Graupel - Am Pranger....
Graupel - Am Pranger....

Graupel – Am Pranger… (Review und Kritik)

Graupel - Am Pranger....
Graupel - Am Pranger....

Dass das lang angekündigte zweite Vollalbum „Am Pranger…“ der Aachener Black Metaller Graupel übehaupt noch mal erscheint, schien in den letzten Jahren immer unwarscheinlicher. „Auf alten Wegen…“ erblickte bereits 2005 das Licht der Welt und außer der Split mit den befreundeten Überfliegern Endstille nur ein Jahr später blieb es Still um die aus Verdunkeln und Nagelfar Mitgliedern bestehende Band. Nachdem Zingultus sich dann auch noch Endstille anschloss um den ehemaligen Sänger Iblis zu ersetzen, hatten Zweifler wohl noch einen Grund mehr Graupel abzuschreiben – kündigte doch auch diese Band just ein neues Album an. Aber wie heißt es so schön? Was lange wärt wird endlich gut, und so können sich Anhänger der Aachener pünktlich zu Weihnachten auf eine Scheibe freuen, für die sich die lange Wartezeit gelohnt haben dürfte.

Zumal der neueste Output des Trios ohne weiteres als „bestes“ bzw. abwechslungsreichstes der Gruppe bezeichnet werden darf. Mit Großartigen Songs wie etwa „Saat zieht Zeit“ oder auch „Westradikal“ auf den vorangegangenen Werken war Graupel in meinen Augen immer eine Band die das Zeug zu starken, brachialen Songs hat die sich aber erst nach mehrmaligem

Graupel
Graupel

Hören komplett entfalten und herausstechen. „Am Pranger…“ ist da anders – ab den ersten Tönen von „Daemonicum“ (welches mich dezent an Nagelfar erinnert) wird neben der gewohnten Härte durchaus auch das Talent dazu eigenständige Stücke zu kreieren unter beweis gestellt. So geht kein Song einfach durch stumpfes geknüppel in einander über sondern klingt teilweise wie „Herkünfte Schatten“ sogar absolut untypisch für diese Band. „Nur tot kann ich den Geistern dienen“ schallt es da ungewöhnlich klar aus den Boxen und Zingultus beweist uns einmal mehr, dass er eine variable Stimmgewalt besitzt die im deutschen Schwarzmetall ihresgleichen sucht.

Hat man da im Vorfeld das schon auf Myspace anzuhörende Stück „Schwarze Feder“ angespielt ist die Frage ob es an diesem Album überhaupt irgendwas zu meckern gibt durchaus berechtig. Und ja, leider gibt es auch bei dieser (fast) perfekten Scheibe einen Makel der Punktabzug heraufbeschwört. Das komplette Werk bringt es insgesamt auf eine Spielzeit von 44:45 Minuten, was an sich auch trotz der langen Entstehungszeit noch vertretbar ist, aber leider dauert allein das Outro „Entgeistert“ davon über sieben Minuten. Sieben Minuten die man lediglich auf atmosphärisches Rauschen „verschwendet“ hat und die kaum jemand komplett anhören wird. Ideen ausgegangen? Wollte man einfach nur endlich das Album veröffentlichen? Man weiß es nicht – angesichts der vorangegangenen sechs nahezu perfekten Songs ein leider recht misslungener Ausklang.

Fazit: Kurz und gut. Das Album ist zwar schnell durchgehört, aber dafür ist (vom Füller-Outro mal abgesehen) wirklich jeder Song auf´s neue hörenswert. Wie bereits zu Beginn der Rezension erwähnt bin ich der festen Überzeugung dass dies das beste ist was die Aachener bisher abgeliefert haben. Und auch wenn man mit der Spielzeit ein wenig geizt – ein besseres Weihnachtsgeschenk als „Am Pranger…“ kann man einem früheren Nagelfar Anhänger wohl kaum machen. Absolute Kaufempfehlung.

Titelliste von „Am Pranger…“

  1. Daemonicum
  2. Das blutende Mal
  3. Schwarze Feder
  4. Herkünfte Schatten
  5. Kalte Fessel
  6. Ekel
  7. Entgeistert (Outro)

9/10

Anspieltips:
> Daemonicum
> Herkünfte Schatten
> Ekel

Erscheinungstermin:
24.12.2010

http://www.myspace.com/graupel666

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