In der heutigen Zeit ist es nichts Neues mehr wenn man von einer Band hört, die sich zwischen den Genre Black Metal, Folk und Pagan bewegt. In diversen Veröffentlichungen zeigen etliche Bands ihre Leidenschaft zum Pagan und der Black Metal-Musik. Doch nur die wenigsten können sich hier aus der breiten Masse herauskristallisieren und wie Borknagar, Falkenbach und andere mit überdurchschnittlicher Qualität und Atmosphäre glänzen.
Die Band Galar versucht es ebenfalls mit ihrem neuen Titel „Til Alle Heimsens Endar“ und möchte sich in die Reihen der großen Vorbilder einordnen. Ob es Ihnen gelingt ist eine andere Frage, worauf wir hier versuchen wollen eine Antwort zu geben.
Aufgrund der Massen an Neuerscheinungen, mittelklassigen Bands und vielen Enttäuschungen waren bei mir nicht gerade große Hoffnungen auf ein neues Meisterwerk vorhanden. Die letzte Band aus diesem Gebiet, die überzeugen konnte, war Mistur mit ihrem klasse Werk „Attende“ das vollends überzeugen konnte.
Umso angenehmer war ich überrascht als mich beim Intro „Forspill“ eine angenehme Atmosphäre packen konnte, die sich im direkt übergreifenden Meisterwerk „Van“ vollends ausgebreitet hat. Bombastische und nahezu orchestralische Musik mit wunderbaren Gitarren-Riffs, einer atemberaubenden Atmosphäre und wechselndem Gesang von aggressiven Black Metal Vocals bis hin zu klarem Orchestralen-Gesängen konnten hier auf ganzer Linie überzeugen.
Auch im weiteren Verlauf des Albums lässt die Qualität nicht nach. Wo es etwas weniger atmosphärisch zugeht und die Parallelen zu Borknagar weniger werden, fallen immer mehr Parallelen zu Mistur auf. Dabei vergisst die Band aber niemals ihren eigenen Stil, denn geklaut wirkt hier nichts. Während die Songs „Paa frossen mark“ und „Gramr“ mehr in die Richtung Black Metal abdriften, ohne dabei den Pagan-Stil zu verlieren, hat man zur Mitte des Longplayers mit „Det graa riket“ ein wunderschönes Akkustik-Stück mit einer intensiven Atmosphäre geschaffen. Wie kinofilmtaugliche Musik, die eine wunderschöne Landschaft einleitet, endet der nach über 4 Minuten anhaltende Songs um dann mit „Ingen siger vart vunnin“ kompromisslos weiterzuknüppeln. Eine Spur aggressiver und mehr Black Metal ähnlichem Gesang wird hier ordentlich zur Sache gegangen.
Als den zweiten Höhepunkt der Platte kristallisiert sich „Til alle heimsens endar“ heraus. Zwischen knüppelnden und ruhigen atmosphärischen Phasen wird der Hörer von einer Emotion zur anderen gerissen. Aggressive Black Metal Vocals gefolgt und begleitet von orchestralischem Klargesang, sowie reißenden Gitarren-Riffs, gepaart mit Double-Bass, knüppeln den Hörer aus der friedlichen Welt um kurz vor Schluss einen weitere Part mit Violinen und anderen Instrumenten einzuleiten. Der Übergang von dem letzten wirklichen Song zum Outro „Etterspill“ ist fließend und leicht zu überhören. Dafür endet das letzte Outro mit einer wunderbaren Klangkulisse aus Violinen und anderen Streichinstrumenten und gibt dem Album einen würdig atmosphärischen Abschluss.
Somit konnte eine weitere Band aus dem Bereich Pagan bis Black Metal überzeugen. Mit „Til Alle Heimsens Endar“ haben sich die Norweger selbst übertroffen und man kann sie großzügig mit Größen wie Borknagar, Mistur, Vintersorg und Falkenbach vergleichen.
Fazit: Wo zu Anfangs meine Skepsis von Bands aus dieser Richtung sehr groß war, da wurde ich umso mehr davon überzeugt was diese Band auf dem Kasten hat. Wo Borknagar und Mistur meine Liste der meist gehörten Pagan-/Black Metal Bands bei Last.fm anführen, wird sicherlich auch bald Galar mit einer großen Anzahl an gehörten Tracks zu finden sein. Ein musikalischer Bombast aus orchestralischer Musik, gelegentlichen Streichorchestern, knallharten Gitarrenriffs, Drums und Gesang sowie einer atemberaubenden Atmosphäre haben mich hier auf ganzer Linie überzeugt. Eine hohe Wertung von 8,5 Punkten ist hier das Mindeste.
Tracklist von Til Alle Heimsens Endar:
- Forspill (1:50)
- Van (6:46)
- Pas frossen mark (5:06)
- Gramr (9:16)
- Det graa riket (4:36)
- Ingen siger vart vunnin (5:52)
- Til alle heimsens endar (6:49)
- Etterspill (2:14)
Gesamtspielzeit: 42:29 Minuten
Veröffentlichung:
bereits erschienen
Anspieltipps:
– Van
– Til alle heimsens endar