Das EBM-Projekt Framework aus Rostock dürfte dem einen oder anderen noch ein Begriff sein, als sie im Jahre 2002 ihr Debütalbum „Reflections“ produzierten und damit als aufsteigende Band gehandelt wurde. Nach einer ersten, erfolgreichen Tour entschied die Gruppe eine kreative Pause ein zu legen, hinzu kam dass es Probleme mit dem Line-Up der Band gab weswegen die Entscheidung getroffen wurde das Projekt bis auf Weiteres auf Eis zu legen. Nun haben die Herren Daniel Konrad und Andres Lehmann beschlossen das Projekt wieder zu erwecken und ein neues Album mit dem Titel „Untold Stories“ zu produzieren, welches im Dezember 2013 erschien. Höchste Zeit also die beiden mit Fragen zu löchern!
Hallo Andreas, wie geht’s euch im Augenblick nach dem Release von „Untold Stories“?
Andreas: Uns geht es prima. Wir sind froh, dass wir nach 2 Jahren harter Arbeit das entstandene Album mit der Öffentlichkeit teilen können, und warten gespannt auf die ersten Reaktionen.
Was hat euch bewogen nach 11 Jahren Stille Framework wiederzubeleben?
Andreas: Mir persönlich war immer bewusst das dieses Projekt nicht abgeschlossen ist. Dafür war die Unzufriedenheit mit der Qualität des ersten Albums viel zu gross. Wir wussten, dass wir mit den enstprechenden technischen Möglichkeiten in der Lage sind, eine viel bessere Produktionsqualität zu erreichen. Der Drang etwas neues und besseres zu machen war immer vorhanden. Das dieser Prozess am Ende 11 Jahre gedauert hat, hatte verschiedene Gründe. Als Daniel mir Ende 2011 einfach mal ein Stück Musik mit der Bitte um eine Meinung schickte, war ich so davon angetan das ich spontan Vocals dazu aufnahm. Mir war klar das dies einfach ein Framework Stück sein musste, es fühlte sich so an.
War es nach all der Zeit dazwischen etwas komisch mit Framework wieder durchzustarten oder fühlt es sich eher vertraut an?
Daniel: Für mich war es eine völlig neue Erfahrung, da Sigmund ja die Band verlassen hat. Musikalisch konnte ich mich also austoben, und konnte das ohne Druck machen weil die Idee ein neues Framework Album zu machen erst später kam. Das bedeutete aber auch eine neue Arbeitsweise, was es wiederum sehr spannend machte.
Andreas: Wir sind nicht mit Ziel gestartet, dass daraus ein neues Album werden muss. Wir haben uns einfach Zeit gelassen und uns treiben lassen. Das war am Ende auch die richtige Entscheidung. Völlig ohne Druck zu arbeiten hat uns einfach dazu inspiriert, Dinge auszuprobieren und eingefahrene Gleise zu verlassen.
Du hast ja in diesen 11 jahren bei Sleepwalk mitgemischt. Ist dieses Projekt jetzt zugunsten von Framework auf Eis gelegt?
Andreas: Nein, Framework und Sleepwalk sind zwei völlig eigenständige Projekte und existieren gleichberechtigt nebeneinander. Da diese Projekte auch musikalisch einiges trennt, geniesse ich es unterschiedliche „Spielwiesen“ zu haben und mich entsprechend austoben zu können. Ich brauche diese Abwechslung, um einfach frische Ideen zu sammeln, die ich dann auch wieder gewinnbringend verarbeiten kann.
Was hat euch in der Schaffensphase bewegt und wie hat sich das den Weg auf „Untold Stories“ gebahnt? Verfolgt ihr ein Konzept?
Andreas: In der Schaffensphase gab es natürlich einiges das uns bewegt hat. Sicherlich ist davon auch etwas in die Texte eingeflossen. Einen roten Faden oder ein Konzept gibt es auf „Untold Stories“ jedoch nicht.
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Habt ihr Ziele und Vorsätze für das Jahr 2014 und wenn ja welche?
Daniel: Wir haben angefangen neue Songs für Framework zu schreiben, und diese Arbeit soll 2014 intensiviert werden. Wir sind neugierig wie sich das entwickelt, und hoffen das wir „Unold Stories“ auch Live auf die Bühne bringen können.
„Untold Stories“ hat mir gut gefallen. Zwar spürt man einen gewissen Einfluss von [:SITD:] auf der Platte aber ihr habt dennoch ein großes Maß an Eigenständigkeit. Wo liegen noch eure Einflüsse?
Daniel: Musikalisch habe ich meine Wurzeln im Dark Electro / EBM Sound der 90´er Jahre, diese sind sicher auch noch präsent und spiegeln sich im Sound wieder. Ich höre aber auch viel IDM, Electronica, Industrial und Ambient was sich in der Musik auch niederschlägt. Einflüsse gibt es daher jede Menge. Im Grunde lasse ich mich aber immer vom Sound inspirieren an dem ich gerade schraube.
Andreas: Das ist bei mir ähnlich breit gefächert. Die Wurzeln liegen einerseits im Dark Electro/EBM Sound der 90´er, andererseits aber auch im Punk und Gothic Bereich. Aktuell gefallen mir viele Spielarten der elektronischen Musiklandschaft, das reicht von IDM über Industrial bishin zu Ambient.
Kannst du uns etwas über die Samples auf „Untold Stories“ erzählen? Schön morbide fand ich das Sample im Song „Sinners“.
Daniel: Ich liebe Horrorfilme, Giallo´s und True Crime und häufig finde ich hier auch meine Inspiration, die mir dann im Track ein gewisses Grundfeeling gibt. Bei Sinners z.B stammt das Eingangssample aus einem Interview mit dem Serienmörder Edmund Emil Kemper. Desweiteren sind z.B Samples von Tommy Lynn Sells oder Ted Bundy auf Untold Stories zu hören.
Wird man euch in Zukunft auch auf Tour erleben können?
Andreas: Das hoffen wir natürlich. Jeder Veranstalter der Interesse hat uns zu buchen, kann uns gerne über unsere Facebook Seite kontaktieren.
Welche Worte möchtest du zum Schluss noch mit uns teilen?
Andreas: Wir hoffen, dass ihr beim Hören von „Untold Stories“ genauso viel Freude habt wie wir beim Schreiben des Albums und das wir uns demnächst in der einen oder anderen Stadt bei einem Konzert begegnen.
Das Album „Untold Stories“ gibt’s hier:
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