Finsterforst

Finsterforst – Mach Dich Frei

Für mich als (Fast-)Schwarzwälderin ist das neue Album MACH DICH FREI der Pagan-Metal-Band Finsterforst natürlich ein Muss!!!

Aber sind sie wirklich noch eine Pagan-Metal-Band, sie selbst bezeichnen ihren Stil auf ihrer Facebook-Seite als Black Forest Metal.
Thema dieses Albums ist auch nicht Pagan-typisch, nordische, alte Mythologien, sondern Kritik an der Jetzt-Zeit mit ihren eingefahrenen Strukturen und Hierarchien. Ziel ist in Freiheit zurück zur Natur. Was natürlich im überaus schönen Schwarzwald sehr erstrebenswert ist. Finsterforst ist ein Synonym für Schwarzwald, der Heimat der Band.

Finsterforst Cover

Auch bei diesem neuen Album bleibt Finsterforst sich seiner Tradition treu: Ausser den „normalen“ Metal-Instrumenten, sind hier wieder das Akkordeon, aber auch Bläser, akustische Gitarre und Flöten zu hören. Der Gesang ist verständlich und ausschliesslich auf deutsch (nicht badisch), die Back-Vocals clean. Die Songs wie gehabt, lang bis sehr lang. Ausnahmen von dieser Regel sind die rein instrumentalen Abfahrt und Im Auge des Sturms.

Zu Beginn das ruhige Abfahrt, dann wird es deutlich schneller mit Schicksals End.

Mein Favorit auf diesem Album: Zeit für Hass ist dann teilweise mit stakkato-förmigen, beschwörendem Gesang, unterstützt von dominierenden Drums und Bläsern.

Das vierte, rein instrumentale Stück Im Auge des Sturms ist ruhig, wie das Auge eines Tornados. Dieser Song bietet eine kurze Erholung bevor der Sturm mit aller Gewalt wieder losbricht.

Und das ist der Namensgeber des Albums Mach dich frei. Vorab wurde hierzu ein Video veröffentlicht: Ein Büro-Angestellter wird zuerst von seinem Vorgesetzten gedemütigt. Aber er befreit sich von den Ketten der Abhängigkeit und findet sein Glück im Schwarzwald.

Der siebte Song Die Reise zum… ist rein instrumental, flötenbetont. Mit dem letzten Song des Albums ist man am Ende der Reise, im Finsterforst, angekommen. Beim Anfang fühle ich mich allerdings in einem Western-Film hineinversetzt, das ändert sich aber schnell. Und dann immer wieder Melodien, von denen man meint, sie schon irgendwann mal gehört zu haben… Das ganze Hymnenhaft, mitsingtauglich und sehr lang mit 23:55 min.

Fazit: Ich muss zugeben, beim ersten Hören fand ich MACH DICH FREI nicht so gut wie das Vorgängeralbum Rastlos.
Auch an das Video zu Mach Dich Frei habe ich mich gewöhnen müssen, das hat mir beim ersten Anschauen überhaupt nicht gefallen. Finsterforst präsentieren sich hier nicht in dem üblichen „Metal-Outfit“, sondern in weissem Hemd. Das ist allerdings schmutzig, wie der Rest.
Ich habe irgendwie erwartet, dass dieses neue Album quasi die Fortsetzung zu Rastlos wird, ist es aber nicht.

Inzwischen finde ich das MACH DICH FREI besser ist als Rastlos, welches bis jetzt zu meinen Top10-Alben gehörte. Finsterforst hat sich deutlich weiter entwickelt. Dieses Album ist nicht gefällig, die Texte sind böse/kritisch, die Musik ist sehr, sehr abwechslungsreich. Auf dieser CD gibt es immer wieder etwas neues zu entdecken.

Klare Kaufempfehlung, und das nicht nur für Fans von Finsterforst.

Am 31.01.2014 findet übrigens das „10 Jahre Finsterforst und MACH DICH FREI Konzert“ in Freiburg/Mensabar statt.

Mach dich frei

Veröffentlicht wird MACH DICH FREI am 23.01.2015.

1. Abfahrt
2. Schicksals End‘
3. Zeit für Hass
4. Im Auge des Sturms
5. Mach Dich Frei!
6. Mann gegen Mensch
7. Reise zum…
8. Finsterforst

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