Forest of shadows - Six waves of woe

Forest of Shadows – Six waves of woe (Review und Kritik)

Forest of shadows - Six waves of woe
Forest of shadows - Six waves of woe

Forest of Shadows – Six waves of woe (Review und Kritik)

Nach vier Jahren Funkstille seit dem letzten Album „Departure“ und dem mehr als gelungenen Coverbeitrag „Rainroom“ auf der Katatonia-Tribute CD „December songs“ hat Forest of shadows Mastermind Niclas Frohagen den von mir lange erwarteten Nachfolger „Six waves of woe“ über Firebox veröffentlicht. Und was soll man sagen? Die Wartezeit hat sich mehr als gelohnt.

Hatte „Departure“ noch so diverse Längen, was Songaufbau und Abwechslung betraf, gelingt es dem Schweden mit „Six waves of woe“ genau diese Fehler auszumerzen und ein durchwegs spannendes und vor allem ein bis aufs Äußerste melancholisches Klangwerk zu erschaffen, wie es nur selten in dieser Intensität gelingt. So bewegen sich die sechs Songs zwischen der erschütternden Traurigkeit Antimatters und einer Wehmut, welche ich bisher nur im Black Metal erfahren durfte.

Submission“ beginnt mit ruhigen Percussions und einer träumerischen Gitarrenmelodie, um mit Einsetzen des Schlagzeuges und des schrammelig verzerrten Basses die Wiege für Herrn Frohagens zerbrechlich wirkenden aber dennoch wunderbar klaren Gesang zu betten. Die Melodie zu Beginn fliesst durch den Song und verändert sich immer weiter, bis zu ihrem absoluten Höhepunkt an Intensität, bei der man am liebsten vor Freude über diese atemberaubenden Klänge hemmungslos in Tränen ausbrechen möchte.

Hiermit ist dann auch die Weiche gestellt für „Selfdestructive„, welches dort weiter macht, wo der Opener aufhörte. Der Aufbau ist ähnlich, erst ruhige perkussive Töne, um dann mit den ersten Growls des Albums den Hörer immer tiefer in seinen Bann zu ziehen. Und auch hier dominiert eine durch Keyboards unterstützte wiederum herrlich wehmütige Melodie den Achtminüter und ebenso wird der Spannungsbogen wieder komplett ausgereizt, um das Lied so ruhig wie es begann enden zu lassen.

Nahtlos schließt „Detached“ an, diesmal weniger auf einen Höhepunkt ausgerichtet, sondern immer im Stimmungswechsel zwischen Ruhe und Sturm der Gefühle. Etwas weniger eingängig, wie die voranggegangenen Songs, doch nicht minder begeisternd, schafft man es doch hier Katatonia einfließen zu lassen ohne abzukupfern.

Photographer: Susanna Wanander Frohagen
Photographin: Susanna Wanander Frohagen

Moments of solitude“ geht gleich in die Vollen und legt mit treibendem Drumming und kräftigen Growls einen weiteren Höhepunkt des Album vor. Die ruhigen Passagen erinnern bisweilen an Swallow the sun, was man durchaus als großes Kompliment verstehen darf. Gegen Ende wird das Stück immer ruhiger, die Einsamkeit nimmt einen immer mehr gefangen und kein Ausweg scheint in Sicht bis zum Schluss nur noch leise Töne dem Leben des Stückes ein Ende setzen.

Das kürzeste Stück „Pernicious“ ist vielleicht das schwächste Stücke des Albums, könnte es doch auch auf einem aktuelleren Album von Katatonia stehen. Hier merkt man dem cleanen Gesang Niclas Frohagens langsam seine Grenzen an. Es fehlt einfach der Ausdruck und die Kraft in seiner Stimme, wie es ein Jonas Renkse mit Bravour zu erfüllen vermag. Man hat auch langsam das Gefühl dem Album geht etwas die Luft aus, auch wenn man mit „Deprived“ noch einmal ein richtig gutes Stück bieten kann, welches wieder elegant zwischen ruhiger Schönheit und harter Eleganz pendelt und das Album mit Percussions zu seinem Ende zu führt.

Der Kreis schließt sich und man ist wieder an der selben Stelle, wie zu Beginn und man versucht von Neuem sich mit den „Six waves of woe“ in tiefste Melancholie entführen zu lassen.

Iskharian

Fazit:

Ein wunderbares Album voller mitreißender Melodien, perfekt in Szene gesetzt durch Ton und Verpackung. Wer mit den im Review genannten Bands etwas anfangen kann, sollte auf jeden Fall mehr als nur ein Ohr riskieren und sich das Album zulegen. Für eine höhere Bewertung reicht es aber (noch) nicht, da das Album gegen Ende doch nicht mehr ganz die hohe Qualität der ersten beiden Tracks halten kann.



Trackliste:

  1. Submission
  2. Selfdestructive
  3. Detached
  4. Moments in solitude
  5. Pernicious
  6. Deprived
( 8 / 10 )
( 8 / 10 )

Anspieltipps:

– Submission

– Selfdestructive

– Moments of solitude

Erscheinungstermin:

bereits erschienen

www.forestofshadows.com/

www.myspace.com/forestofshadows

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