkt blieb mir sogar komplett vorenthalten. Gut lief auch der Einlass auf das Gelände. Man kam schnell und einfach durch die Kontrollen, wohl sogar etwas zu einfach.
Es mag dem fließenden Einlass zugute gelegt werden (der bei richtigen Kontrollen eindeutig zu eng wäre), aber ich frage mich ständig, wozu überhaupt Securities angeheuert wurden. Wenn es mal ernst zuging, wurden die Bändchen kontrolliert. Taschen vorzeigen oder sogar Abtasten, das war den Herren und Damen eindeutig zuviel Arbeit. Der Sicherheit hat das eindeutig nichts gebracht, und den Ständen noch viel weniger, wenn eigene Getränke problemlos mit aufs Gelände kamen.
Die größte Frechheit allerdings waren die rauchenden Securities in der Halle. Da fragt man sich wirklich, wofür die bezahlt wurden. Damit war das Rauchverbot innerhalb sowieso komplett aufgehoben. Nunja, den Rauchern gefiel es.
Zu bemängeln waren auch die überaus engen Treppen von den Tribünen nach unten. Für den nichtmehr ganz so nüchternen Festivalbesucher wäre der Abstieg lebensgefährlich, würden ihn die andren drängelnden Gäste beim Sturz nicht unfreiwillig auffangen. Auch hier wäre eine Beschilderung zum großen Eingang etwas weiter unterhalb ganz gut gewesen.

Nun kommen wir auch endlich mal zu den Bands.

Hier zuerst noch eine traurige Nachricht: Catamenia haben abgesagt (anscheinend war der Flug zu teuer). Wann ich das mitbekam? Auf dem Weg zum Festival, als unser Fahrer meinte, dass stünde auf Twitter. Solche wichtigen Änderungen wären irgendwie auf der Hauptseite ganz interessant gewesen (Tip an die Orga: man kann Twitter auch auf der Homepage einbinden).

Und nun nach der Kritik endlich mal die positiven und vor allem wichtigen Aspekte des Festivals!

Die Bands:

Donnerstag


Imperium Dekadenz - Horaz

Gekannt habe ich sie bisher nicht, aber um die Wartezeit zu überbrücken, raffte ich mich mal zu Imperium Dekadenz auf, eine kleine Überraschung zu Beginn des siebenten Ragnarök.
Soviel Stimmung hatte ich von der 3. Band des Festivals nun noch nicht erwartet, aber das Publikum tobte wahrhaftig. Und das auch nicht ohne Grund. Musikalisch hatten die Jungs so einiges zu bieten, selbst für nicht so eingefleischte BM-Fans gab es jede Menge auf die Ohren. Besonders gut gefallen haben mir die genialen Gitarrensoli, die man ja nun nicht unbedingt erwartete.
Ich hörte später auch von einer super Bühnenshow, die ich aber leider nicht mitbekam. Anfangs obsiegte einfach die Faulheit, und ein Tribünenplatz musste reichen. Im Nachhinein bereuhe ich es, denn vor der Bühne war der Sound einwandfrei, in der leeren Halle weiter oben hatte ich ab und an das Gefühl, hier stimmt was mit der Akustik nicht.
Schade eigentlich, dass die Herren so früh spielen mussten, sie hätten wirklich ein größeres Publikum haben können.
So waren sie der Geheimtipp des Festivals.

Grailknights - Mac Death & Dr.Skull

Als wir zu Arkona wieder in der Halle eintrafen war schon eine gewisse Unruhe im Publikum zu vernehmen, und nach kurzem rumfragen hieß es, man warte seit einer Stunde auf die Grailknights. Diese standen im Stau und schlugen wohl erst auf, als die Show beginnen sollte. Mit ungefähr einer Stunde Verspätung traten diese dann auf die Bühne, entschuldigten sich vielmals, gaben dem bösen Dr. Skull die Schuld und entschädigten ihr Publikum reichlich mit guter Stimmung, einem einzigartig unpassenden Auftritt (für ein Ragnarök Festival jedenfalls), ihrem geliebten Grahlsquell und einigen Sprüchen, wie „Die kurze Pause nutze ich zum posen“ und den dazugehörigen Posen selbstverständlich. Die Änderung in der Bandkonstellation fiel auch nicht auf (Drummer-wechsel), maximal positiv.
Obwohl es mit den Grahlsrittern keine unpassendere Band auf dem Festival geben konnte, und trotz des brennenden LKWs auf ihrer Route verbreiteten sie Stimmung wie ein Headliner. Und mal ganz ehrlich, wer nicht mit Verzögerungen gerechnet hat, muss ganz schön blauäugig sein.

Arkona - Masha

Natürlich hätten Arkona locker vorgezogen werden können, aber die Russen bestanden darauf, nicht vor dem falschen Publikum zu spielen. Man nahm es ihnen auch nicht übel. Die um eine Stunde nach hinten verschobene Runningorder führte aber leider zu verkürzten Auftritten. So kann ich mich bei Arkona auch nur an 5 oder 6 Songs erinnern. Die alleine waren es jedoch schon wert, gewartet zu haben. Masha rockte die gesamte Halle. In voller Montur sprang und tanzte sie über die Bühne, gröhlte sich die Seele aus dem Leib und trieb das Publikum an. Der teils miserable Sound fiel kaum auf.
Überraschenderweise kamen sogar Cello und Dudelsack live zum vortragen.
Damit wurde die Show einzigartig abgerundet.

Belphegor

Dann folgten Belphegor. Ich muss gestehen, alles habe ich leider nichtmehr mitbekommen. Es gab ein paar vereinzelte Fotos, um festzustellen: „Wozu zur Hölle hat Helmuth sich mit dem ganzen Blut bespritzt? Es sieht doch keiner“. Denn was eindeutig zu sehen war, war schwarz. Von hinten angestrahlt, und dann solch eine Aufmachung – die war leider umsonst. Hat keiner gesehen, außer einige Fotografen.
Der Schweinekopf am Mikro ist ja Kult. Auch das Aufsetzen der Bondage-Maske bestätigten die Band nur. Der Auftritt war ganz gut, aber auch hier gab es ein paar kleine soundtechnische Aussetzer, wie es live nunmal vorkommt.

Freitag

Tag Nummer 2 begann dann mit einer kleinen Planänderung. Dank ein paar aufmerksamen Mitcampern erfuhren wir noch vor der ersten Band: Die Running Order wurde umgestellt. Jetzt aber mal ehrlich – genau wie die Absage Catamenias, und die Verspätung der Grailknights – es wäre wirklich sinnvoll gewesen, das etwas auffälliger zu verbreiten.

Ingrimm

Nunja, mit Ingrimm startete ich dann in die Konzertreihe. Hier muss ich aber sagen, für jemanden, der In Extremo aufgrund von Einhorns Stimme nicht mag, war das natürlich nicht sonderlich begeisterungswürdig. Denn abgesehen von der Stimme hatten Ingrimm nicht viel mit In Ex gemeinsam. Außer in der ersten Reihe wollte zu so früher Spielzeit aber auch keine wirkliche Stimmung aufkommen. Dabei gab die Band wirklich ihr Bestes. Der Sound war einwandfrei, der Auftritt hätte vor größerem Publikum sicher ein echter Renner werden können.
Das schwere Los eine der ersten Bands zu sein, mussten sie wohl oder übel einfach hinnehmen.

Nachtgeschrei

Etwas besser lief es dann schon bei Nachtgeschrei, eine mir schon vorher als geniale Liveperformer bekannte Band, die ich auf keinen Fall verpassen wollte. Ein wenig mehr füllten sich die Tribünen auch langsam. Wie es im Publikum aussah, möchte ich nicht beschwören müssen.
Die Band selbst machte aber trotz des kleinen Publikums vor sich eine riesige Stimmung. Hotti hüpfte über die Bühne, als hätte er nichtsmehr zu verlieren, und das Publikum ließ sich einfach mitreißen. Natürlich muss man sagen, die Stimme muss  (wie zuvor bei Ingrimm) einfach gefallen, ansonsten hat man nichts von der Band.
Mit diesen Stimmungsmachern startet man gern in den Tag.

The Vision Bleak - Allen B. Konstanz

Nach einer kleinen Pause ging es dann mit The Vision Bleak weiter. Hier muss man wieder mal erwähnen: die unüblichen Bands für ein Pagan-Metal-Event waren diesjahr wirklich zahlreich.
Der Abwechslung kam es jedenfalls zugute, und eben diese mag auch der Grund sein, dass man sich wirklich viele Bands anschauen mochte. The Vision Bleak zogen ein großes Publikum an. Die weiß geschminken Gesichter fielen unter den ganzen Black Metallern ja auch kaum auf.
Die beiden Herren legten sich mit ihrer Band ordentlich ins Zeug, und brachten einen harmonischen aber auch energiegeladenen Auftritt zutage. Spätestens bei „Kutulu!“ tobte die ganze Menge mit. Langsam stabilisierte sich auch der Sound, und der Bass war in den ersten Reihen nichtmehr so störend zu vernehmen. The Vision Bleak waren auf jeden Fall recht sehenswert, und sind auch weiterhin nur zu empfehlen.

Haggard - Asis

Daraufhin folgten Haggard – die wohl größte Pleite des Abends.
Ich muss ja sagen, zu den letzten Auftritten ließ ich mich zwar eher mitschleifen, war aber immer wieder begeistert.
Doch den letzte Liveauftritt – eben jener auf dem Ragnarök- empfand ich als katastrophal.
Auch ohne die Ausfälle der Boxen wäre der Auftritt nicht besser gelaufen. Die Mini-Besetzung von nicht ganz 10 Leuten hinterließ ihre Spuren. Der Klargesang fehlte merkbar, und Asis Versuche diese zu gröhlen führten zu noch mehr Unmut.
Auch war der soprane Auftritt ein Witz. Teils wollte die Sängerin den Mund scheinbar garnicht aufmachen, teils fiel das Mikro aus, und was wirklich arg auffiel, sie stand da, als wäre sie garnicht in der Lage sich zu bewegen. Das ließ die ganze Bühnenpräsenz echt stocksteif wirken.
Musikalisch hatten die Herren und Damen eindeutig mal mehr drauf. Schade drum.

Vreid - Sture

Vreid machten das dann schon wieder wett. Mit 20 Minuten mehr Spielzeit („dank“ Catamenias Ausfall) präsentierten die Norweger zusätzlich noch eine kleine Windirshow, von 4 oder 5 Liedern der ehemaligen Formation. Diese war auch eindeutig nicht zu verachten. Leider hatte der Soundtechniker so einige Probleme eingebaut. Die Front des Publikums spürten und hörten erst einmal nur Bass. Etwas seitlich von den Boxen (im Fotograben hat man ja so ein paar Bewegungsfreiheiten) vernahm ich dann aber auch erstmals die Klänge von I Krig und Eldast, Utan a Gro. Die Halle selbst schien reichlich überfüllt, das Publikum toste und feierte den Headliner. Vreid spornten die Massen mit ihren Songs auch nur so an. Leider war gerade hier zu merken, die Soundqualität war standortabhängig. Zentral imPublikum war die Musik glasklar (soweit man BM „glasklar“ nennen kann) zu hören, weiter vorn ging alles im Wummern des Basses unter. Das besserte sich mit der Zeit minimal.

Ensiferum - Petri

Als ob Vreid nicht genug wären, spielten danach gleich die nächsten Kracher. Ensiferum forderten zwar regelrecht die Poger zur Aktion auf, waren aber aus dem Fotograben wunderbar anzuschauen und anzuhören. Die Stimmung nach Vreid konnte nun nicht unbedingt getoppt, aber definitiv gehalten werden.
Der Gesang ging teil etwas unter, die Techniker gaben aber ihr bestes und holten bis zum Ende hin alles heraus. Auch störte sich kaum noch jemand an diesen Qualitätseinbüßungen.
Die Stimmung war da und wurde von den Wikingern gekonnt übernommen. Da folgte ein Song auf den anderen, ohne große Chance auf Pausen. Auch präsentierte sich die Finnen ganz von ihrer besten Seite: so gering wir möglich bekleidet. Nach den Konzert erwartete man irgendwie noch mehr.
Mir persönlich erschien es eindeutig viel zu kurz.

Zu Obscurity wurde sich dann nochmal aufgerafft. Die Halle war zwar wirklich schon mehr als leer, die Tribünen aber weiterhin gerammelt voll. Vor den Bühnen ging auch noch ordentlich was ab. Es war tierisch schwer sich nachts 1:30 Uhr noch auf den Beinen zu halten, aber die Nackenschmerzen am Samstag morgen machten deutlich, die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Es gab sogar ein Debüt, aus dem im Sommer aufzunehmenden Album wurde ein Song vorgetragen.
„Feldergau“ war wohl der Titel (unbestätigt, es war wirklich spät). Geklungen hat er auf jedenfalls echt genial, bin ja gespannt auf den Rest.

Die Jungs haben das Ragnarök für diesen Tag perfekt beendet.

Samstag

Hatte ich erwähnt, dass wir echt geiles Wetter hatten? Hielt leider nicht bis zum Schluss. Anfangs nieselte es schon Freitag Abend, und auch Samstags, aber das hörte nicht auf, und zum Abend hin goss es dann doch.

Fjoergyn - Stephan L.

Der Samstag startete bandtechnisch auch gleich in die Vollen.
Die Kräfte gut einteilend beginnen wir auch erst am frühen Nachmittag, obwohl hier ja schon 12Uhr die ersten Bands spielten.
Doch Fjoergyn waren einfach Pflicht.Zu meiner großen Überraschung gaben sich die Thüringer diesmal von ihrer besten Seite.
Bisher bekannt als recht schlechter Liver-Performer (durfte ich auch schon miterleben), überrumpelten einen diesmal der stimmige Gesang, die gut abgemischten Instrumente, einfach alles. Das einzige Manko war der dauernde Ausfall einer der Boxen. Aber hier waren die Techniker schnell am Werk und kletterten während des Auftrittes direkt auf die Bühne.
Begonnen wurde das Konzert übrigens direkt mit dem Publikumsliebling „Katharsis“.
Es ist sicher schwer bei Fjoergyn von einer schlechten Setlist zu reden, aber diese war echt grandios. Die erste Zugabe, die ich auf dem diesjährigen Ragnarök mitbekam hieß dann auch noch „Ernte im Herbst“. Fjoergyn haben sich echt Mühe gegeben, und dafür auch ein fettes Lob verdient.
Achja, immer wieder interessant ist auch der abweichende Gesangspart live von den Originalen auf Scheibe.
Fjoergyn-Fans fiel sicher auf, dass hier häufig komplett abgewichen wurde, was aber definitiv nicht schlecht klang. Das bringt einem auch eine Menge Abwechslung, so dass man die Band eigentlich gern wieder live erleben möchte. Nur bitte dann auch die Qualität weiter bei behalten.

Direkt darauf folgte die dritte Überraschungen des Festivals für mich.  Für mich bisher weitgehend unbekannt, legten Agathodaimon jedoch einen genialen Auftritt hin. Die Mischung aus Black und Death Metal hat wirklich etwas für sich, kann ich nur mal empfehlen. Einen Vergleich mit der Scheibe kann ich nun nicht anstellen, aber als Live-Band sind die 6 Jungs aus Mainz eindeutig nicht zu verachten.

Riger

Nach soviel guter Stimmung und Überraschung muss aber auch irgendwann mal eine Pleite folgen. Und die haben wir in Riger gefunden. Die Band war eine derjenigen, auf die ich mich wirklich riesig gefreut habe.
Anfangs dacht ich es läge an der Müdigkeite, aber als dann auch noch Textpassagen voll vertauscht und falsch gesungen wurden, fiel es wirklich auf: das war sicher nicht Ingos Tag, oder Qurittes, oder Nicolas.
Naja, wenn man im Nachhinein hört, dass zwei sich in einer Prügelei verletzt haben, der eine eigentlich noch garnicht aus der Ausnüchterungszelle sollte und die Dame auch noch umkippte nach dem Auftritt, versteht man das schon.
Und dafür war die Show sogar noch recht gut! Aber nein, es war wirlich schlecht. Immerhin gaben sie sich Mühe noch Spaß zu haben auf der Bühne. Soweit ich mich erinnern kann, war es eigentlich eine richtig gute Songauswahl, die jedoch nicht über die ganzen Patzer wie die die falschen Töne oder Tempo verwechseln hinweg tröstete. Man muss sagen, das war echt schade.

Helrunar

Helrunar übrtrumpften das mit Leichtigkeit. Die Herren rockten die Halle und machten Stimmung, die bis zu den Sitzen reichte. Von dort war übrigens auch schön zu beobachten, wie vorn die Haaren kreisten. Ein echt genialer Anblick. Eine kleine Überraschung war dann wohl auch die Ansage von „Bis die Seele gefriert“, ein selten live gespielter Titel. Spätetsens hier merkte man auch, der Sound war nach Fjoergyns Boxenausfall perfekt ausbalanciert worden. Bis in die hintersten Reihen hörte man die Musik in selber Qualität. Schade, dass das 2 Tage gedauert hat, aber für den Auftritt Helrunars hat es echt eine Menge gebracht.
Auch die Black Metaller aus NRW präsentierten uns einen Debüt-Titel aus dem kommenden Album. Noch so ein Leckerbissen, der einen gespannt auf die nächste Scheibe warten lässt.Mit „Älter als das Kreuz“ verabschiedeten sich Helrunar aber leider schon nach 7 Songs.

Equilibrium - Robse

Endlich konnte man sich die Bands von überall bei gleich gutem Sound anhören, und das kam Equilibrium echt zugute.
Auf den neuen Sänger war ich dann ja auch gespannt. Robse von Vrankenvorde unterstützt die Bayern neuerdings mit seinem Gesang. Etwas unsicher wirkte er anfangs auch, fügte sich aber schnell, überrumpelte dann noch viele aus dem Publikum mit Ansagen wie „aus unsrem Album“. Diese Aussage war aus dem Mund des neuen Sängers noch etwas befremdlich.
Aber an sich war es eine gute Wahl, denn trotz meiner anfänglichen Skepsis klang das richtig gut. Als Robse dann von „unserem neuen Album“ sprach, war nichtnur die Befremdlichkeit weg, sondern auch die Neugier auf das neue Stück geweckt. Wie wird das klingen? Wurde sich an den neuen Sänger angepasst? Gut muss es ja sein, es ist schließlich von Equilibrium, und so war es dann auch. Leider ging auch dieser Auftritt so schnell von Statten, dass man sich die Zeit zurückwünschte.

Dann flaute die Konzertreihe aber auch langsam ab. Zu Sarke blieben noch eine Menge Leute in der Halle, und das sicher auch zu Recht.
Die Norweger lieferten eine geniale Show ab, am Sound war nun auch nichtsmehr zu bemängeln, und die Musik griff einfach über. Was man eben erwartet, von einer Band um Darkthrone-Sänger Nocturno Culto.

Über Gorgoroth mag ich garnicht so wirklich berichten.
Die Halle leerte sich langsam. Ich persönlich hab den Auftritt freiwillig draußen im Regen verbracht.
Natürlich muss man hier dazu sagen, dass ich sowieso kein Fan dieser Band bin, aber selbst dann versucht man ja immernoch, dem ganzen etwas abzugewinnen. Die wirklich Hartgesottenen hatten vor der Bühne auch ihren Spaß, und ich fand nebenbei heraus, egal wohin man flüchtet, das gesammte Gebäude ist überall gleich laut beschallt.

Kromlek - Alphavarg

Wieso ich überhaupt noch geblieben bin? Für Kromlek!
Die haben mich dann auch definitiv nicht enttäuscht. Anfänglich mit dem Ziel, nur für die Fotos nochmal aufzustehen und nach vorn zu wandern, blieb ich dann doch das ganze Konzert dort. Wie mir schon vorher bekannt, machen Kromlek immer wieder Laune und gute Musik.
Auch hier ein „Verdammt“ an die leeren Akkus meiner Kamera, denn die Bühnenaufteilung der Bandmitglieder rief in mir immer wieder den Wunsch hervor, es auf Bild zu bannen. Aber die Musik war wirklich grandios. Trotz der wirklich leer werdenden Halle machte die Band immernoch Stimmung, brachte einen zum Haare schütteln und beeindruckte einfach nur.
Ein gelungener Abschluss, und eine wunderbare Abrundung des ganzen mit guten Bands vollgepackten Tages.
Somit endete das 7. Ragnarök in der Ostbayernhalle.

Aber fürs nächstes Jahr die Bitte: Bucht ein bisschen mehr Sonne. Nun mal im Ernst, die Verschiebung des Termins von Anfang März auf Anfang Mai war schon sehr gut durchdacht. Zumal der 1. Mai natürlich auch die braune Masse weitestgehend fernhielt, was übrigens wirklich mal sehr schön mit zu erleben war.

Das Mittelaltercamp und deren Auftritte sollten auch noch Erwähnung finden. Wie schon im Vorjahr war auch diesmal das Lager der Wikinger anzutreffen, und Schaukämpfe zu beobachten. Schön wärs natürlich, hätte man erfahren, wann und wo gekämpft wird, so stolperte ich da nur einmal fast mit rein. Aber die dürfen nächstes Jahr auch gern wieder kommen.

feAtuRe

Fazit: Super Billing, günstige Tickets, einwandfreies Gelände, nur 10 – 20 Minuten Umbaupause.
Die Sicherheitsfirma kann man der Organisation nun nicht auf Ewig ankreiden, daher ganz einfach: Bitte nicht wieder DIE anheuern!
Der Sound hätte vorher gründlicher überprüft und eingestellt werden können, dies minderte die Stimmung teilweise. Ausfällen und gravierenden Änderungen im Line-Up wurde grandios entgegengetreten. Unorganisiert waren aber deren Veröffentlichungen und die Ausschilderungen, aber auch das sind nur Kleinigkeiten, die einem so genialen Saisonstart eigentlich kaum etwas anhaben konnten.
Ein dickes Lob an Ivo und die ganze Organisation, für ein (fast) reibungsloses Ragnarök 7!

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