Glorior Belli - Meet Us At The Southern Sign

Glorior Belli – Meet Us At The Southern Sign (Review und Kritik)

Glorior Belli - Meet Us At The Southern Sign
Glorior Belli - Meet Us At The Southern Sign

Frankreich wird Black Metal Land. Zumindest fällt mir keine Metal Richtung ein, die im Land der Feinschmecker so stark und vor allem exzellent vertreten ist, wie das allerheiligste Schwarzmetall. Nach Deathspell Omega im orthodoxen Sektor, Nocturnal Depression im Suicide/Depressive Black Metal und Blut aus Nord im Bereich des heidnisch angehauchten (zumindest mit dem letzten Album wieder) Metals, legen nun Glorior Belli ein Album vor, welches schwedischen Bands wie Watain und den göttlichen Funeral Mist nicht nur nacheifert, sondern eigene dunkle Aspekte setzen kann.

Infestvvs
Infestvvs

Und der Black Metal Glorior Bellis ist nicht nur verdammt gut gespielt, sondern auch noch unglaublich cool, denn die Franzosen verbinden auf eindrucksvolle Weise Elemente des Southern Desert Rocks mit schwedisch geprägtem melodischen Black Metal. Schon der Opener „Once in a blood red moon“ groovt staubig aus den Boxen und präsentiert sich leicht psychedelisch. Dass man aber auch anders kann beweist „The forbidden words„, welches schnell geknüppelt beim Riffing an alte Glanztaten Mayhems erinnert. Die saubere und transparente Produktion gibt dem Album die nötige Power, hätte vielleicht noch etwas mehr Druck vor allem bei den Drums vertragen können, doch in Zeiten, in denen man von Schlafzimmer-Geschorbel nur so überschüttet wird, ist mir eine angenehm saubere und dennoch organische Produktion oftmals wesentlich lieber. Und gerade in den melodischen Gitarrenpassagen, wie beim Instrumental „Swamp that shame“ wirkt diese wahre Wunder.

Die ersten Stücke reißen extrem mit und ziehen in einen  Sog aus Schweiß treibender lavaartiger Langsamkeit und treibender Blast-Rhythmen. Gerade der Schluss von „There is but one light“ setzt sich so dermaßen im Ohr fest und die wahnsinnigen Gitarrenmelodien lassen einen dieses unglaublich erhabene Gefühl erleben, welches man nur selten in der Form mitbekommen darf.

Alastor
Alastor

Das kurze Instrumental „My true essence“ leitet stimmungsvoll auf den absoluten Hit des Albums über. So ist „In every grief-stricken blues“ ein psychedelisch schwarzes Meisterwerk, bei dem Infestvvs zeigen kann, dass er nicht nur eine der eindrucksvollsten Krächz-Stimmen im Black Metal besitzt, sondern auch clean zu überzeugen weiß. Der Wiedererkennungswert des Gesanges ist jedenfalls sehr hoch, kommt in Sachen Intensität zwar nicht ganz an Arioch von Funeral Mist ran, ist aber sehr eigenständig und vor allem passend zur tollen Atmosphäre von „Meet us at the southern sign„.

Leider ist nach „In every grief-stricken blues“ aber ein musikalischer Durchhänger zu beobachten. „Nox illuminatio mea“ und auch „The blazing darkness“ überzeugen nicht mehr ganz so sehr, wie alle sechs Stücke davor und sind leider nicht ganz so überraschend und aufbauend arrangiert. „Fires of the sitra ahra“ ist schließlich wieder ein Instrumental, welches aber auch nicht so sehr mitreißen mag und das sperrige Titelstück zum Schluß mag bei seiner über sieben minütigen Länge nur ansatzweise die Coolness der ersten Stücke erreichen. Ziemlich schade, denn der Auftakt ließ darauf schließen, dass Glorior belli durchgehend auf höchstem Niveau ansetzen. Klar, die Stücke zum Schluß sind nicht schlecht, aber kommen einfach nicht an die sehr hoch gelegt Hürde der ersten Album Hälfte heran.


iskharian3Fazit:

Die Verbindung aus Southern Rock und Black Metal macht unheimlich Spaß. Die erste Hälfte des Albums bereitet einem ein fast schon perverses Vergnügen, doch leider geht Glorior Belli zum Ende hin etwas die Luft aus. Nichtsdestotrotz ist „Meet us at the southern sign“ ein mehr als gelungenes Album, welches mich vor allem durch seine Atmosphäre zu begeistern weiß. Und „In every grief-stricken blues“ hat unglaublich Hit-Charakter.


Trackliste:

  1. Once in a blood red moon
  2. The forbidden words
  3. Swamp that shame
  4. There is but one light
  5. My true essence
  6. In every grief-stricken blues
  7. Nox illumination mea
  8. The blazing darkness (of luciferian skies)
  9. Fivefold thought
  10. Fires of the sitra ahra
  11. Meet us at the southern sign

( 8 / 10 )
( 8 / 10 )

Anspieltipps:

The forbidden words, In every grief-stricken blues, There is but one light

Erscheinungstermin:

02. Juni 2009

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