Filmrezension: Carrie (2013)

CarrieDas Kinojahr 2013 neigt sich langsam dem Ende zu. Für Horrorfans war es sicherlich kein schlechtes Jahr, durften sie sich doch an Genre-Perlen wie Alexandre Ajas „Maniac“, der Evil Dead-Neuauflage und dem Kassenschlager „The Conjuring“ erfreuen. Kurz vor Weihnachten kommt mit „Carrie“ ein weiteres Horror-Highlight in die Kinos, das für einen gebührenden Jahresabschluss des Horrorkinos 2013 sorgt.

Horrorfans dürfte die Geschichte um die Telekinese begabte Außenseiterin Carrie White bereits aus der ersten Kinofassung „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ aus dem Jahre 1976 bekannt sein. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King handelt der Film von einem jungen Mädchen, das unter ihrer fanatisch religiösen Mutter und den Drangsalierungen ihrer Mitschüler leidet. Nach und nach entdeckt Carrie ihre telekinetischen Fähigkeiten und übt auf dem Schulball schließlich blutige Rache an ihren Peinigern…

Die Regisseurin Kimberly Peirce orientiert sich an Brian de Palmas filmischer Vorlage und bereitet Carries Geschichte für die gegenwärtige Generation von Kinogängern neu auf. Dass mit dem digitalen Zeitalter auch das Mobbing auf eine neue Ebene gehoben wird, zeigt sie eindrücklich in den Mitschülerinnen, die die hysterische Carrie bei ihrer ersten Periode in der Dusche mit dem Smartphone filmen, um das demütigende Video dann auf YouTube zu teilen. Jung-Schauspielerin Chloë Grace Moretz, bekannt durch ihre Rolle als knallhartes Hit Girl in der Comicverfilmung „Kick Ass“, beeindruckt in ihrer eigenen Interpretation der verletzlichen Außenseiterin Carrie. Julianne Moore in der Rolle ihrer Mutter beweist Mut zur Hässlichkeit und spielt die religiöse Fanatikerin überzeugend. Herauszuheben ist zudem die schauspielerische Leistung von Portia Doubleday, die als Anführerin der ‚Mean Girls‘ einen Charakter erschafft, den der Zuschauer abgrundtief hassen kann und die Vorfreude auf das blutige Finale mit der vielfach zitierten Schweineblut-Szene schürt.

Für Horrorfans ist „Carrie“ ein letzter Pflichtbesuch im Kino vor dem besinnlichen Weihnachtsfest und auch für den durchschnittlichen Filmgucker durchaus geeignet, denn statt knackenden Dielen, dunklen Korridoren und Co findet der Horror hier auf einer psychologischen Ebene statt. Mit Peirce‘ Verfilmung ist Carries Geschichte in der Gegenwart angekommen und obwohl das Remake sich nur in einer handvoll Punkten vom Original unterscheidet lohnt sich der Kinobesuch, besonders für Chloë Grace Moretz‘ schauspielerische Leistung und Carries Rache, die im CGI-Zeitalter natürlich um einiges effektvoller wirkt als in der Erstauflage von 1976.

Carrie startet am 05. Dezember 2013 in den deutschen Kinos!

About nattfoedd

Ich heiße Johanna, bin einundzwanzig Jahre alt und studiere Medien und Kunst in Braunschweig. Meine Wohnung habe ich mit Filmplakaten tapeziert, meine DVD-Sammlung platzt aus allen Nähten und ich besitze mehr Bandshirts als andere Mädchen Unterwäsche. In meiner Freizeit arbeite ich als Videothekarin oder schreibe Texte für Dark News.

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